Alles in allem umfasst das Mosel-Saar-Gebiet neun Regionen im Bundesland Rheinland-Pfalz, zu denen auch Städte wie Trier und Koblenz gehören, die auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken können. Mosel und Saar fließen hier durch eine Kulturlandschaft, die stolz von sich behaupten kann, zweitausend Jahre alt zu sein und einiges mehr zu bieten hat als ausgedehnte Weinberge und köstlichen Rebensaft.
Sehenswürdigkeiten im Mosel-Saar-Gebiet: Ein Wasserfall mitten in der Stadt und eine Klause auf einem Felsvorsprung
In der Mosel-Saar-Region gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten: Nicht nur die Römer hinterließen sichtbar ihre Spuren, sondern auch viele mittelalterliche Herrscher prägen die Landschaft bis heute durch ihre Burgen und Schlösser. Ebenso sind zahlreiche Klöster und Kirchen erhalten geblieben, die von einer reichen Vergangenheit zeugen. Bis ins Jahr 964 reichen die Grundmauern der Saarburg zurück: Hoch oben auf einem Berg ließ Graf Siegfried von Luxemburg die Burg erbauen, die noch Jahrhunderte später von Erzbischöfen bewohnt wurde. Doch auch die historische Altstadt, die sich genau unter der Saarburg befindet und mit einem Wasserfall mitten im Ortskern aufwarten kann, sollte man sich nicht entgehen lassen.
Auf einem Felsvorsprung hoch über der Saar befindet sich die Klause von Kastel-Staadt. In den weichen Buntsandstein grub man einst Kammern und Nischen, aus denen im Laufe der Zeit Wohn- und Betstätten für gläubige Christen wurden. Bis zur französischen Revolution lebten in der Klause von Kastel-Staadt fromme Ordensbrüder, später dann wurde sie zur Grabkapelle für König Johann von Luxembourg umgebaut.
Via Romana: Die Straße der Römer per pedes oder mit dem Fahrrad erkunden
Das einstige weltumspannende Römische Reich hat auch in Deutschland seine Spuren hinterlassen, und das nicht nur mit dem Limes, sondern auch mit römischen Siedlungen und Villen. Besonders für Fahrradfahrer und Wanderer ist in dieser Hinsicht einiges im Mosel-Saar-Gebiet geboten: So gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, im Wald bei Bruttig-Fankel eine alte Straße der Kelten und Römer zu „bewandern“. Die bis heute erhaltenen einmaligen Grabhügelfelder der Kelten fügen sich malerisch in das Panorama aus Wald und Wiese ein. Radfahrer werden hier auf ihren Touren an historischen Aquädukten, Grabdenkmälern und Festungen vorbeikommen.
Faszinierende Überreste des Römischen Imperiums und Serienmörder
Weit vor dem Film- und Fernsehzeitalter hatten Menschen damals einen etwas anderen Zeitvertreib: Blutrünstige Gladiatorenkämpfe gehörten genauso dazu wie die Hetze von Tieren oder (ganz harmlose) Theateraufführungen. Für solche Zwecke wurde 100 n.Chr. das Amphitheater von Trier erbaut, das damals bis zu 20.000 Zuschauern Platz bot. Ebenfalls in Trier finden sich die Kaiserthermen, die von Kaiser Konstantin erbaut, jedoch wegen damaliger politischer Unruhen im römischen Imperium nie vollständig in Betrieb genommen wurden. Teile der Grundmauer sowie ein großes Netz aus unterirdischen Räumen und Gängen sind noch bis heute erhalten.
Kennen Sie Christman Gniperdoliga? Er war ein Serienmörder des 16. Jahrhunderts, der sich in einer Höhle beim kleinen Städtchen Bernkastel versteckte, bevor man ihn fasste und für seine Taten zur Rechenschaft zog. Christman Gniperdoliga ist mittlerweile lange Zeit tot, doch das kleine Städtchen Bernkastel gibt es immer noch, das besonders für sein Spitzhäuschen aus dem Jahre 1416 berühmt ist. Heutzutage befindet sich dort eine Weinstube in Familienbesitz, die zum gemütlichen Verzehr der regionalen Erzeugnisse einlädt.
Bildquellen
- Saarburg an der Saar: © Günther Schneider / pixabay
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- Römisches Amphitheater, Nordseite: © Petair - fotolia.com
- Burgruine Grevenburg: © AndreasEdelmann - fotolia.com