Im Nordwesten von Niedersachsen befindet sich das Ammerland: die Region besitzt eine Vielzahl an malerischen Gärten und Parks. Wenn Sie ein Fan von bunten Blumenbeeten, grünen Wiesen und weitläufigen Naturlandschaften sind, werden Sie garantiert den Besuch im Ammerland nicht bereuen.

Der Garten – eine irdische Kopie des Paradieses

Blütenpracht im Ammerland - Ammerland-Route

Seitdem der Mensch aus dem Garten Eden vertrieben wurde, versuchte er sich durch alle Epochen hinweg eine Kopie davon zu erstellen. So fällt der Garten getreu den finanziellen Mitteln des jeweiligen Besitzers aus: jedem sind die prächtigen barocken Park- und Gartenanlagen aus Italien, Frankreich und Deutschland geläufig. Adelige Damen und Herren flanierten dort in den heißen Sommermonaten, um sich ein wenig Abkühlung zu verschaffen. Doch aufgrund ihrer immensen Größe und extremen Kostspieligkeit konnten diese Gärten mit der Abschaffung der Monarchie schon bald nicht mehr erhalten werden.

Im 19. Jahrhundert fing der gemeine Arbeiter in Deutschland an, sich kleine Gärtchen zuzulegen. Denn in der Stadt musste man zusammen auf engstem Raum leben, es gab einen Mangel an gesunden Lebensmitteln und Armut war von daher der ständige Gast in den Häusern und Wohnungen des Proletariats. So legte man sich ein kleines Grundstück zu, das man nach Herzenslust bepflanzen konnte und gleichzeitig als willkommene Gelegenheit diente, um am Wochenende der Enge und dem Mief der Großstadt zu entfliehen. Die Urform der Kleingärtnervereine geht auf Landgraf Carl von Hessen zurück. Er gründete den ersten Verband von Hobbygärtnern in Kappeln an der Schlei im Jahre 1814.

Blick in den Kurpark

Doch der Schrebergarten war nicht nur eine optimale Gelegenheit zur Existenzdeckung im 19. Jahrhundert, sondern auch ein idealer Platz, um sich an der frischen Luft zu bewegen und sich vom harten Arbeitsalltag zu erholen. Besonders Kindern wurde der Aufenthalt in Kleingärten für eine gute körperliche Entwicklung nahe gelegt, denn dort konnten sie ungehindert toben und spielen. Auch wenn heutzutage nicht jeder über einen eigenen Schrebergarten verfügt, besteht trotzdem die Möglichkeit, Parks und Gärten in der Freizeit zu besuchen.

Parklandschaft Ammerland – Park der Gärten

Auf dem einstigen Areal der ersten Landesgartenschau von Niedersachsen befindet sich das Gartenkulturzentrum in Bad Zwischenahn. Nachdem die Ausstellung beendet war, wurde das Gebiet 2003 in „Park der Gärten“ umbenannt. Hier ist Mutter Natur auf 140.000 Quadratmeter zu Hause: an die 40 Themengärten wurden für den Besucher angelegt, und wer noch nach Inspiration für die Gestaltung des heimischen Stückchens Grün sucht, wird dort sicherlich fündig. Denn auch wenn man es kaum glauben mag, es gibt weitaus mehr Pflanzen, mit denen man seinen Garten daheim bepflanzen kann, als nur Rosen und Lavendel. Die Gärtnereien Niedersachsens präsentieren nämlich sich und ihre Gewächse im Gartenkulturzentrum und liefern so dem Besucher mit grünen Daumen die ein oder andere Idee für das Blumenbeet vor dem eigenen Haus.

Zwischenahner Meer

Doch auch wenn Sie auf der Suche nach Erholung und Entspannung sind, wird sich eine Reise ins Ammerland lohnen: in diesem Landstrich gibt es eine große Anzahl an Parks und Gärten. Ende April erwachen zum Beispiel die Rhododendren aus ihrem Winterschlaf – der Waldpark bei Linswege-Petersfeld bietet die Gelegenheit sich diese Pflanzenart von ganz nahmen anzuschauen. Seit einigen Jahrzehnten erfreut sich die Anlage aufgrund ihrer Schönheit großer Besucherzahlen, 2013 konnte der Park bereits auf sein 85-jähriges Dasein zurückblicken.

Bildquellen

  • Blütenpracht im Ammerland: © Stephan Sühling - stock.adobe.com
  • Kurpark Bad Zwischenahn: © Bad Zwischenahner Touristik GmbH
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  • Blumenlandschaft im Ammerland: © Konstiantyn - fotolia.com