Ein besonders feuriges Ausflugsziel bietet der Vulkanpark in der Eifel mit seinen sechs musealen Erlebnis- und Infozentren sowie 17 Natur-, Kultur- und Industriedenkmälern, die die heiße Entstehungsgeschichte der Eifel erfahrbar machen.
Die feurige Vergangenheit der Eifel
Nur knapp 13.000 Jahre ist es her, dass gewaltige Vulkanausbrüche mit Feuer, glühender Lava und heißer Asche Deutschlands jüngste Vulkanlandschaft schufen: die Eifel. Von der kargen Mondlandschaft, die diese Ausbrüche hinterließen, zeugen noch heute zahlreiche Schlackenkegel, Maare, meterdicke Tuff- und Bimswände sowie erkaltete Lavaströme. Doch auch die Menschen der Region prägten diese Ausbrüche: Historische Bergwerke, Stollen und Steinbrüche verschiedener Epochen dokumentieren eindrucksvoll das Leben der Menschen mit dem vulkanischen Erbe. Gemeinsam mit dem Vulkanpark „Brohltal/Laacher See“ bildet der Vulkanpark im Landkreis Mayen-Koblenz den Nationalen Geopark „Laacher See“. Einzigartige Geotope, verständlich präsentiert und verbunden mit modernen musealen Erlebniszentren brachten dem Vulkanpark die Auszeichnung als Nationaler Geopark ein. Durch die Kombination von In- und Outdoor-Angeboten bietet der Vulkanpark Erlebnis, Spaß und Information zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter.
Die sechs Erlebniseinrichtungen im Vulkanpark
1. Vulkanpark Infozentrum, Plaidt/Saffig
Das Vulkanpark Infozentrum in Plaidt/Saffig lädt die Besucher zu einer Zeitreise in die Welt der Eifelvulkane ein. Hier kann man Vulkanismus sehen und hören, erleben und verstehen. Zwei Filme und Computeranimationen veranschaulichen zum einen die heiße vulkanische Entstehungsgeschichte der Eifel und zum anderen die 7.000-jährige Geschichte des Gesteinabbaus durch den Menschen.
2. Terra Vulcania, Mayen
Das Erlebniszentrum „Terra Vulcania“, direkt neben dem Landschaftsdenkmal Mayener Grubenfeld gelegen, widmet sich mit einer modernen Mitmachausstellung der 7.000-jährigen Bergbaugeschichte der Eifel. Hier erhält der Besucher eine außergewöhnliche und anschauliche „Lehrstunde“ über die Geschichte der Steingewinnung und Steinbearbeitung sowie über das harte und gefährliche Leben der Bergarbeiter und ihrer Familien in den unterschiedlichen Epochen.
3. Römerbergwerk Meurin und Antike Technikwelt, Kretz
Das Römerbergwerk Meurin ist das größte römische Untertage-Tuffsteinabbaugebiet nördlich der Alpen. In einer imposanten Symbiose aus moderner Architektur und 2.000 Jahre altem Bergwerk entführen die Archäologen des Vulkanparks den Besucher in die Welt des mühevollen Steinabbaus zu römischer Zeit. Die Antike Technikwelt im Außenbereich entführt die Besucher tief in die vergangene Ära antiker und mittelalterlicher Techniken.
4. Geysir Andernach
In Andernach am Rhein befindet sich mit dem höchsten Kaltwassergeysir der Welt ein beeindruckendes Zeugnis aktuellen vulkanischen Geschehens. Im modernen Geysir-Zentrum in den Andernacher Rheinanlagen erfahren die Besucher alles über die Funktionsweise von Geysiren. Das Geysir-Zentrum bedient sich dabei völlig neuer multimedialer Vermittlungsebenen, weg vom statischen Museum hin zu einer Ausstellung, bei der Anfassen und Mitmachen nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht sind.
