Der Begriff „Sole“ entstammt dem spätmittelhochdeutschem Wort „sul“ oder „sol“, was so viel wie Salzbrühe bedeutet. Wenn man über Sole redet, meint man damit Wasser, das eine hohe Konzentration an Salzen wie Jod, Sulfur und Radon enthält.
Gesunde Sole
Schon die Kelten nutzten die in der Natur vorkommenden Solequellen: sie befanden sich zur damaligen Zeit im heutigen Bad Reichenhall oder Hallstatt. Ein prominentes Beispiel für die Gewinnung von Salz aus Solequellen in früheren Epochen ist die Saline in Halle: Angeblich wusste man schon in der Jungsteinzeit um das Salzvorkommen an eben jenem Ort. Doch auch die Römer kannten das weiße Gold aus der Erde, und im Mittelalter betrieb man erfolgreich Salzabbau in Deutschland. Die Hochburgen in der Gewinnung des Gewürzes waren unter anderem Soest, Halle, Lüneburg, Schwäbisch Hall und Bad Reichenhall.
Der medizinische Nutzen war auch bald entdeckt, denn man fand heraus, dass salzhaltiges Wasser eine wohltuende Wirkung bei Hautkrankheiten, Allergien, Verdauungsbeschwerden und sogar Konzentrationsschwäche hat. Natürlich kann man es auch trinken: es liefert wertvolle Mineralien und Spurenelemente und reguliert den Blutdruck. Eine Studie aus Amerika fand sogar heraus, dass zu wenig Salz in der Ernährung unter Umständen depressive Verstimmungen auslösen kann, denn es hat eine ähnliche Wirkung wie Schokolade oder Kokain: Salz bringt unser Belohnungszentrum im Gehirn in Schwung, wir freuen uns und sind allgemein gut gelaunt.
Sachsen-Anhalt lässt grüßen: Das älteste Solebad Deutschlands und der Kalimandscharo
Das älteste Solebad der Republik befindet sich in Bad Salzelmen in Sachsen-Anhalt: es wurde 1802 eröffnet und war das erste Kurbad seiner Art in Deutschland. Wer eine außergewöhnliche Wandertour unternehmen möchte, kann den etwa 120 Meter hohen Salzhalden in Zielitz, auch umgangssprachlich Kalimandscharo genannt, einen Besuch abstatten. Einmal oben angekommen bietet sich dem Besucher ein weitläufiger Blick über das dortige Gebiet, das zum Beispiel Europas größtes Wasserstraßenkreuz und den imposanten Lindenwald mit einschließt. Bei guten Wetterverhältnissen kann man sogar bis zum Harz hinüberschauen. Während der Sommermonate finden dort geführte Touren unter fachkundiger Anleitung statt. Wer auch außerhalb der Saison oder an Wochentagen den Kalimandscharo besteigen möchte, sollte sich vorher beim Tourismusverband anmelden. Freunde der gepflegten Unterhaltung sollten sich diesen nicht ganz alltäglichen Berg ebenfalls merken: jedes Jahr gibt es dort die „Kalimandscharo Festspiele“ – Theaterfans kommen von nah und fern angereist, um sich Vorstellungen auf der höchsten Bühne Deutschlands anzusehen.
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