Die Höllentalklamm liegt bei Grainau am Fuße der Zugspitze im Wettersteingebirge und ermöglicht einen fantastischen Einblick in die Gewalten der Natur: Schluchten von bis zu 150 Meter Tiefe, zahllose Wasserfälle, riesige Fels- und Eisbrocken sowie verschlungene Wege, Stege, Brücken und Tunnel kann man hier erleben.
Die Höllentalklamm: Schon seit 100 Jahren ein Besuchermagnet
Die Höllentalklamm bildet auf einer Länge von über 1000 Metern das Ende des Höllentals, das zwischen Blassenkamm und Waxensteinkamm im Zugspitzmassiv liegt. Hier hat der Hammersbach im Laufe vieler Jahre einen tiefen und engen Einschnitt im Muschelkalk hinterlassen. Gespeist wird der Hammersbach aus vielen unzähligen Rinnsalen, die Regen- und Schmelzwasser mit sich führen. Eine Wanderung durch die Höllentalklamm gehört bei einem Urlaub in der Zugspitzregion einfach dazu, denn eine solche Wanderung durch eine Klamm, die bereits vor über 100 Jahren touristisch erschlossen wurde, ist für alle ein unvergessliches Erlebnis. Besonders attraktiv: Die Klamm eignet sich sowohl als überschaubare Wanderung für Ungeübte als auch als Zwischenstation für Tagestouren. Gerade im Hochsommer ist eine Tour durch die Klamm durch das kühle, frische Klima eine Wohltat – was man schon vor 100 Jahren zu schätzen wusste: Anfang des vergangenen Jahrhunderts wurde die Klamm unter der Leitung des Ingenieurs Adolf Zoeppritz und mehrerer einheimischer Bergführer erkundet und vermessen. Kurz darauf wurde mit den Arbeiten zur Erschließung der Klamm begonnen, diverse Tunnel in den Fels gesprengt und der komplette Weg durch die Schlucht mit Brücken und Stegen passierbar gemacht. Nach knapp 4 Jahren Arbeitszeit wurde die Höllentalklamm am 15.08.1905 eingeweiht.
Die Geschichte der Höllentalklamm
Der Name „Höllental“ kommt nicht, wie man zunächst vermuten würde, von dem Wort Hölle, sondern leitet sich vielmehr von „höhlen“ bzw. „aushöhlen“ ab, da die harten Muschelkalkschichten, die sich während der mittleren Triaszeit vor ca. 240 Millionen am Meeresboden absetzten und später während der Alpenbildung gefaltet wurden, im Laufe der Jahre von Regen- und Schmelzwasser des Hammersbachs in der typischen Klammformation tief eingeschnitten und ausgehöhlt wurden. Bei einer Wanderung zur Höllentalklamm wird man einigen Spuren der Vergangenheit begegnen: Bereits im 19. Jahrhundert wurde das Bergwerk im Höllental zur Gewinnung von Bleierzen eingerichtet. Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde das Bergwerk im Höllental wegen Unwirtschaftlichkeit eingestellt, doch noch heute zeugen Ruinen vom Bergbau im Höllental.
Wanderungen zur Höllentalklamm
Zu erreichen ist die Klamm direkt über den gut ausgebauten Wanderweg entlang des Hammerbachs, ausgehend vom Obergrainauer Dorfplatz bzw. vom Grainauer Ortsteil Hammersbach. Etwas anspruchsvoller erreicht man den oberen Klammeingang während verschiedener Touren wie z.B. über den Stangensteig, vom Osterfelderkopf über das Hupfleitenjoch oder beim Abstieg von der Zugspitze über den Höllentalferner. Zu beachten ist, dass die Höllentalklamm nur zu Fuß zu erreichen ist, zudem ist die Mitnahme sperriger Gegenstände wie z.B. Fahrräder nicht erlaubt. Begehbar ist die Klamm nur in den schneefreien Monaten. Im Winter ist auch von einer Umgehung der Klamm dringend abzuraten, da im Höllental eine erhöhte Lawinengefahr besteht. Jedes Jahr sind erhebliche Arbeitsschritte nötig, um die Wege zu erhalten, die enormen Schneemassen zu entfernen, die flexiblen Stege und Brücken auf- und abzubauen und für die nötige Sicherheit zu sorgen. Aus diesen Gründen wird ein Eintrittsgeld für das Durchqueren der Höllentalklamm erhoben (Erwachsene 5 Euro, Kinder 7-17 Jahre 2 Euro, Kinder bis 6 Jahre kostenfrei).
Bildquellen
- Durch die Höllentalklamm: © Frank - stock.adobe.com
- Wandern durch die Höllentalklamm: © fottoo - stock.adobe.com
- Wanderweg durch die Höllentalklamm: © Aloisia - stock.adobe.com
- Natureum Niederelbe in Balje: © Natureum Niederelbe
- Großer Arbersee im Bayerischen Wald: © travelpeter - fotolia.com
- Begehbarer Filmprojektor: © Optikpark Rathenow
- Festung Ehrenbreitstein: © bbsferrari - fotolia.com
- Forggensee: © mmphoto - stock.adobe.com
- Höllentalklamm: © fottoo - stock.adobe.com