Seit Oktober 2020 erstrahlt das Jüdische Museum in Frankfurt in neuem Glanz: Neben dem denkmalgeschützten Rothschild-Palais am Mainufer erhebt sich nun der Lichtbau, der Raum für Wechselausstellungen, Vorträge, Symposien und die Bibliothek bietet.
Das Jüdische Museum Frankfurt: Zwei Zeiten, ein Ensemble
Die Restaurierung des historischen Rothschild-Palais am Mainufer erfolgte unter der Maßgabe, die historische Struktur und den Wohnhauscharakter wiederherzustellen. Die noch in ihrem ursprünglichen Zustand erhaltenen Räume des klassizistischen Wohnhauses wurden restauriert und stellenweise behutsam ergänzt, die postmodernen Einbauten aus der Gründungszeit des Jüdischen Museums hingegen zurückgebaut und der historische Raumzustand teilweise wiederhergestellt. Die Ausstellungsbauten konzentrieren sich auf die Raummitte, so dass die historische räumliche Umgebung als solche stets erfahrbar bleibt. Der neue Lichtbau verdoppelt die Nutzfläche des Museums. Die räumliche Idee des Lichtbaus besteht in einem kraftvollen Monolith, der ein Gegengewicht zu dem klassizistischen Rothschild-Palais bildet.
Die neue Dauerausstellung
Die neue Dauerausstellung wird auf drei Etagen und einer Fläche von rund 1.500 Quadratmetern präsentiert. Sie thematisiert die jüdische Geschichte Frankfurts von der jüdischen Emanzipation um 1800 bis zur Gegenwart. Das oberste Stockwerk ist dem jüdischen Leben in der Moderne gewidmet. Im zweiten Obergeschoss wird der Wandel von Traditionen und Ritualen in der Moderne präsentiert. Das Erdgeschoss widmet sich dem Alltagsleben dreier bekannter jüdischer Familien Frankfurts: Es sind die Familien Frank, Rothschild und Senger. Neben der Ausstellung umfasst das zweite Obergeschoss auch einen großzügigen Bereich für die Bildungsarbeit des Museums: das Studio Alef. Hier befinden sich eine Kinderwerkstatt mit Küche und ein Seminarraum mit moderner Veranstaltungstechnik.
Bildquellen
- Treppenaufgang im Lichtbau des neuen Jüdischen Museums: © Jüdisches Museum Frankfurt/Foto:Norbert Miguletz
- Moritz Daniel Oppenheim (1800 – 1882), „Moses mit den Gesetzestafeln“: © Jüdisches Museum Frankfurt
- Futurium Außenansicht Spreeseite: © David von Becker
- Außenansicht bei Nacht: © Erwin Hymer Museum / Milla & Partner
- Bansky, Love is in the Bin: © Staatsgalerie Stuttgart
- Mercedes-Benz Museum Stuttgart: © Mercedes-Benz Museum
- Jüdisches Museum Frankfurt, Außenansicht: © Jüdisches Museum Frankfurt/Foto: Norbert Miguletz