Foodblog: Smashed Onion Burger

Es ist mal wieder Zeit für einen Burger! Mit dem Smashed Onion Burger gehen wir zurück ins Oklahoma der 30er Jahre.

Immer wieder wird behauptet, die Amerikaner hätten keine Kultur in ihrer Kulinarik, aber das stimmt so natürlich nicht. Bei uns haben sich etliche “Arme-Leute-Essen” wie Saumagen oder der rheinische Döppekooche wacker gehalten, und in den USA ist das nicht anders.

Als in den 1930er Jahren die große Depression in den Vereinigten Staaten und später auch die Weltwirtschaftskrise stattfand, war Fleisch ein rares Gut. Durch die schlechtere Versorgung waren vor allem ärmere Schichten der Gesellschaft von Mangel betroffen, ausreichende Mengen an Fleisch konnten sich damals nur die wenigsten leisten. Selbst der Hamburger, der seit jeher als schnelle Mahlzeit für Arbeiter galt, wurde viel teurer. Um das Hackfleisch zu strecken, wurden in den Burger-Joints Zwiebeln mit dem Fleisch gewolft – eine Technik, die wir (zusätzlich mit Ei und Brot/Paniermehl) auch von Frikadellen oder Buletten kennen, und so konnten sich auch die Niedriglöhner weiter ihr Mittagessen leisten.

Dass sich so ein Zwiebel-Burger durchsetzt, hätte damals wohl niemand gedacht, aber der Oklahoma Onion Burger, auch “smashed onion burger” genannt, ist nach wie vor da und köstliche Realität – wenn auch in leicht modernisierter Form. Ob der Ursprung wirklich in Oklahoma liegt, kann ich euch leider nicht mit Sicherheit sagen; was ich euch aber sagen kann ist, wie der Burger gemacht wird – und dass es sich lohnt, ihn zuzubereiten.

Zutaten für den Smashed Onion Burger:

• 2 Burgerbrötchen
• 1,5 Gemüsezwiebeln
• Burgersauce vom Cheeseburger
• ca. 200 g Hackfleisch
• Salz und Pfeffer
• Optional: Tomaten- und Gewürzgurkenscheiben

Die Zubereitung:

In wenigen Handgriffen sind die Vorbereitungen fertig. Die oben verlinkte Burgersauce ist kein großer Aufwand und schnell zusammengerührt, lediglich die Gemüsezwiebeln können einem Tränen in die Augen treiben. Die sollte man nämlich hauchdünn schneiden, damit sie später beim kurzen Garvorgang auch weich werden.

Das Hack wird in 100g-Portionen aufgeteilt, richtige Patties zu formen ist aber nicht erforderlich: Wie das Wörtchen “smashed” verrät, wird das Fleisch auf der Grillplatte platt gedrückt. Das maximiert die Kontaktfläche und damit die Röstaromen, besonders mageres Hackfleisch neigt aber dann schnell zum Trockenwerden. Achtet also – wie immer – auf gutes Fleisch mit reichem Fettgehalt. Wer mag, schneidet eine Tomate und eine Gewürzgurke in dünne Scheiben. Wenn im letzten Schritt die Buns leicht gebuttert sind, geht’s ab an den Grill.

Zuerst werden die Brötchen angeröstet, die wandern im Anschluss am Rand des Grills in die indirekte Zone. Dort bleiben sie warm, während wir uns um die Hochzeit der beiden Protagonisten kümmern: Fleisch und Zwiebel.

Das Fleisch wird gut gesalzen, auf die heiße Grillplatte gelegt und dann sofort “gesmashed”, also ordentlich geplättet. Es gibt dazu spezielle Gadgets, aber der Boden eines Kochtopfs oder der Pfanne erzielt ein recht ähnliches Ergebnis.

Das dünne Patty wird für rund 1 Minute scharf angebraten, bis man es lösen kann. An diesem Punkt wird das Fleisch an der Oberseite auch schon gar. Sodann wird eine gute Handvoll der Zwiebeln auf das halb rohe Fleisch gelegt und ebenfalls eingepresst. Die Fusion aus Zwiebel und Hackfleisch wird gewendet und darf dann nochmal für rund 1,5 – 2 Minuten vor sich hin brutzeln. In der Zeit karamellisiert ein Teil Zwiebel leicht, der andere Teil wird saftig und gibt dem Fleisch gleichzeitig einen außergewöhnlichen Geschmack.

Die Brötchen werden mit der Burgersauce bestrichen, darauf bette man das Fleisch mit dem Berg an Zwiebeln. Die Oberseite wird aufgelegt und dann beißt man am besten direkt in den Burger, denn heiß schmeckt er am besten.

Cremige, saftige Zwiebel, ein herzhaft-süßlicher Fleischgeschmack, eine leicht säuerliche Burgersauce – manchmal sind die einfachsten Dinge die schönsten, und dieser Burger ist extrem einfach und dabei wunderschön am Gaumen!

Probiert’s mal aus, ich wünsche guten Appetit!