Zur Person
Sandra Haumann ist Autodidaktin. Im November 2021 hat sie sich auf dem ländlich gelegenen Bauernhof in Dortmund-Holthausen mit einer Gastronomie selbstständig gemacht. Ihre Leidenschaft für gutes Essen begleitet sie seit ihrer Kindheit, geprägt durch frühes Mithelfen in der Küche und die Wertschätzung für frische und hochwertige Zutaten. Kochen ist für Sandra Haumann eine Entdeckungsreise. Ihr Wissen über Kräuter oder Pilze hat sie durch Selbststudien, Wanderungen in der Natur oder den eigenen Anbau auf dem Hof vertieft. Inspiriert von Natur und Jahreszeiten legt sie besonderen Wert auf hochwertige Produkte und die Kunst, aus einfachen Zutaten etwas Besonderes zu schaffen.
Das Interview
Warum sind Sie Köchin geworden?
Kochen ist meine Passion. Ich bin Autodidaktin und habe das Handwerk nicht klassisch gelernt, sondern aus Liebe zum Essen und guten Zutaten entwickelt. Schon als Kind hat mich die Küche meiner Eltern und meiner Oma geprägt. Das Sammeln von Kräutern und Pilzen, das Einkochen und Haltbarmachen – all das begleitet mich seit meiner Kindheit und hat meine heutige Küche stark beeinflusst.
Was ist für Sie das Wichtigste beim Kochen?
Ehrlichkeit auf dem Teller. Ich arbeite mit regionalen und saisonalen Produkten, die ich oft selbst sammle oder die wir auch teilweise selbst anbauen – darunter Kräuter, Beeren und Obst. Nachhaltigkeit und ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln stehen für mich an erster Stelle.
Woher holen Sie sich die Inspiration für Ihre Speisekarte?
Meine größte Inspirationsquelle ist die Natur. Ich sammle Wildkräuter und saisonale Zutaten bei Spaziergängen mit meinem Hund. Außerdem lasse ich mich von meinen Reisen inspirieren, besonders von der skandinavischen Küche sowie der klassischen französischen Saucenkunst.
Welches Essen macht Sie glücklich?
Essen, das mit Liebe gekocht wurde. Ein einfaches Sauerteigbrot mit Butter und Salz kann genauso glücklich machen wie ein aufwendiges Menü.
Was würden Sie niemals essen?
Ich bin offen für vieles, aber an den Harzer Roller meines Opas traue ich mich bis heute nicht heran – vor allem nicht in seinem gereiften, fast flüssigen Zustand.
Was bringt Sie aus der Fassung?
Tierquälerei, Massentierhaltung und Lebensmittelverschwendung. Aber auch respektloser Umgang mit Menschen und Ressourcen kann mich aufregen. Jeder verdient Respekt und Wertschätzung.
Haben Sie kochende Vorbilder?
Meine größte Inspiration kommt aus der eigenen Familie – von meinen Eltern, meiner Oma und all den Menschen, die mir schon früh den Wert guter Zutaten vermittelt haben.
Mit welchem Politiker oder welcher Politikerin würden Sie gerne einmal gemeinsam essen?
Helmut Schmidt. Ich hätte ihn gerne persönlich getroffen und mit ihm über das Leben, Politik und Genuss gesprochen.
Das größte Lob, das Sie jemals bekommen haben?
Als ich mein erstes Menü alleine gekocht habe und an dem Abend zufällig ein Tester anwesend war, der mein Essen in den höchsten Tönen lobte. Das war eine unglaubliche Bestätigung für meinen Weg.
Womit beschäftigen Sie sich in Ihrer Freizeit und wie erholen Sie sich?
Ich verbringe meine Freizeit am liebsten draußen – mit meinem Hund im Wald oder beim Schwimmen. Besonders ans Meer zieht es mich, am liebsten in den hohen Norden. Dort genieße ich mit meinen Kindern, Mann und Hund die Natur und besuche gerne verschiedene Restaurants zur Inspiration. Aber ich liebe auch ruhige Abende auf der Couch mit einer Tasse Tee und einem guten Film.
Bildquellen
- Sandra Haumann, Porträt: © Sascha Perrone
- Sandra Haumann, Foodbild: © Sascha Perrone
- Sandra Haumann, Restaurant Wibbelings Hof innen: © Sascha Perrone
- Christian Münch-Buchna, Porträt: © Eike Dubois
- Klaus Buderath, Porträt: © bildwerk89 - foto & kreativstudio