Der Name „Karl der Große“ ist heutzutage bei vielen im Allgemeinwissen irgendwo verankert, doch nur wenige kennen seine Geschichte oder warum er so wichtig für Deutschland war.
Das Leben Karls des Großen
Sein genaues Geburtsjahr ist nicht bekannt, und auch die späteren Jugendjahre bleiben im Dunkeln; man weiß nur, dass Karl irgendwann im 8. Jahrhundert als Sohn des Karolinger Herrschers Pippin zur Welt kam, der sich im Jahre 751 selbst zum König über das Frankenland krönte, das sich damals noch über Thüringen, Friesland und die Atlantikküste Frankreichs ausdehnte. Nach dem Tod seines Vaters und seines Bruders wird Karl 771 Herrscher über das fränkische Reich, doch um sich als König zu behaupten, ist er gezwungen, viele Jahre lang Kriege zu führen. Am meisten hatte Karl mit dem heidnischen Stamm der Sachsen zu kämpfen, die den Vorteil auf ihrer Seite hatten, sich in den weitläufigen Wald-und Sumpfgebieten ihrer Heimat verstecken zu können, so dass sie den Franken oftmals hinterhältige Fallen stellten. Im Jahre 804 gelang es Karl jedoch, den rebellischen Stamm der Sachsen vollends zu besiegen und letztendlich auch zu unterwerfen.
Karl war ein bedeutender europäischer Herrscher seiner Zeit: sein Territorium umfasste nach vielen Kriegen die Nordsee sowie Italien, den Norden Spaniens und das Land Ungarn. Im Jahre 800, am ersten Weihnachtsfeiertag, wurde Karl vom Papst zum ersten Kaiser des deutsch-römischen Reiches seit der Antike gesalbt. Somit wurde Karl zum „Urvater“ aller zukünftigen Herrscher des Heiligen Römischen Reiches.
Die Aachener Pfalzkapelle: Beeindruckende mittelalterliche Baukunst und wichtige Krönungsstätte
Nachdem der Hof von Karl viele Jahre umhergezogen war, wählte er Ende des 8. Jahrhunderts die Stadt Aachen als seinen Herrschaftssitz aus. Während seiner Herrschaftszeit entstanden dort bedeutende Baudenkmäler wie die Pfalzkapelle, die bis heute überlebt haben. Die Aachener Pfalzkapelle wurde von Odo von Metz entworfen und ist von der Antike sowie der byzantinischen Architektur sehr stark beeinflusst worden. Die Bauweise war für die damalige Zeit revolutionär: So wurde beispielsweise an den zentralen Bau ein Westbau angefügt und auch die Statik der Kirche wurde so konzipiert, dass die auf die tragenden Säulen einwirkenden Kräfte sich nach außen hin verteilen. Über die Geometrie der Kapelle rätseln Fachleute noch bis heute, doch die Aachener Pfalzkapelle von Karl dem Großen sollte als Vorbild für viele weitere Kirchen in späteren Jahren dienen.
Aus der Aachener Pfalzkapelle entstand im Laufe der Zeit der heutige Aachener Dom. Vom originalen Bauwerk sind der Westbau mit der Eingangshalle, die anfangs offen war, die Kaiserloge im Obergeschoss sowie der mächtige achteckige Kuppelbau erhalten. Im Jahre 814 wurde Karl der Große in der Pfalzkapelle zu Grabe getragen; sein Thron jedoch ist nach wie vor erhalten und diente ab dem Jahre 936 angefangen mit Otto I. insgesamt 30 Königen als Herrschersitz, die sich in Aachen hatten krönen lassen. Doch nicht nur der Dom selbst mit seinem majestätischen Inneren ist unbedingt einen Besuch wert, sondern auch der Domschatz der Kirche ist ein echtes Highlight. An die 100 Kunstgegenstände aus Gold, Edelsteinen und Elfenbein erwarten hier den Besucher. 1978 wurde der Aachener Dom aufgrund seiner herausragenden Architektur zum Weltkulturerbe der UNESCO ernannt.
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