5. Lava-Dome, Mendig
Einen Vulkanausbruch erleben, ohne sich die Finger zu verbrennen, das Zittern der Erde spüren, jedoch ohne sich in Gefahr zu begeben? Der Lava-Dome in Mendig macht es möglich. In dieser interaktiven Ausstellung lässt sich der ruhende Vulkanismus der Eifel mit allen Sinnen erleben. Ein multimedialer Vulkanausbruch demonstriert auf beeindruckende Art und Weise die freiwerdenden Kräfte der Erde. Die Vulkanwerkstatt im ersten Stock liefert den Besuchern Informationen, wissenschaftliche Erkenntnisse und Grundlagen über Vulkane.
In direkter Nachbarschaft zum Lava-Dome befinden sich auf der Mendiger „Museumsinsel“ auch die Museumslay und die Lavakeller. Eine Treppe mit 150 Stufen führt hinab in die bekannten Mendiger Lavakeller, mitten hinein in einen erkalteten und ausgehöhlten Lavastrom, 30 Meter tief unter der Stadt Mendig. Die benachbarte Museumslay ist eine Freiluftausstellung zum Thema „Steinverarbeitung damals und heute“. Zu sehen gibt es dort Grubenkräne, eine Steinmetzhütte, eine Schmiede, Maschinen und Werkzeuge sowie eine alte Grubenbahn.
6. Deutsches Bimsmuseum
Das Deutsche Bimsmuseum in Kaltenengers am Rhein, eine stillgelegte Fabrik für Leichtbetonsteine, erzählt die 150-jährige Geschichte einer Industrie, die die Region ab den 1860er Jahren mit der Erfindung der Schwemmsteine nachhaltig veränderte. Besucher begeben sich auf eine Zeitreise, die mit dem Ausbruch des Laacher See-Vulkans beginnt und mit der jüngsten Vergangenheit der vulkanischen Osteifel und vor allem des Neuwieder Beckens endet. Entstehung, Abbau und Nutzung des vulkanischen Bimses, die Entwicklung und Herstellung des modernen Bimssteins und die wirtschaftlichen Auswirkungen für die Region werden im Deutschen Bimsmuseum verständlich dargestellt.
Natur, Kultur und Industrie im Vulkanpark
Neben diesen musealen Erlebniseinrichtungen erlauben 17 Natur-, Kultur- und Industriedenkmäler den Besuchern in der Natur einmalige Entdeckungsreisen in die Vergangenheit der Erde. So erzählt die 50 Meter hohe Wingertsbergwand die Geschichte des gewaltigen Laacher-See-Vulkanausbruchs vor nur 13.000 Jahren, der Eppelsberg macht den Aufbau eines vulkanischen Schlackenkegels sichtbar und verständlich, die Ettringer Lay oder das Kottenheimer Winfeld, zwei ehemalige Steinbrüche mit alten Grubenkränen, zeigen das harte Leben der Bergleute und Pflastersteinschläger, das Mayener Grubenfeld entführt in die 7.000-jährige Geschichte der Reib- und Mühlsteinherstellung und der Nastberg erzählt eine explosive Geschichte vom Aufeinandertreffen von Wasser und glühendem Magma.
Bildquellen
- Ettringer Lay: © Vulkanpark GmbH
- Vulkanpark Infozentrum: © Vulkanpark GmbH
- Terra Vulcania, Ausstellung: © Vulkanpark GmbH
- Römerbergwerk Meurin, Ausstellung: © Vulkanpark GmbH
- Geysir Andernach Erlebniszentrum: © Vulkanpark GmbH
- Lava-Dome Mendig: © Vulkanpark GmbH
- Deutsches Bimsmuseum, Außenansicht: © Vulkanpark GmbH
- Wingertsbergwand: © Vulkanpark GmbH
- Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche Berlin: © Thomas Röske - fotolia.com
- Strand auf Juist im Sonnenuntergang: © DirkR - stock.adobe.com
- Stadttor in Glurns: © Andrea Contrini - stock.adobe.com
- St. Burchardi-Kirche Halberstadt: © franke182 - fotolia.com
- Glasarche: © Bergfee - fotolia.com
- Main Show im Lava Dome: © Vulkanpark GmbH