Das Warten hat ein Ende, bei den heimischen Landwirten in Deutschland gibt es nun wieder Spargel satt. Im milden Klima Badens startet die Ernte mit dem Spargelanstich oft schon Ende März, und bis zum offiziellen Ende der Saison am 24. Juni, dem Johannistag, werden deutschlandweit rund 120.000 Tonnen des weißen Gemüses geerntet und verspeist.
Eine kurze Geschichte des Spargels
Bereits in der Antike schätzte man das wildwachsende Spargelgewächs und maß ihm vielfältige Heilkräfte zu. Die Römer begannen erstmals mit der Kultivierung der Spargelstaude. Schon damals sorgten hohe Preise für Unmut, so dass der Spargelpreis per Erlass festgelegt wurde. Es wird vermutet, dass die Römer den Spargel aus dem Mittelmeerraum nach Deutschland brachten, wo er sich aber erst im 17. Jahrhundert auch als Gemüse auf dem Speiseplan der Fürstenhäuser etablierte. Während hierzulande zunächst der grüne Spargel weit verbreitet war, setzte sich nach und nach der weiße oder Bleichspargel durch.
Besonders gut gedeiht die Spargelstaude in den sandigen, durchlässigen Böden der Flusstäler. Die typischen Häufen auf den Spargelfeldern verhindern, dass der Spargel schnell ans Licht wächst und dann grün wird. Auch violett gefärbter Spargel ist erhältlich. Damit er bei der Zubereitung seine intensive Farbe nicht verliert, sollte er leicht gebraten und nicht gekocht werden.
Spargel: Gesunder Genuss
Viel Gesundes wird dem Stangengemüse nachgesagt: reich an Ballaststoffen, Mineralstoffen, Folsäuren, Asparaginsäure, Kalzium, Magnesium und Vitamin B soll es sein und entschlackend wirken. Mit über 90% Wasseranteil ist es zudem sehr kalorienarm und gilt gemeinhin als Schlankmacher. Das Gemüse schmeckt frisch gestochen am besten, und somit beherrscht der Spargel in den Monaten April und Mai in den Spargelregionen die Gemüsemärkte und Speisekarten der Restaurants.
Flächenmäßig übertrifft der Spargel in Deutschland mit 22% der Gemüseanbaufläche übrigens alle anderen Gemüsesorten. Die größten Anbauflächen finden sich in Niedersachsen, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Zu den bekanntesten Anbaugebieten in Deutschland gehören Schwetzingen und Bruchsal in Baden, Schrobenhausen und Abensberg in Bayern, Beelitz im Raum Berlin-Brandenburg, Nienburg (Weser) in Niedersachsen und Walbeck (Geldern) am Niederrhein. Vielerorts finden sich ab Anfang April kleine Spargelhütten an den Straßen. Dort gibt es im Mai auch die ersten deutschen Erdbeeren zu kaufen. Klassisch isst man den weißen Spargel in Deutschland mit neuen Kartoffeln und zerlassener Butter. Guten Appetit!
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- Frischer Spargel mit Kartoffeln: © HLPhoto - fotolia.com
- Spargel mit Erdbeeren: © RitaE / pixabay