Schloss Pillnitz in Dresden ist die ehemalige Sommerresidenz des sächsischen Königshauses und die größte chinoise Schlossanlage Europas. Weitere Highlights des Ensembles sind der Schlosspark, die über 230 Jahre alte Kamelie, das historische Palmenhaus sowie das Schlossmuseum im Neuen Palais.
Die Geschichte von Schloss Pillnitz
1335 erstmals als Herrensitz und Rittergut erwähnt, erlebt das Pillnitzer Anwesen Anfang des 18. Jahrhunderts durch August den Starken seine Blütezeit. Zunächst schenkte der Kurfürst das Anwesen seiner Mätresse Gräfin von Cosel, übernahm es dann später selbst und nutzte die Schlossanlage für jegliche barocke Festlichkeiten. Die Parkanlage besteht aus drei Gebäudeteilen: An der Elbe liegt das Wasserpalais, gegenüber in Richtung Borsberg das Bergpalais und dazwischen das Neue Palais. 1778 erweiterte man die Parkanlage durch einen englischen Garten, 1790 durch einen chinesischen Garten und am Ende des 19. Jahrhunderts kam eine Nadelgehölzanlage dazu.
Seit Ende des Zweiten Weltkriegs dient die Schlossanlage als Museum: Die Dauerausstellung „Vom Spielschloss zur Sommerresidenz“ umfasst Dresdens einzigen klassizistischen Kuppelbau, die rekonstruierte Königliche Hofküche sowie die Katholische Kapelle. Die Ausstellung erzählt von der Geschichte der Anlage und über das höfische Leben in Schloss und Park Pillnitz. Das Kunstgewerbemuseum hat seinen Sitz im Berg- und Wasserpalais und zeigt Gestaltungskultur und das Manufakturwesen des 18. und 19. Jahrhunderts sowie Präsentationen zum Kunstgewerbe der Jahrhundertwende bis hin zum Design des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart.
Ein Blütentraum seit 250 Jahren: Die Kamelie
Ein botanisches Highlight und blühendes Rätsel der Schlossanlage Pillnitz ist die Kamelie, um die sich eine Legende rankt: 1779 brachte der schwedische Botaniker Karl Peter Thunberg vier Kamelienpflanzen von seiner Japanreise in die königlich-botanischen Gärten Kew bei London. Ein Exemplar verblieb in Kew, die anderen drei sollen nach Hannover, Schönbrunn und Pillnitz weiter gegeben worden sein. Neuere Analysen können diese These weder bestätigen noch widerlegen, doch sicher ist, dass die Kamelie bereits 1801 durch den Hofgärtner Terscheck an ihrem heutigen Standort ausgepflanzt wurde. Wahrscheinlich ist sie rund 250 Jahre alt und mittlerweile 8,94 Meter hoch mit einem Kronendurchmesser von fast 12 Metern. Besonders zur Blütezeit von Mitte Februar bis Mitte April sollte man einen Blick auf sie werfen, denn dann schmücken sie zehntausende glockenförmige und karminrote Blüten. Besucher können die Blütezeit der Kamelie auf den zwei Etagengängen entlang des Glashauses von allen Seiten besichtigen. Zudem werden jedes Jahr Ableger der legendenumwobenen Pflanze verkauft.
Exotisch: Das Palmenhaus
Ein weiteres Must-See für Pflanzenfans ist das Palmenhaus. Es beherbergt exotische Pflanzen aus Südafrika, Australien und Neuseeland und gilt als „Gläsernes Paradies“ im Schlossgarten. Seit 150 Jahren bereits besteht die eindrucksvolle Stahlguss-Glas-Konstruktion, die heute drei Abschnitte mit Warm- und Kalthauspflanzen auf 600 qm Fläche umfasst. Besichtigen kann man den Südflügel mit südafrikanischen Kappflanzen, die Mittelhalle (Oktogon) mit ihren Palmenpflanzen und den Nordflügel mit australischer Vegetation. Das Oktogon beherbergt einen ovalen Springbrunnen und eignet sich als Hauptaufenthaltsraum.
Bildquellen
- Pillnitz im Frühling: © Schlösserland Sachsen/Dittrich
- Pillnitzer Kamelie: © pinkymoemox - stock.adobe.com
- Palmengarten Schloss Pillnitz: © Schlösserland Sachsen / Foto: Sylvio Dittrich
- Travemünde, Hafen: © Sina Ettmer - stock.adobe.com
- Molli im Bahnhof: © MBB Molli GmbH
- Klopeiner See: © Ji - fotolia.com
- Tropenerlebnis in Südtirol: © Raffeiner Orchideenwelt
- Paar in einer Höhle: © smoxx - stock.adobe.com
- Lustgarten im Schlosspark Pillnitz: © Schlösserland Sachsen / Foto: Sylvio Dittrich