Die Göhltalroute Via Gulia verläuft auf rund 55 km von der Quelle des Flusses Göhl bis zur Mündung in die Maas und führt dabei auf mehreren Etappen durch herrliche Landschaften und eine Grenzregion mit einer reichen Geschichte, Kultur und Mannigfaltigkeit.
Auf den Spuren der Göhl
Die Göhl (franz. Gueule, niederl. Geul) entspringt in mehreren Quellpunkten im belgischen Waldgebiet zwischen Köpfchen und Lichtenbusch in der Nähe der deutsch-belgischen Grenze südlich von Aachen. Die Zuflüsse kleinerer Wasserläufe sorgen dafür, dass sie schon nach wenigen Kilometern zu einem kleinen Flüsschen anschwillt, das sich durch das Eupener Land, das Herver Land und das Heuvelland schlängelt. Dabei fließt sie insgesamt 20 km durch Belgien und 38 km durch die Niederlande, wo sie in die Maas mündet. Man durchwandert das landschaftlich schöne Göhltal, das sich vielerorts noch natürlich und ursprünglich zeigt, doch überall trifft man auch auf Spuren menschlichen Eingreifens: Eine Vielzahl von Mühlen entlang des Flusses zeugt von einer intensiven industriellen Aktivität, insbesondere dem ehemaligen Blei-Zink-Abbau in belgischen Bergwerken bei Kelmis und Plombières. Als Wanderer kann man die Natur mit ihrer seltenen Flora und die prächtige Kulturlandschaft genießen. Die Via Gulia ist unterteilt in einen Hauptweg von der Quelle bis zur Mündung (52,8 km) und in drei Nebenwege von Rabotrath nach Kelmis (8,4 km), von Welkenraedt nach Moresnet (14,6 km) und vom Dreiländereck nach Plombières (5,9 km).
Highlights auf der Göhltalroute
Neben der reizvollen Landschaft hat die Göhltalroute noch einige historische und kulturelle Sehenswürdigkeiten zu bieten. Der Tagebau von Rabotrath ist seit dem 15. Jahrhundert, wurde aber im 19. Jahrhundert aufgegeben. Heute hat die Natur das Gebiet zurückerobert und ein ehemaliges Bergwerksareal zu einer außergewöhnlich schönen Naturlandschaft gewandelt. Am Zusammenfluss des Lontzenerbachs und des Grünstrasserbachs kann man die Rochuskapelle aus dem Jahr 1646 besichtigen; sehenswert ist die Glocke der Kapelle mit der Inschrift „1651 + S.Maria ora pro nobis“. Der Dreiländerpunkt ist höchster Punkt der Niederlande (Vaalserberg) und Knotenpunkt zwischen Belgien, den Niederlanden und Deutschland. Heute ist er ein Symbol für die Geschichte dreier Staaten. Einer der längsten stählernen Bahnviadukte Europas ist der Viadukt von Moresnet, während des Ersten Weltkrieges von der deutschen Besatzungsmacht erbaut, heute verbindet er Belgien und die Länder des Ostens. Die Wassermühle von Terbruggen stammt aus dem Jahr 1801 und kann heute besichtigt werden.
Bildquellen
- Galmeiveilchen, typisch für das Göhltal: © rebaixfotografie - stock.adobe.com
- Kelmis, Dreiländerpunkt: © SI Trois Frontieres
- Landschaft bei Kelmis, Ostbelgien: © Gert-Jan van Vliet - stock.adobe.com