Im Osten von Nordrhein-Westfalen an der niederländischen Grenze liegt das Münsterland, eine Region mit vielen Naturschutzgebieten, Naturparks und Gärten, schönen Städten wie Münster, Coesfeld und Steinfurt sowie über 100 Burgen, Schlössern und Herrensitzen, die einen Besuch in diesem Landstrich zu einem ganz besonderen Erlebnis machen.

Venn, Heide, Klippen: Natur entdecken im Münsterland

Emsdettener Venn im Morgennebel

Das Münsterland ist überregional bekannt für seine zahlreichen Burgen und Schlösser – doch die Region hat jenseits beeindruckender Bauwerke auch eine bemerkenswerte Naturlandschaft zu bieten, die einen Besuch lohnt. Bekannt ist die Region für ihre Parklandschaft – so wird die kleinteilige Kulturlandschaft der Region genannt, die von Weiden, Äckern und Streuobstwiesen, regionaltypischen Wallhecken sowie kleinen Waldstücken und Seen geprägt ist. Innerhalb dieser Landschaft lassen sich zahlreiche Kostbarkeiten der Natur entdecken: Der Naturpark Hohe Mark liegt im südlichen Teil des Münsterlandes und ist von der Lippe und ihren Flussauen geprägt. Ein kleiner Schatz des Münsterlandes ist die Westruper Heide am Halterner See mit ihren sandigen Böden und bizarren Wacholderhainen, und im Naturpark Zwillbrocker Venn, der von Mooren und Feuchtwiesen geprägt ist, ist die nördlichste Flamingokolonie der Welt beheimatet. Von den Dörenther Klippen am Rande des Münsterlandes, einer sagenumwobenen Felsformation aus Sandstein, hat man einen schönen Blick hinein ins Münsterland sowie über den Teutoburger Wald.

Schlösser, Burgen, Herrensitze: Sehenswürdigkeiten im Münsterland

Fürstbischöfliches Schloss Münster

Das Münsterland trägt den Namen „Land der 100 Schlösser“ nicht unbegründet: zahlreiche mittelalterliche Burgen, Schlösser und Herrensitze prägen das Land und schaffen mit vielen Kirchen, Landhäusern und Klöstern eine einzigartige Kulturlandschaft, die weit über die Grenzen des Münsterlandes hinaus bekannt ist. Das Schloss Ahaus ist ein bedeutendes Barockschloss direkt in der Innenstadt von Ahaus, und die Wasserburg Anholt ist eine der größten und schönsten Burganlagen im Münsterland mit Schlosspark, Museum und Anholter Schweiz. Die Burg Hülshoff, erstmals im 11. Jahrhundert erwähnt, ist das Geburtshaus der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff, und das Schloss Iburg ist bekannt für den Rittersaal mit bedeutenden Deckengemälden. Das Schloss Nordkirchen, auch „Westfälisches Versailles“ genannt, stammt aus dem 18. Jahrhundert und ist das bekannteste Ausflugsschloss im Münsterland, und das Schloss Steinfurt ist eines der ältesten Schlösser im Münsterland. Ein Besuch lohnt sich auch in der namensgebenden Stadt Münster, der einzigen Großstadt der Region: sehenswert sind hier mehrere Kirchen, das Münsteraner Schloss sowie das Rathaus des Westfälischen Friedens, wo 1648 zusammen mit dem Frieden von Osnabrück der Dreißgjährige Krieg beendet wurde.

Über Wiesen und an Schlössern vorbei: Aktiv im Münsterland

Das Münsterland mit seinen vielseitigen Naturräumen, den vielen bedeutenden Baudenkmälern und zahlreich vorhandenen Wegen und Pfaden ist zu jeder Jahreszeit ein beliebtes Ziel für Wanderer und Radfahrer. Unzählige Radwege erschließen die Region, die sowohl für Tagestouren als auch für längere Radwanderungen oder Thementouren geeignet sind. Die 100 Schlösser Route verbindet auf rund 960 km mehr als 100 Wasserschlösser, Burgen, Herrensitze und Gräftenhöfe im ganzen Münsterland. Auf dem Rundweg Historische Stadtkerne werden bedeutende historische Sehenswürdigkeiten in Warendorf, Steinfurt und anderen Städten verbunden.

Schloss Raesfeld

Schöne Wanderwege, die durch das Münsterland führen, sind beispielsweise der Hermannsweg, der auf 156 km Länge durch zwei Naturparks und über den Kamm des Teutoburger Waldes bis nach Ost-Westfalen führt, sowie der Handelsweg, der auf alten Handelsrouten Osnabrück und Deventer in den Niederlanden verbindet.

Bildquellen

  • Emsdettener Venn: © Digra987 - fotolia.com
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