Die Region Dithmarschen befindet sich im Bundesland Schleswig-Holstein und entstand 1970 aus den Teilen Süderdithmarschen und Norderdithmarschen. Archäologische Ausgrabungen ergaben, dass es bereits zur Altsteinzeit die ersten menschlichen Siedlungen in Dithmarschen gab. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Region von vielen Stämmen bevölkert und von verschiedenen Herrschern regiert – die frühesten bekannten Siedler waren die Slawen. Im 16. Jahrhundert gehörte der südliche Teil von Dithmarschen dem König von Dänemark und im 17. Jahrhundert dann auch das nördliche Teilstück. 1867 wurde Dithmarschen zur preußischen Provinz von Schleswig-Holstein. Die Region ist vor allem für Kohl, Windenergie und die beliebten Urlaubsorte Büsum und Friedrichskoog bekannt. Seit 1986 feiert der Kreis Dithmarschen jedes Jahr im Herbst die „Kohltage“. Die Zelebrierung rund um das Gemüse hat man sich von den Weinfesten aus Süddeutschland abgeschaut.
Dithmarschen: Wenn der Sturm an der Küste tobt
Wenn Ortschaften und Siedlungen so nah am Wasser gebaut werden, lernen die Menschen dort, mit den Gezeiten zu leben. Manchmal bekommen sie aber leider auch die volle Wucht einer Naturgewalt zu spüren: Die Weihnachtsflut von 1717 zum Beispiel ist sicherlich in die Annalen von Dithmarschen eingegangen. Bei der Überschwemmung, die vom 24. auf den 25. Dezember stattfand, verloren etwa 9000 Menschen ihr Leben. Auch der 16.Februar 1962 wird noch vielen lebhaft in Erinnerung sein, als eine gewaltige Sturmflut die Nordseeküsten heimsuchte. Sie kostete 340 Menschen das Leben, und besonders Hamburg war schwer betroffen von der Flutkatastrophe. Der Stadtteil Wilhelmsburg versank damals komplett im Wasser.
Friedrichskoog: Ein Herz für Seehunde
Im Südwesten von Dithmarschen befindet sich die Gemeinde Friedrichskoog. Seit Mitte der 1980er Jahre gibt es in dort eine gemeinnützige Seehundstation, die sich mit der Aufzucht von Robben befasst. Seehunde, die verlassen oder krank an der Küste gefunden wurden, werden in diese Station gebracht und aufgezogen. Dort kann man als Besucher die interessanten Tiere nicht nur live beobachten, sondern sich auch in einer Dauerausstellung über Robben schlau machen.
Früher lebten die Menschen in der Region von Landwirtschaft und Fischerei, doch in den letzten Jahrzehnten hat sich Friedrichskoog zu einem beliebten Ferienziel gemausert, denn die wohltuende Wirkung der jodhaltigen Nordseeluft auf die Lunge des Menschen ist bereits seit vielen Jahren bekannt. Auch der straffende Effekt des salzigen Meerwassers auf die Haut ist ein angenehmer Nebeneffekt des Badeurlaubs an der Nordsee. Doch auch sportliche Betätigung wird in Friedrichskoog groß geschrieben. So gibt es den „Nordic Walking Park Dithmarschen“, der insgesamt 110 km lang ist und verschiedene Streckenabschnitte beinhaltet. Hobbyathleten haben elf verschiedene Routen zur Auswahl; ob das Naturschutzgebiet von Speicherkoog, Büsum oder Friedrichskoog, es ist mehr als genug Platz vorhanden, um sich so richtig zu verausgaben.
Bildquellen
- Kohlfeld im Kreis Dithmarschen: © S.H.exclusiv - fotolia.com
- Seehundstation Friedrichskoog: © steffi1987 - fotolia.com
- Ausblick aufs Watt bei Büsum: © rosensterne - fotolia.com