Unberührt und wild: Die Insel Vilm in der Ostsee

Vor der Südküste Rügens liegt das kleine Eiland Vilm mit unberührter Natur, einem der letzten Urwälder Deutschlands und spannender DDR-Vergangenheit. Eine Insel, die man nur im Rahmen von Führungen betreten darf.

Ein kleines Abenteuer: Ein Besuch auf der Insel Vilm

DDR-Bungalows auf der Insel Vilm

DDR-Bungalows auf der Insel Vilm © LegusPic – stock.adobe.com

Wer das kleine Eiland Vilm betreten möchte, der begibt sich auf eine zuweilen abenteuerliche Reise: Besucher dürfen das kleine Naturparadies nämlich nur im Rahmen einer Führung betreten. Von Frühjahr bis in den Herbst hinein sind maximal 60 Interessierte pro Tag zugelassen, eine vorherige Anmeldung ist notwendig, die Touren sind oft ausgebucht. Gestartet wird in Lauterbach an der Südküste Rügens, hier legt das Motorschiff „Julchen“ in Richtung der kleinen, naturbelassenen Insel im Greifswalder Bodden ab. Vilm war bereits zu DDR-Zeiten ein Mysterium, da das Eiland für die allermeisten Reisenden gesperrt war – nur ausgewählte Mitglieder der SED-Führungsriege wie Erich Honecker oder Walter Ulbricht durften dort ihren Urlaub verbringen. Die einzigen Häuser der Insel zeugen noch heute von dieser abenteuerlichen Vergangenheit: Elf reetgedeckte Bungalows stehen einsam auf der Insel, einst die ehemaligen Ferienhäuser der SED-Prominenz. Heute nutzen Wissenschaftler und Naturschützer die Gebäude für Workshops und Seminare, Touristen dürfen auf der Insel nicht übernachten.

Unberührte Natur auf kleinem Raum

Urwald auf der Insel Vilm

Urwald auf der Insel Vilm © Anke – stock.adobe.com

Auf der Insel Vilm gibt es nur einen einzigen Wanderpfad, der die 2,5 km lange Insel umrundet. Auf einer geführten Wanderung bekommt man einen Einblick in die unberührte Natur der unter strengem Naturschutz stehenden Insel – man wandert durch Wiesen mit seltenen Blumen wie Schwalbenwurz, Milchkraut oder Leberblümchen bis zur Steilküste von Vilm. Dann geht es weiter durch den fast unberührten, von teils uralten Bäumen überwachsenen Teil der Insel, der von bizarr geformten Eichen und Buchen geprägt ist. Über 500 Jahre ist die Insel bereits sich selbst überlassen, manche Bäume sind gar 650 Jahre alt und verleihen dem Eiland seinen nahezu mystischen Charakter. Der Pfad führt weiter zur nördlichen Spitze der Insel, dem Großen Haken, ein beliebter Vogelrastplatz. Hier kann man mit etwas Glück Kormorane und andere Wasservögel wie Seeadler beobachten. Danach geht es zurück zum Ausgangspunkt, die geführte Wanderung dauert wegen der ausführlichen Erläuterungen der Guides etwa zweieinhalb Stunden. Mit Fährüberfahrt sollten Besucher dreieinhalb Stunden für den Aufenthalt auf Vilm einplanen.

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Bildquellen

  • DDR-Bungalows auf der Insel Vilm: © LegusPic - stock.adobe.com
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2024-01-23T08:37:46+01:00