Wer sich in der Nähe des Erzgebirges befindet, kann auch gleich einen Abstecher nach Annaberg-Buchholz machen: Nur 20 km mit dem Auto von Oberwiesenthal entfernt befindet sich die größte Stadt des Landkreises und das frühere Zentrum des Silberbergbaus. Traditionell wird auf dem Marktplatz jedes Jahr eine überdimensionale Weihnachtspyramide aufgestellt.
Eine wichtige Vertreterin der Spätgotik und Wahrzeichen von Annaberg-Buchholz: Die St.-Annen-Kirche
Nur schwer zu übersehen ist die St.-Annen-Kirche, das Erkennungsmerkmal von Annaberg–Buchholz. 1525 wurde dieser spätgotische Bau fertiggestellt und zählt seitdem zu den erlesensten Vertretern dieser Bauform. Mit einer Länge von 65 m und einer Breite von 40 m ist die Kirche ein imposantes Bauwerk in Annaberg–Buchholz. Ihr Name geht auf die Heilige Anna zurück, die Schutzpatronin der Bergleute, der zunächst die Kirche und später auch die Stadt gewidmet wurde. 1521 wurde der Bergaltar eingeweiht, auf dessen Rückseite der Künstler Hans Hesse das Leben der Bergleute vor 500 Jahren auf bemerkenswerte Art und Weise in einem Gemälde verewigte. Überhaupt war der Silber-Bergbau jahrhundertelang im nicht nur eine wichtige Einkommensquelle (unter anderem durch Silber) für die Menschen in Annaberg–Buchholz, sondern im gesamten Erzgebirge.
Markus-Röhling-Stolln: Eine Hochzeit 600 m unter Tage
Im Stadtteil Frohnau wurde der stillgelegte Markus-Röhling–Stolln vom Verein Altbergbau wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht: Mit der Bergbahn wird man 600 m hinein in das Innere des Stollens transportiert. Seit Anfang der 1990er Jahre ist das Bergwerk für die Öffentlichkeit zugänglich, in dem schon vor 500 Jahren Silber und Kobalterz abgebaut wurden. Etwa eine Stunde lang dauert die Führung, bei der die Geschichte des harten Bergmannslebens anschaulich dargestellt wird. Und wer noch eine außergewöhnliche Location für seinen großen Tag sucht, könnte hier fündig werden: Im Markus-Röhling–Stolln darf nämlich auch geheiratet werden. Bei romantischem Kerzenschein wird in einem extra dafür hergerichteten Raum der Bund fürs Leben geschlossen.
Die Manufaktur der Träume in Annaberg–Buchholz
Interessierte und Liebhaber der erzgebirgischen Handwerkskunst können in der „Manufaktur der Träume“ Unikate aus der Zeit um 1890 bis 1930 besichtigen und bewundern. Das Museum in Annaberg-Buchholz geht auf die Privatsammlung von Dr. Erika Pohl-Ströher zurück, die sich die Mühe und Arbeit machte, über eintausend Objekte aus vier Jahrhunderten zusammenzutragen und sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Die Familie von Pohl-Ströher kommt selbst aus dem Erzgebirge, musste jedoch 1945 in die Schweiz emigrieren und konnte bei der Flucht leider nur wenige Stücke retten, doch auf den wenigen erhaltenen Objekten baute Pohl-Ströher ihre Sammlung langsam wieder auf. In der Ausstellung werden hauptsächlich weihnachtliche Kunstwerke und Spielzeuge aus dem sächsisch-erzgebirgischen Raum gezeigt. Die Objekte wurden einst aus Holz geschnitzt und kunstvoll bemalt – und sie sind kleine Meisterwerke der Ingenieurswissenschaft: sie bewegen sich und können auch kürzere Lieder vorspielen. In den langen und kalten Wintern im Erzgebirge war das Schnitzen und Bearbeiten von Holz oftmals die einzige Beschäftigung, so dass die Bewohner aus dieser Region traditionell noch heute kreative und einfallsreiche Handwerker sind.
Bildquellen
- St. Annen in Annaberg-Buchholz im Winter: © matthiasphuong - fotolia.com
- Denkmal Barbara Uttmann in Annaberg-Buchholz: © steschum - fotolia.com
- Fernweh-Park2: © Klaus Beer
- Erlebnisholzkugel_innenansicht: © cduschinger stock.adobe.com
- Außenansicht: © facebook.com/reptilium
- Sonnenaufgang im Weserbergland: © ruzi - fotolia.com
- Wimsener-Hoehle: © Fotograf: Schumann
- Portal der St. Annen-Kirche in Annaberg-Buchholz: © etfoto - fotolia.com