Wo früher Züge Industriegüter transportierten, können heute Radfahrer atemberaubende Naturpanoramen und Städte aus neuer Perspektive erleben. Auf den Bergischen Panorama-Radwegen gibt es Tunnel, Viadukte und Meilensteine aus der Bahnvergangenheit, aber auch zahlreiche Sehenswürdigkeiten am Wegesrand zu entdecken.
Die Bergischen Panorama-Radwege: Gemütlich Radfahren auf ehemaligen Bahntrassen
Über 220 Kilometer lang ist das Netz der Bergischen Panorama-Radwege, das die ehemaligen Bahntrassen im Bergischen Land, im südlichen Ruhrgebiet und im Sauerland miteinander verbindet. Rund 150 Kilometer führen über steigungsarme frühere Schienenwege und ermöglichen damit ein gemütliches Radeln ohne Anstrengung und abseits vom Autoverkehr. Über 15 Viadukte – bis zu 40 Meter hoch –, zahlreiche Brücken und durch 14 Tunnel führen die Radwege und erschließen so das Erbe der Eisenbahn aus der Zeit der Industrialisierung. Die höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands, die Müngstener Brücke, welche die Wupper in 107 Meter überspannt, ist noch heute in Betrieb. Zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten und die bergige Landschaft mit ihren Flüssen und Bächen laden unterwegs zu Pausen und Sightseeing ein.
PanoramaRadweg niederbergbahn
Der PanoramaRadweg niederbergbahn ist ein rund 40 Kilometer langer Radweg, der von Heiligenhaus über Wülfrath und Velbert bis nach Haan durch das neanderland führt. Der Radweg führt über eine ehemalige Bahntrasse, die in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts mit geringer Steigung angelegt wurde, um für den Personen- und Güterverkehr genutzt werden zu können – so kann man wunderbar entspannt radeln. Highlights entlang der Trasse sind die deutschlandweit einzigartige und illuminierte Waggonbrücke in Heiligenhaus, der Mariendom in Velbert, der Zeittunnel in Wülfrath und das Dorf Gruiten in Haan. Zusätzlich bieten sich immer wieder schöne Ausblicke in die einmalige Landschaft entlang der Strecke.
Bergischer Panorama-Radweg
14 Tunnel, bis zu 40 Meter hohe Viadukte und zahlreiche Brücken warten auf dem Bergischen Panorama-Radweg auf interessierte Radler. Von Hattingen bis Olpe fährt man rund 130 km durch herrliche Landschaft und kann immer wieder tolle Panoramablicke genießen – der Radweg trägt seinen Namen nicht umsonst. Highlights auf dieser Strecke sind die Müngstener Brücke, die Schlossstadt Hückeswagen, die Hansestadt Wipperfürth, Marienheide und das Schloss Burg. Auch ein schönes Erlebnis: Die Fahrt mit der Schwebefähre über die Wupper. Blaue Talsperren begleiten den Radler bis ins Sauerland nach Olpe.
Panorama-Radweg Balkantrasse
Genussvolle 50 km führt der Panorama-Radweg Balkantrasse von Leverkusen nach Wuppertal – man radelt also gemütlich und ohne Steigungen aus der Hügellandschaft des Bergischen zur Tiefebene des Rheins. Der Name erinnert an den „Balkanexpress“ – so wurde die ehemalige Bahnlinie zwischen Leverkusen-Opladen und Remscheid-Lennep im Volksmund genannt. Wald, Wiesen, schmucke Häuser und Gärten, die Ortszentren von Lennep, Bergisch Born, Wermelskirchen und Burscheid – das sind die Highlights auf dieser Strecke, auf der sich städtisches Leben und ländliches Idyll immer wieder abwechseln.
Tipp: Im Sommerhalbjahr von März bis Oktober fährt samstags, sonn- und feiertags der “Bergische FahrradBus” zwischen Leverkusen-Opladen und Marienheide. Er bietet die Möglichkeit, die Hin- oder Rückfahrt oder auch eine Teilstrecke der Bergischen Panorama-Radwege bequem mit dem Bus zurückzulegen. Auf dem Anhänger und im Bus selbst können bis zu 20 Fahrräder gleichzeitig transportiert werden.
Bildquellen
- Sonnenuntergang im Bergischen Land: © Tommy - fotolia.com
- Mariendom Velbert: © JFsPic - stock-adobe.com
- Schloss Burg an der Wupper: © mitifoto - fotolia.com
- Historischer Marktplatz in Lennep: © hespasoft - stock.adobe.com
- Wasserburg Anholt bei Bocholt: © MCM - stock.adobe.com
- Dessauer Schloss Georgium: © ArTo - fotolia.com
- Blick auf die Rheinebene: © Photosmurf - fotolia.com
- Radfahren auf dem Murradweg: © ttinu - stock.adobe.com
- Müngstener Brücke: © wion - stock.adobe.com