Zur Person
Markus Semmler ist Jahrgang 1966. Nach seiner Kochlehre in Melsungen und dem anschließenden Wehrdienst arbeitete er in verschiedenen Hotels als Koch, bevor es ihn für einige Zeit in die Schweiz zog. Später folgten Tätigkeiten in Hessen und der Besuch der Hotelfachschule in Heidelberg. Weitere Stationen waren das Schlosshotel „Cecilienhof“ in Potsdam sowie das Schlosshotel „Vier Jahreszeiten“ im Berliner Grunewald. Seit nunmehr 20 Jahren wird Markus Semmler mit Auszeichnungen geadelt, u.a. wurde er 1998 und 2016 „Berliner Meisterkoch“. Seit 2011 ist er Inhaber und Maitre des nach ihm benannten Restaurants und der Cateringfirma „Kochkunst & Ereignisse“ in Berlin. Was Markus Semmlers Küche so besonders macht, sind Sorgfalt, Detailfreude und die absolute Verbundenheit zu regionalen Erzeugnissen.
Das Interview
Warum sind Sie Koch geworden?
Das war fast alternativlos. Ich bin in einem Gasthaus aufgewachsen, quasi im Spülbecken getauft. Ich wollte Gastronom werden, war aber ehrgeizig und wollte weg vom Tütenkochen der 70er.
Könnten Sie sich einen anderen Beruf vorstellen – und wenn ja, welchen?
Eigentlich nicht. Ich bin eine Zeit lang Porsche-Cup-Rennen gefahren, das war auch eine echte Leidenschaft. Das einzige wäre eine Kombination – zum Beispiel mit meinem zweiten Hobby Tauchen. Tauchschule mit Restaurant im Süden, das wäre eine denkbare Alternative…
Was ist für Sie das Wichtigste beim Kochen?
Gute Produkte, Zeit und Leidenschaft. Aber auch Ordnung und Struktur. Beim Kochen erwächst aus dem Chaos nichts Geniales…
Welches Essen macht Sie glücklich?
Gutes Essen – gute Produkte und handwerkliches Können. Das kann aber auch frisches Bauernbrot mit Schinken sein.
Was würden Sie niemals essen?
Tütenessen und Hund
Was bringt Sie aus der Fassung?
Unordnung und Unhöflichkeit.
Das größte Lob, das Sie jemals bekommen haben?
„Geschmackssicherer Instinktkoch – er könnte nicht schlecht kochen, selbst wenn er es wollte“. Das hat der Berliner Gastrokritiker Bernd Matthies über mich gesagt. Ansonsten ist das größte Lob leuchtende Augen und leere Teller der Gäste.
Die schlimmste Kritik?
Ehrlich gesagt schmerzt jede Kritik, es hilft aber. Auch unsachgemäße Kritik sollte man auf eine Sachebene runterbrechen und für sich etwas daraus ziehen.
Haben Sie persönlich ein Lieblingsrestaurant – und wenn ja, welches?
Ich habe nicht EIN Lieblingsrestaurant. Ich gehe gerne essen und bin neugierig und gerade in Berlin gibt es viel zu entdecken.
Wo oder wie erholen Sie sich?
Am liebsten beim Tauchen. Diese völlig andere Welt entspannt und entschleunigt.
Bildquellen
- Porträt Markus Semmler: © Amin Akhtar
- Restaurant: © Restaurant Markus Semmler
- Thomas Hübner Beitragsbild: © Alte Überfahrt / Foto: Jörg Lehmann
- Zsolt Fodor, Porträt: © Kulturhof Stanggass