Ostbelgien erwandern auf der Venntrilogie

Die Venntrilogie ist ein Fernwanderweg, der die schönsten Landschaften Ostbelgiens in sechs Etappen miteinander verbindet. Die Route führt auf 109 km durch die drei unterschiedlichen Naturlandschaften des Venns.

Highlights und Etappen auf der Venntrilogie

Wollgrasblüte im Hohen Venn

Wollgrasblüte im Hohen Venn © Vincent – stock.adobe.com

Auf dem Dach Belgiens, unweit der deutschen Grenze, erstreckt sich das Hohe Venn, das älteste Hochmoor Europas, das dank seiner einzigartigen Landschaft ein intensives Naturerlebnis verspricht. Seltene Birkhühner, Biber, Luchse und Wölfe sind hier heimisch. Quer durch diese kostbare Naturlandschaft führt in Anbindung an den beliebten Eifelsteig ein neuer Premium-Fernwanderweg, die Venntrilogie. Auf insgesamt 109 Kilometer Wanderstrecke kann man die drei unterschiedlichen Naturlandschaften des Venns erwandern: Zunächst geht es durch die grünen Landschaften des Eifelvorlands. Die sanften Hügel des Eupener Lands ermöglichen weite Blicke über eine ländlich geprägte Idylle. Danach erklimmt man das einzigartige Hohe Venn, und zum Schluss geht es durchs malerische Warchetal zu schönen Ausflugszielen wie Wasserfällen und Burg Reinhardstein. Zum Abschluss der Venntrilogie erreicht man das beschauliche Bütgenbach und kann die Reise durch die schönsten Landschaften Ostbelgiens noch einmal Revue passieren lassen.

1. Etappe: Dreiländereck – Eynatten (23 km): Die Venntrilogie beginnt auf dem Vaalserberg am Dreiländereck – hier oben treffen die Grenzen von Belgien, Deutschland und den Niederlanden aufeinander. Mit Blick auf die grünen, sanften Hügel des Eupener Walds und die Erhebung des Hohen Venns geht es zunächst durch dichten Wald nach Neu-Moresnet, dann wandert man vorbei an Kelmis ins wildromantische Hohnbachtal. Die schmalen Pfade dieser Region sind teilweise mehrere Jahrhunderte alt. An Weiden und Viehgattern entlang ist das Etappenziel Eynatten erreicht, ein kleiner, uriger Ort mit einem sehenswerten Wasserschloss.

Innenstadt Eupen mit Nikolauskirche

Innenstadt Eupen mit Nikolauskirche © Creative Mace – stock.adobe.com

2. Etappe: Eynatten – Eupen (19 km): Auf der zweiten Etappe wandert man durch herrliche Naturlandschaft, die nur vereinzelt von kleinen Dörfern durchbrochen wird. Bei Raeren wird der Iterbach überquert, dann geht es bergan in den Osthertogenwald, der für viele Jahrhunderte das Jagdgebiet der Herzöge von Limburg und Brabant darstellte. Unweit der Wesertalsperre schließlich verlässt man den Wald und hat den Rand des Naturparks Hohes Venn-Eifel erreicht. Von hier ist es nicht mehr weit nach Eupen, die Hauptstadt der Deutschsprachigen Gemeinde Ostbelgiens.

3. Etappe: Eupen – Botrange (25 km): Auf der dritten Etappe betritt man nun das mystische und menschenleere Hohe Venn, das eine einzigartige Ruhe und Einsamkeit ausstrahlt. An nebligen Tagen wird diese Ruhe noch verstärkt und die Landschaft wird mystisch, an sonnigen Tagen kann man einen weiten Blick über die urwüchsige Natur genießen. Zunächst wandert man durch Wald, danach findet man sich in der offenen Moorlandschaft wieder. In Sichtweite zum Geisterwald des Noir Flohay schreitet man über Holzstege bis zum höchsten Punkt von ganz Belgien: Der Gipfel der Botrange, auch Signal de Botrange genannt, liegt auf 694 m Höhe.

Malmedy Altstadt - Venntrilogie

Malmedy Altstadt © Sina Ettmer – stock.adobe.com

4. Etappe: Botrange – Malmedy (20 km): Zu Beginn der vierten Etappe steht ein langer Abstieg. Man folgt zunächst dem Bach Ghaster bis zu seiner Mündung in den Ruisseau de Bayehon. An seinem Ufer wandert man auf einem naturbelassenen Pfad. Hier lohnt sich ein Abstecher zum spektakulären Wasserfall Cascade du Bayehon. Über sich windende Pfade und teilweise wieder Holzstege geht es weiter ins Tal der Warche. Mehrere Aussichtspunkte bieten schöne Ausblicke in das Tal. Danach ist es nicht mehr weit zum Etappenziel Malmedy.

5. Etappe: Malmedy – Robertville (11 km): Die fünfte Etappe der Venntrilogie folgt dem Tal der Warche. Gleich zu Beginn geht es steil hinauf über den Bergrücken nach Chôdes mit schönen Blicken auf das tief eingeschnittene Tal der Warche. Schließlich schreitet man hinab ins Tal und erreicht das Ufer der kristallklaren Warche. Am Ufer entlang geht es weiter dem Etappenziel entgegen. Zuvor wartet jedoch noch eine knackige Steigung, die mit einem tollen Blick auf Burg Reinhardstein belohnt wird. Danach geht es zum Etappenziel Robertville.

Bütgenbacher See - Venntrilogie

Bütgenbacher See © Gaby Recker – stock.adobe.com

6. Etappe: Robertville – Bütgenbach (11 km): Die letzte Etappe der Venntrilogie steht im Zeichen des Wassers, denn sie führt zumeist entweder am Ufer der Talsperre Robertville oder an der Warche entlang. Verhältnismäßig flach, mit nur wenigen sanften Anstiegen geht es an der Talsperre entlang, dann an der Warche bis nach Weywertz. Hier verlässt man das Ufer der Warche und wandert ein kurzes Stück über den RAVeL-Bahntrassenweg der historischen Vennbahn, danach ist es nicht mehr weit zum Etappenziel Bütgenbach. Bütgenbach ist ein wahres Kleinod und vor allem aufgrund des herrlichen Sees bekannt.

Weitere schöne Wanderwege

Bildquellen

  • Wollgrasblüte im Hohen Venn: © Vincent - stock.adobe.com
  • Innenstadt Eupen mit Nikolauskirche: © Creative Mace - stock.adobe.com
  • Malmedy Altstadt: © Sina Ettmer - stock.adobe.com
  • Bütgenbacher See: © Gaby Recker - stock.adobe.com
  • Landschaft bei Kelmis, Ostbelgien: © Gert-Jan van Vliet - stock.adobe.com
  • Schwarzwald Panorama: © xx85xx - fotolia.com
  • Stadtansicht Bad Liebenzell: © Jürgen Wackenhut - stock.adobe.com
  • Winter in den Allgäuer Alpen: © Basti Heckl - stock.adobe.com
  • Waldweg im Herbst: © eyetronic - stock.adobe.com
  • Donautal im Herbst: © Stadtblick Stuttgart - stock.adobe.com
  • Blick zum Brocken im Harz: © ferkelraggae - fotolia.com
  • Hohes Venn: © Alice_D - stock.adobe.com
2024-02-08T12:43:49+01:00