Auch wenn das Münsterland überregional für seine zahlreichen Burgen und Schlösser bekannt ist, gibt es darüberhinaus das ein oder andere mehr zu entdecken. Im Naturschutzgebiet Zwillbrocker Venn etwa können Sie wildlebende Flamingos bestaunen, und auch die historische Altstadt von Tecklenburg in der beliebten gleichnamigen Ferienregion ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Flamingos im Münsterland
Wenn Sie diese interessanten Tiere im Zwillbrocker Venn unbedingt einmal erleben möchten, empfiehlt es sich, auf einem Fahrradausflug die „Flamingo-Route“ zu nehmen. Die Vögel kommen in der Regel von März bis Juli zum Brüten hierher. Anschließend ziehen sie zum Überwintern nach Südholland weiter. Eigens eingerichtete Beobachtungskanzeln ermöglichen einen guten Ausblick auf die Tiere. Wie sie ausgerechnet ins Münsterland gekommen sind, ist nicht eindeutig belegt; man vermutet, dass die Flamingos einst aus privater Haltung entkommen konnten. Zudem finden sich dort viele Lachmöwen, die hauptsächlich den Frühjahr und Sommer über in einer großen Kolonie im Zwillbrocker Venn leben. Das Gebiet besitzt viele Feuchtwiesen, eine Moor- und Heidelandschaft sowie einen See. Wer sich genauer über das Naturschutzgebiet informieren möchte, kann das Besucherzentrum der Biologischen Station im Zwillbrocker Venn besuchen. Insgesamt ist die „Flamingo-Route“ knapp 500 Kilometer lang und auch für weniger Sportliche geeignet, denn der Weg verläuft größtenteils über Flachland und besitzt nur wenig Steigungen.
Tecklenburg und das Tecklenburger Land: Eine beliebte Ferienregion in NRW
Das Tecklenburger Land befindet sich inmitten des Teutoburger Waldes und ist als Region zwischen dem Osnabrücker Land, dem Emsland und dem Münsterland angesiedelt. Ungeacht dessen wird das Tecklenburger Land oftmals als Teil des Münsterlandes angesehen. Die Bewohner der Region sehen das jedoch etwas anders: sie sind stolz auf ihre Heimat und bezeichnen sich von daher gerne als „Tecklenburger“. Der Name stammt von der Grafschaft Tecklenburg ab, die ihren Sitz über viele Jahrhunderte hinweg in der gleichnamigen Burg hatte. Das Adelsgeschlecht kann seine regionalen Wurzeln bis ins 11. Jahrhundert zurückverfolgen. Heutzutage gehören zu diesem Umkreis elf Städte und Gemeinden, dazu zählen beispielsweise Ibbenbüren, Lengerich, Höstel und Tecklenburg.
Kulturell gesehen ist das Tecklenburger Land mit vielen Sehenswürdigkeiten gesegnet und gilt von daher als beliebte Ferienregion in Nordrhein-Westfalen. Besonders der Luft- und Kneippkurort Tecklenburg gilt als häufig frequentiertes Ausflugsziel unter Besuchern. Die Stadt inmitten von Bergen bietet ihren Besuchern grüne Wiesen, urwüchsige Auen und weitläufige Wälder. Darüber hinaus wurde Tecklenburg der Beiname „Festspielstadt“ verliehen, denn die dort befindliche Freilichtbühne kann bis zu 2.300 Gäste fassen und gilt somit als die größte bundesweit. Des Weiteren besitzt die Stadt einen historischen Kern: schmale Gassen und gut erhaltene Fachwerkhäuser bestimmen das Ortsbild. Wer die gesamte Ortschaft auf einen Blick erfassen möchte, steigt am besten auf die Burg hinauf und genießt den Ausblick.
Ein weiteres kulturelles Highlight ist Schloss Surenburg bei Riesenbeck im Kreis Steinfurt: auch wenn sie zu den Wasserburgen von etwas kleinerem Ausmaß zählt, ist sie nichtsdestotrotz ein berühmtes Bauwerk im Tecklenburger Land. Die Anlage wurde im Stile der Renaissance in Hufeisenform über zwei Jahrhunderte hinweg erbaut. In der näheren Umgebung befinden sich zudem Möglichkeiten zum Wandern und Fahrradfahren.
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