Südlich der Elbe und zentral zwischen Hamburg und der Nordsee liegt das Alte Land, das mit seinen Mooren, Geestlandschaften und Marschgebieten nicht nur Europas größtes geschlossenes Obstanbaugebiet ist, sondern mit einzigartigen Buntfachwerkhäusern, Mühlen und Prunkpforten einmalige Sehenswürdigkeiten bietet, die typisch für die beliebte Urlaubsregion in Niedersachsen sind.
Obstplantagen und Deichlandschaften: Natur entdecken im Alten Land
Verschiedene Landschaften und Naturräume prägen das Alte Land und machen es nicht nur für Aktivurlauber attraktiv, sondern auch für Erholungssuchende oder Familien mit Kindern. Typisch für die Region sind zum einen die Felder, Wälder und Wiesen der Geestlandschaft, die von sanften Hügeln und den Spuren der letzten Eiszeit geprägt ist, die man vor allem im Form von Findlingen bewundern kann.
Besonderen Reiz verleiht die Marsch dem Alten Land: die Ufergebiete der Elbe zeichnen sich durch ihre fruchtbaren Böden aus und bilden den Grundstein für den Obstanbau in der Region, der bis heute prägend ist – unzählige Apfel-, Kirsch- und andere Obstbäume verwandeln das Land jeden Frühling in ein Blütenmeer, und die vielen Deiche laden zum Spazierengehen und Schiffegucken ein.
Attraktive Ziele für Wanderungen und Führungen sind auch die ausgedehnten Moorflächen im Alten Land, die besonders zur Wollgrasblüte einen Besuch wert sind.
Über Buntfachwerk und Prunkpforten: Sehenswürdigkeiten im Alten Land
Das Alte Land bietet dem Besucher eine Reihe einzigartiger Sehenswürdigkeiten, die die Region jenseits von blühenden Obstbäumen zu einem attraktiven Reiseziel machen. Besonders die typischen Buntfachwerkhäuser, Bauwerke aus Backstein mit weißem Gebälk und individuell mit vielen verschiedenen Mustern „bunt“ gestalteten Flächen, die es in dieser Form nur im Alten Land gibt, verleihen dieser Region einen speziellen Reiz. Außergewöhnliche Bauwerke sind auch die Altländer Prunkpforten, reich verzierte und prächtig gestaltete Tore am Eingang der großen Bauernhöfe, die in früheren Zeiten den Wohlstand der Besitzer repräsentierten.
Verteilt am Ufer der Elbe lassen sich im Alten Land noch heute mehrere Leuchttürme bewundern, die zwar ihre einstige Funktion zur Schiffsnavigation inzwischen eingebüßt haben, aber dennoch meist noch heute genutzt werden – im alten Twielenflether Leuchtturm beispielsweise kann man sich Schiffsmodelle von 1893 bis zur Gegenwart ansehen. Interessant ist auch ein Abstecher nach Jork, dem Zentrum und heimlichen „Hauptstadt“ des Alten Landes: sehenswert ist das Museum Altes Land sowie das Rathaus aus dem 12. Jahrhundert.
Unterwegs durch drei Meilen: Erkundungstouren durch das Alte Land
Das Alte Land ist in drei Meilen gegliedert, die jeweils Zonen des Elbufers darstellen und sich auf ihre Eindeichung beziehen, die erst im 15. Jahrhundert mit der Eindeichung der dritten Meile abgeschlossen war. Rad- und Wandertouren führen oftmals durch diese drei Meilen und erschließen die Region auf schönen Wegen durch die herrlichen Naturlandschaften mit Mooren, Wiesen und Deichen.
Die Obstroute führt auf zwei Rundwegen von jeweils 39 und 41 km Länge durch das gesamte Alte Land, vorbei an Deichen und entlang an Obsthainen bis nach Stade, oder vorbei an Blankenese, nach Buxtehude und an Obstbäumen entlang nach Jork. Eine reizvolle Tour insbesondere im Frühling zur Kirsch- und Apfelblüte ist der Obstmarschenweg, der auf knapp 100 km Länge durch die südlichen Elbmarschen in Kehdingen vorbei an Stade und durch das Alte Land bis nach Hamburg führt und dabei eines der größten Obstanbaugebiete der Welt durchquert.
Bildquellen
- Apfelblüte im Alten Land: © eyewave - fotolia.com
- Fachwerkhaus im Alten Land: © fottoo - fotolia.com
- Apfelbaumreihen im Alten Land: © Johannes Nieder - stock.adobe.com
- Wanderweg am Deich: © Cachaco - stock.adobe.com