Bonn liegt bekanntlich am Rhein – darum finden sich in der Region rund um die einstige Bundeshauptstadt die traditionellen Gerichte der rheinischen Küche auf den Speisekarten, die man auch aus anderen großen Städten des Rheinlands kennt. Jeder hat schon einmal etwas von „Himmel un Ääd“, „Halvem Hahn“ oder „Rheinischem Sauerbraten“ gehört – doch was verbirgt sich eigentlich genau hinter diesen Spezialitäten?
Himmel, Erde und halbe Hähne
Das Rheinland war einst eine katholisch geprägte Region, und so spiegeln sich auch der starke Einfluss der Kirche und der katholischen Feiertage in der rheinischen Küche wider, in der Fleisch nur eine untergeordnete Rolle spielt. Auf jeder Speisekarte im Rheinland findet sich der „Halve Hahn“ – doch hat dies nichts mit Hähnchen zu tun. Statt dessen bezeichnet der Ausdruck ein Roggenbrötchen (in der Region „Röggelchen“ genannt), das mit Butter, mittelaltem Gouda, sauren Gurken und Senf serviert wird. Genau geklärt ist die Herkunft des Namens allerdings nicht.
Eine weitere rheinische Spezialität mit einem recht eigenwilligen Namen ist „Himmel un Ääd“ – übersetzt „Himmel und Erde“, ein traditionelles Gericht aus Kartoffelpüree und Apfelmus, das häufig zusammen mit gebratener Blutwurst und gerösteten Zwiebeln serviert wird. Der Name lässt sich diesmal leicht erklären: „Erde“ steht für die Kartoffeln, die früher in der Region noch „Erdapfel“ genannt wurden, und „Himmel“ bezeichnet die Äpfel an den Bäumen.
Was den Sauerbraten „rheinisch“ macht
Die rheinische Küche ist wie viele Regionalküchen durch die umliegenden kulinarischen Traditionen beeinflusst – durch die Rheinschifffahrt bestand schon früh eine enge Handelsbeziehung zu den Niederlanden, die sich heute noch in Form von „Muscheln auf rheinische Art“ auf den Speisekarten zeigt. In den Monaten mit „r“ im Namen werden Miesmuscheln aus der Nordsee in einem Weinsud gegart und traditionell mit Schwarzbrot und Butter in der Schale serviert. Ein weiteres überregional bekanntes Gericht der Region ist der „Rheinische Sauerbraten“ – doch was macht den Sauerbraten eigentlich „rheinisch“? Der Sauerbraten gehört zu den traditionellen Gerichten der deutschen Küche und wurde im Rheinland einst überwiegend aus Pferdefleisch hergestellt – heute allerdings kommt Rindfleisch zum Einsatz. Die Sauce des Rheinischen Sauerbratens wird in der Regel mit Rosinen sowie Süßmitteln wie Zuckerrübensirup, Apfelkraut oder Lebkuchen zubereitet, um ihr den gewünschten süßsauren Geschmack zu verleihen. Klassische Beilagen sind Kartoffelklöße und Apfelmus sowie Rotkohl.
Was Haribo mit Bonn zu tun hat
Jeder kennt den mittlerweile international agierenden Süßwarenkonzern Haribo, der Kinder und Erwachsene froh macht – aber hätten Sie gewusst, dass die Goldbären in Bonn das Licht der Welt erblickten? Im Jahre 1920 gründete Johann „Hans“ Riegel im Bonner Stadtteil Kessenich die Firma „Haribo“ – die Unternehmensbezeichnung ist abgeleitet vom Namen des Firmengründers und der Stadt: Hans Riegel Bonn. Angefangen hat alles mit „einem Sack Zucker, einem Kupferkessel, einer Marmorplatte, einem Hocker, einem gemauerten Herd und einer Walze“ – und zwei Jahre nach Firmengründung erfand Hans Riegel hier die Goldbären, die damals noch „Tanzbären“ hießen. Im Haribo Store in Bonn wird auf einer Verkaufsfläche von rund 200 qm nicht nur das gesamte Haribo-Sortiment angeboten, sondern auch eine Auswahl an goldbärigen Merchandise-Artikeln – und das macht sicher nicht nur kleine Haribo-Fans froh.
Tipp: Bonn kann nicht nur mit heimischen Spezialitäten überzeugen. Für weitere kulinarische Highlights schauen Sie einfach in unserem Restaurant-Guide für Bonn vorbei.
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