Eine der weltweit schönsten Mineralienausstellungen kann man in Freiberg in Sachsen bewundern: Unter dem Dach des Schlosses Freudenstein warten mit der Terra Mineralia über 3.500 Edelsteine und Mineralien aus fünf Kontinenten auf neugierige Besucher.

Schloss Freudenstein © Sylvio Dittrich

Das Schloss Freudenstein ist eine der bekanntesten Freiberger Sehenswürdigkeiten und kann auf eine faszinierende Geschichte zurückblicken. Das Renaissanceschloss wurde im 16. Jahrhundert auf den Mauern einer Burganlage aus dem 12. Jahrhundert zum Schutz der Stadt Freiberg und des Silberbergbaus errichtet. Im späten 18. Jahrhundert wurde Freudenstein zum Speicher umgebaut, danach verfiel es allerdings mehr und mehr. Heute kann man hier Besonderheiten wie der romanische Rundturm, die mühevoll erhaltenen Renaissancetreppen und Gewölberäume besichtigen. Zudem finden im Schlosshof das ganze Jahr über vielfältige Veranstaltungen statt. Die Freiberger Sommernächte locken mit Konzerten, Theater, Partys, Kino und Public Viewing, und im Winter lädt eine große Eisbahn Jung und Alt sowie Profis und Anfänger zum Eislaufen in den Hof von Schloss Freudenstein ein.

Die Terra Mineralia im Schloss Freudenstein ist eine Dauerausstellung der TU Bergakademie Freiberg und zeigt über 3.500 Minerale, Edelsteine und Meteoriten von berühmten Fundstellen in Europa, Asien, Australien, Afrika und Amerika. Damit ist sie die größte und die schönste Mineralienausstellung in ganz Deutschland. In der Schatzkammer, ein Renaissancegewölbe und Herzstück der Ausstellung, befinden sich die schönsten Objekte. Darüber hinaus erfährt man, wie Minerale unseren Alltag, aber auch Technik und Kultur formen und verändern. Im Wissenschaftszentrum kann man mitgebrachte Minerale bestimmen oder die Mini-Bibliothek für eigene Forschungen nutzen.

Alle Ausstellungsstücke der Terra Mineralia stammen aus der „Pohl-Ströher Mineralienstiftung“, benannt nach der Schweizerin Dr. Erika Pohl-Ströher, die im Jahr 2004 ihre einzigartige Sammlung der TU Bergakademie Freiberg als Dauerleihgabe überließ. Zusammengetragen wurde die Sammlung in über 60 Jahren – mit einem besonderen Augenmerk auf Formen- und Farbenvielfalt der Kristalle, so dass die Sammlung auch heute noch einen enormen Schauwert besitzt.

Im Krügerhaus zwischen Schloss- und Stadtmauer kann man eine Dauerausstellung mit Mineralen deutscher Fundorte besichtigen, die die Ausstellung Terra Mineralia im Schloss Freudenstein krönt. Bewundern kann man hier Silberlocken aus Freiberg, Edelsteine aus dem Vogtland, an Blütenblätter erinnernde Barytstufen aus dem Sauerland, grüne Pyromorphite aus Bad Ems, himbeerfarbene Rhodochrosite aus dem Siegerland, wunderschöner Pyrolusit aus dem Schwarzwald, honiggelbe Fluorite aus der Oberpfalz, große Halitwürfel aus Thüringen sowie filigrane Gipskristalle aus Sachsen-Anhalt.