Sandige Hügel, weite Heideflächen, auf denen die Heidschnucken grasen – so kennt wohl jeder die Lüneburger Heide. Tatsächlich sind Gerichte von der Heidschnucke die bekanntesten Spezialitäten aus der Lüneburger Heide, doch es gibt noch viel mehr in diesem farbenfrohen Landstrich Niedersachsens zu entdecken – von Buchweizenpfannkuchen über Heidesand und Heidehonig ist alles dabei.
Über Schnucken und Buchweizen
Graue gehörnte Heidschnucke – so lautet der korrekte Rassenname der Lüneburger Heidschnucke, eine sehr alte Schafrasse, die perfekt an die besonderen Verhältnisse der Moorlandschaften in der Lüneburger Heide angepasst ist. Das Fleisch der Heidschnucke schmeckt nicht wie Lamm, es ist dunkler und erinnert geschmacklich an Wild. Zu den vielen verschiedenen Heidschnuckengerichten werden klassischerweise Salzkartoffeln oder Kroketten, Rotkohl oder grüne Bohnen, Pfifferlinge, Preiselbeeren oder Johannisbeergelee serviert. Deftig ist auch das Nationalgericht der „Heidjer“, der „Heidjer Knipp“, eine Grützwurst meist von der Heidschnucke in Apfel-Zwiebel-Schmalz mit Sauergemüsen und Bratkartoffeln. Ohnehin ist die Kartoffel ein wichtiger Bestandteil der Heide-Küche – hier liegt das bedeutendste Kartoffelanbaugebiet Deutschlands, das durch den sandigen Boden die Knollen in besonders guter Qualität liefert. Beinahe ebenso beliebt wie die Heidschnucke sind Wildgerichte in jeglicher Form – Sauerfleisch, Wurst und Schinken vom Wild sind Delikatessen, die man auch in vielen Hofläden kaufen kann.
Einst war der Buchweizen Hauptbestandteil der bäuerlichen Küche in ganz Niedersachsen – zu Grütze gekocht und vermahlen zu Mehl gehörte er auf die Tische der „armen Leute“. Heute erfreut sich das Knöterichgewächs der kargen Heideböden großer Beliebtheit, und so haben sich traditionelle Buchweizengerichte der Heide zu Spezialitäten gemausert. Ein kräftiges Hauptgericht ist der Buchweizenpfannkuchen mit Speck, der einst heiratswilligen jungen Bauern im Haus der Angebeteten serviert wurde – nur eine gerade Anzahl Speckstückchen im Pfannkuchen ebnete den Weg zur Hochzeit. Eine besondere Spezialität ist die Buchweizentorte, bei der die aus Buchweizenmehl gebackenen Biskuitböden schichtweise mit Preiselbeeren bestrichen und mit Sahne gefüllt werden – eine beliebte Leckerei zum Kaffee und besonders interessant für Menschen mit Glutenunverträglichkeit.
Süßes aus der Heide: Heidesand und Heidehonig
Die Lüneburger Heide hat neben der Buchweizentorte noch einiges mehr an süßen Leckereien zu bieten: weit über die Grenzen der Heide hinaus bekannt ist vor allem der Heidesand, ein feines Buttergebäck, das seinen Namen vom sandig-hellen Aussehen der fertigen Plätzchen hat – und von der Tatsache, dass die Kekse im Mund wie Sand zergehen. Auch einer der teuersten Honige kommt aus der Lüneburger Heide – der Heidehonig, der noch von einigen Imkereien in der traditionellen „Korbimkerei“ als Heide-Presshonig gewonnen wird, daher der hohe Preis, denn echter Heidehonig ist Schwerstarbeit für Bienen wie Imker. Beliebt in der Heide sind auch Weine aus Heidel- und Johannisbeeren, Sauerkirschen, Äpfeln und Erdbeeren.
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- Heidschnucken in der Lüneburger Heide: © Buesi - fotolia.com
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