Ostbelgien ist als Region geprägt von seinen Nachbarn – die Wallonie und Deutschland, Luxemburg, Flandern und die Niederlande haben ihre Spuren im reichen Kulturerbe Ostbelgiens hinterlassen. Die Vielfalt touristischer Attraktionen und Museen begeistert Kultur- und Geschichtsinteressierte gleichermaßen.
Museen und Ausstellungen
Ostbelgien hat eine Vielfalt an Museen, Ausstellungen uninteressanten Ausflugszielen für die ganze Familie zu bieten – so hat sich etwa der Schieferstollen in Recht zu einem wahren Publikumsmagneten entwickelt. Im Gesundheitsgarten Herba Sana in Elsenborn erfahren die Besucher am Fuße des Naturschutzreservates Hohen Venn alles Wissenswerte über die geheimnisvolle Welt der Heilpflanzen. Die ehemalige Abtei von Malmedy beherbergt neben der Schatzkammer mit zahlreichen sakralen Kunstschätzen noch drei weitere Museen, die dem Karneval, der Papier- und der Ledermanufaktur gewidmet sind. An der deutsch-belgischen Grenze bietet der Ardenner Cultur Boulevard mit der größten Kirchenkrippenausstellung und in Szene gesetzter antiker Puppen ein interessantes Kultur- und Unterhaltungsangebot. Die ebenfalls dort untergebrachte Ausstellung Ars Tecnica, eine der ersten vollständig digital gesteuerten Modeleisenbahnanlagen Europas, lässt nicht nur Kinderaugen strahlen.
Für Besucher, die einen umfassenden Einblick in die Geschichte Ostbelgiens erhalten möchten, bieten sich das Museum für Heimatgeschichte in St.Vith, das Stadtmuseum und das Museum für Kunst Ikob in Eupen, das Göhltalmuseum in Kelmis, die geschichtliche Sammlung von Lontzen und Herbesthal, aber auch das Militärmuseen in Baugnez/Malmedy an. Und wer sich eine Übersicht der belgischen Biersorten verschaffen möchte, der ist im Biermuseum in Rodt genau richtig. Hier können nicht nur die zahlreichen Flaschen und Biere bestaunt, sondern eine große Anzahl ebenfalls verkostet werden, während sich die Kinder auf dem angrenzenden Spielplatz austoben können.
Burgen und Schlösser in Ostbelgien
Die Schlösser und Burgen in Ostbelgien beherbergen teils umfangreiche Sammlungen, die das damalige Leben in den Burgen veranschaulichen. Burg Raeren wurde in der Mitte des 14. Jahrhunderts am Zusammenfluss des Iter- und des Periolbaches erbaut und wurde im 18. Jahrhundert von ihrem damaligen Besitzer im romantischen Stil umgebaut. Heute beherbergt die Burg ein Töpfereimuseum. Die Ruine der Burg Reinhardstein in Waimes wurde ab 1970 Stein um Stein neu errichtet. Als Vorbild wurden vergleichbare Bauten in der nahen Eifel genutzt. Heute thront Burg Reinhardstein wieder so stolz wie zu ihrer Blütezeit auf dem Felssporn. Im Inneren der Burg befindet sich eine stattliche Sammlung von Möbeln, Waffen und Wandteppichen, die besichtigt werden kann.
Die Burg von Burg-Reuland gehört zu den schönsten und größten Burgruinen der Ardennen. Sie wurde im 12. Jahrhundert erbaut und war bis ins 18. Jahrhundert eine gewaltige Anlage. Im Infopavillon der Burg, der noch zum Teil aus den Steinen des Wohngebäudes des 17. Jahrhunderts stammt, wird die Geschichte der Burg übersichtlich dargestellt. Zu sehen sind u.a. Fundstücke der archäologischen Ausgrabungen vor Ort. Die kleine Ausstellung dokumentiert in Bild und Schrift die Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten und gibt einen Überblick der Besitzer und Bewohner der Burg. Zu den Exponaten zählen ferner Abbildungen alter Dokumente und Siegel. Einen eindrucksvollen Einblick in die Geschichte und das Leben rund um die Burg Reuland vermittelt die Lauschtour Burg-Reuland. Per kostenloser App wird die Geschichte der Burg von einheimischen Erzählern nachvollzogen. Somit erhält der Besucher ein lebendiges Bild vom bunten Leben in und um die Burg herum.
Bildquellen
- Schatzkammer im Malmundarium: © RSI Malmedy
- Heimatmuseum St. Vith: © Gerd Hennen
- Schieferstollen Recht: © Schieferstollen Recht
- Herba Sana Elsenborn: © Ortis
- Töpfereimuseum Burg Raeren: © vennbahn.eu
- Burgruine Burg Reuland: © ostbelgien.eu / Foto: Dominik Ketz
- Burg Raeren: © Christian Charlier
- Burg Reinhardstein: © ostbelgien.eu