Die Topographie des Terrors gehört zu den meistbesuchten Erinnerungsorten in Berlin – im Jahr 2016 fanden über eine Million Besucher den Weg zu der historischen Stätte neben dem Martin-Gropius-Bau und unweit des Potsdamer Platzes, an der sich während des Dritten Reichs die wichtigsten Zentralen des nationalsozialistischen Terrors befanden: das Geheime Staatspolizeiamt mit eigenem „Hausgefängnis”, die Reichsführung-SS, der Sicherheitsdienst (SD) der SS und während des Zweiten Weltkriegs auch das Reichssicherheitshauptamt.
Der lange Weg zum Dokumentationszentrum
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die bis 1945 von den Zentralen des NS-Terrors genutzten Bauten gesprengt und abgerissen, das Gelände am Rande von West-Berlin wurde nach seiner Planierung einer Bauschuttverwertungsfirma und einem „Autodrom” (Verkehrsübungsplatz) überlassen. Erst Ende der 1970er Jahre erwachte allmählich das öffentliche Interesse an diesem historischen Ort. Das Gelände wurde in den 1980er Jahren „provisorisch” hergerichtet und 1987 im Rahmen der 750-Jahr-Feier der Stadt Berlin erstmals öffentlich zugänglich gemacht. Am 4. Juli 1987 wurde die Dokumentation „Topographie des Terrors. Gestapo, SS und Reichssicherheitshauptamt auf dem ‚Prinz-Albrecht-Gelände’” präsentiert, die eigentlich nur für das Jubiläumsjahr gedacht war, jedoch schon bald unbefristet verlängert wurde. Im November 2007 erfolgte der offizielle Baubeginn für den Neubau des Dokumentationszentrums, das am 6. Mai 2010 eröffnet wurde.
Die Dauerausstellungen der Topographie des Terrors
Im Mittelpunkt der Dauerausstellung „Topographie des Terrors. Gestapo, SS und Reichssicherheitshauptamt in der Wilhelm- und Prinz-Albrecht-Straße” stehen die zentralen Institutionen von SS und Polizei im „Dritten Reich” sowie die von ihnen europaweit verübten Verbrechen. Die Besucher werden hier durch die fünf Hauptkapitel der Ausstellung geführt: Die nationalsozialistische Machtübernahme (I); Institutionen des Terrors (SS und Polizei) (II); Terror, Verfolgung und Vernichtung im Reichsgebiet (III); SS und Reichssicherheitshauptamt in den besetzten Gebieten (IV) sowie Kriegsende und Nachkriegszeit (V).
Im Außenbereich wird von Frühjahr bis Herbst die Ausstellung „Berlin 1933–1945. Zwischen Propaganda und Terror” gezeigt. Sie thematisiert die nationalsozialistische Politik in Berlin und ihre Folgen für die Stadt und ihre Bevölkerung. Auch hier gibt es fünf Hauptkapitel: Das Berlin der Weimarer Republik (I), Etablierung der Führerdiktatur in Berlin (II), Berlin und die „Volksgemeinschaft” (III), Berlin im Krieg 1939–1945 (IV) und Berlin und die Folgen der NS-Herrschaft (V). Die dritte Dauerausstellung stellen 15 Stationen dar, die durch einen Geländerundgang erwandert werden können. Informationspulte mit Fotos, Dokumenten und 3D-Grafiken zur Orientierung im Gelände geben einen Überblick über die Geschichte des Areals.
Bildquellen
- Topographie des Terrors Berlin: © nmann77 - fotolia.com
- Topographie des Terrors, Ausstellung: © Uwe Bellm / Stiftung Topographie des Terrors
- Topographie des Terrors, Ausstellungsgraben: © Stefan Müller / Stiftung Topographie des Terrors
- Festung Ehrenbreitstein: © bbsferrari - fotolia.com
- Wallraf-Richartz-Museum Köln, Nordfassade: © Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud
- Foyer des Nudelcenters Riesa: © TR Teigwaren Riesa
- Brachiosaurus: © Dinosauriermuseum Altmühltal
- Topographie des Terrors, Eingang Dokumentattionszentrum: © Bildwerk / Stiftung Topographie des Terrors