Zur Person

Seit mehr als fünf Jahrzehnten befindet sich das Weingut Zimmer-Mengel in Familienbesitz. Heute wird es bereits von der dritten Generation geführt – von dem Ehepaar Andreas und Stephanie Mengel sowie dem ältesten der drei Söhne, Fabian, der bereits seit ein paar Jahren als Kellermeister fungiert. Fabian hat ein Weinbaustudium an der Fachhochschule Geisenheim erfolgreich absolviert und führt den elterlichen Betrieb in eine hoffnungsfrohe Zukunft.

Weingut & Weine

Inmitten von Weinbergen liegt das Weingut Zimmer-Mengel am Ortsrand von Engelstadt. Auf insgesamt 20 Hektar mit 100.000 Rebstöcken wachsen ungefähr 60 Prozent weiße Rebsorten und 40 Prozent rote. Die Schönheit der Region zeigt sich beim Blick über das Selztal und die rheinhessische Hügellandschaft. Für vitale Weine mit feiner Säure und einem salzig pikanten und mineralischen Charakter herrschen hier ideale Bedingungen. Die Böden aus Ton und Kalkmergel bringen mineralische Weine hervor – mit salzig pikanter Frische. So findet man hier vor allem trockene Weißburgunder, Grauburgunder, Frühburgunder, Spätburgunder, Riesling, Silvaner, Chardonnay, Scheurebe und Portugieser.

Unsere Weinempfehlung

ADELPFAD Riesling trocken Selection Alte Reben 2016

Ein wahrhafter Spitzenriesling aus dem ADELPFAD in Engelstadt. Die Trauben erreichen durch die alten und tief wurzelnden Reben eine üppige Reife. Aromen aus hellen Früchten, im Mund mit geschmeidigem, gut ausgreifendem Körper, von Süße gestützter intensiver Frucht und Exotik, aber dennoch einem charmanten Abklang mit Schmelz und fruchtiger Länge.

Woher kommt Ihr Interesse am Wein und warum sind Sie Winzer geworden?

Bereits in meiner Kindheit, in der ich auf dem Weingut meiner Eltern aufgewachsen bin, war das Thema Wein allgegenwärtig. Meine Brüder und ich konnten sich dem quasi gar nicht entziehen. Ich entschied mich für ein Studium in Weinbau & Oenologie in Geisenheim. Dazu habe ich ein halbjähriges Vorpraktikum in einem Weingut im Raum Würzburg absolviert – dies hat mich in meiner Entscheidung für das Weinbau-Studium in Geisenheim bekräftigt. Denn durch das „Herauskommen“ aus dem elterlichen Betrieb wusste ich plötzlich, dass man mit einem Abschluss in Weinbau & Oenologie nicht nur im eigenen Weingut arbeiten kann, sondern auch Pfade abseits vom „eigenen Wein machen“ beschreiten kann. Die Finger von dem „eigenen Wein machen“ konnte ich jedoch nie lassen: Daher führen meine Eltern, Andreas & Stephanie Mengel, das Weingut Zimmer-Mengel heute mit mir gemeinsam.

Könnten Sie sich einen anderen Beruf vorstellen – und wenn ja, welchen?

Als es während der Abi-Zeit um die Berufswahl ging, wurde es ernst – mit 19 schon so eine „Entscheidung fürs Leben“ zu treffen, das war schon ein wenig herausfordernd. Es kamen auch andere Ideen auf: BWL, Wirtschaftsingenieurswesen, um ein paar zu nennen. Mehrere Jahre arbeitete ich mit anderen Weingütern in Praxis- und Beratungsprojekten zusammen, bspw. als Weinbauberater für das Land Hessen. Ich habe zudem ein Master-Studium in Business Administration absolviert und in einer Unternehmensberatungsagentur für die Weinwirtschaft gearbeitet.

Was zeichnet aus Ihrer Sicht einen guten Wein aus?

Spaß am Trinken. Ein guter Wein soll animierend sein, facettenreich und mit Tiefgang. Eben so, dass man Gefallen an ihm hat. Geschmack ist dabei immer individuell – von Person zu Person. Richtig und falsch gibt es dabei nicht.

Welche Weine bauen Sie an und was sind Ihre Spezialitäten?

Der Schwerpunkt in unserem Betrieb liegt auf den Burgundersorten (Grau-, Weiß-, Spät- und Frühburgunder) sowie Riesling in seinen vielfältigen Facetten. Die Scheurebe als echt rheinhessische Rebsorte und unser Pendant zum Sauvignon Blanc spielt aber ebenfalls eine wichtige Rolle. Alle unsere Weine zeichnen sich durch ihre leicht salzige Mineralität und die moderate Säure durch die Kalk- und Kreideböden aus, auf denen die Reben wachsen. Und dies bei tendenziell niedrigem Alkoholgehalt – denn die Reben wachsen hauptsächlich an nördlich ausgerichteten, kühlen Hängen und trotzen dem Klimawandel.

Ihre persönliche Lieblingsrebsorte ist…?

Riesling, Riesling, Riesling… in all seinen Facetten. Dicht gefolgt von den Burgundersorten. Allerdings trinke ich Riesling vorzugsweise eher als Solist und weniger zum Essen. Zum Essen ist mir ein Burgunder meist lieber.

Welche Weinregion in der Welt würden Sie gerne einmal bereisen?

Da gibt es so einige. Chile und Argentinien stehen weit oben auf der Liste, aber auch Kalifornien und Kanada stehen noch aus. Australien, Südafrika und einige europäische Länder habe ich besucht.

Was charakterisiert Ihrer Meinung nach einen „Weinkenner“?

Ein bedachter Weinkenner bildet sich zunächst eine wohlüberlegte Meinung von einem Wein, gibt dem Wein dabei etwas Zeit. Erst dann gibt er seine Meinung preis.

Welchen Politiker würden Sie gerne einmal zu einem Glas Wein einladen?

Keine Ahnung.

Was ist Ihr Lieblingsgericht und welchen Wein trinken Sie dazu?

Offen gestanden esse ich gerne ein gutes Stück Fleisch vom Rind und trinke dazu einen ausgeprägten, charakterstarken und würzigen Rotwein. Aber auch ganz konträr dazu esse ich sehr gerne Fisch und Sushi mit einem weißen Burgunder als Begleiter.

Verraten Sie uns Ihre nächsten Pläne und Ideen für die Zukunft?

In unserem Weingut befinden wir uns derzeit in Umstellung auf ökologischen Weinbau. Diesen Weg möchten wir in den nächsten Jahren weiter beschreiten und haben unsere Weinberge bereits in den Jahren zuvor gezielt darauf vorbereitet: Begrünungen zwischen den Rebzeilen, Förderung von Nützlingen und Verzicht auf Herbizide. Gesunder Boden – vitale Reben – lebhafte Weine – das ist unser Credo für die kommenden Jahre.

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