Im HöhlenErlebnisZentrum am Iberg im Südharz kann man die Iberger Tropfsteinhöhle auf einer Führung besichtigen, die Reise des Ibergs von der Südsee in den Harz verfolgen und im Museum Lichtensteinhöhle in die Bronzezeit eintauchen.
Die Iberger Tropfsteinhöhle
Die viele Millionen Jahre alte Iberger Tropfsteinhöhle gehört seit 1874 zu den berühmten Schauhöhlen und ist eine beliebte Sehenswürdigkeit im Harz. Ihre äußerst seltene Entstehungsart macht sie als Schauhöhle einzigartig und für Wissenschaftler besonders interessant. Sinterkaskaden, mächtige Bodentropfsteine, wunderschöne Details und Farben hinterlassen bei einer Führung einen bleibenden Eindruck. Entstanden ist die Höhle durch Verrostung, weswegen der Iberg auch für den historischen Eisenerzbergbau und Naturhöhlenbergbau größte Bedeutung bekam.
Der Iberg als einstiges Riff
Heute erhebt sich der Iberg über Bad Grund als imposantes Kalkmassiv – vor 385 Millionen Jahren allerdings war er ein Korallenriff in der Südsee jenseits des Äquators auf der Höhe des heutigen Madagaskar. Durch die Kontinentalverschiebung wurde er Teil des heutigen Harzes und zeigt bis heute mit versteinerten Meeresbewohnern seine einstige Herkunft. Im 160 m langen „Museum im Berg“ kann man das einstige Riff anhand eines Zeitstrahls auf seinem Weg nach Norden begleiten. Auf sinnliche Weise taucht man ins Innere des Berges ein und lernt den Iberg in der Ausstellung auch als Stätte antiken und mittelalterlichen Bergbaus kennen.
Die Toten aus der Lichtensteinhöhle im HöhlenErlebnisZentrum
Die etwa 15 km entfernt im Gipskarst am Südharzrand nahe Osterode liegende Lichtensteinhöhle war vor fast 3000 Jahren das Grab eines bronzezeitlichen Familienclans. Im Museum kann man diese Familie samt sensationeller Forschungsergebnisse erleben, denn im Höhlengrab haben sich die Knochen der Toten so gut erhalten, dass Forscher der Universität Göttingen die Analyse alter DNA weiterentwickeln und erstmals überhaupt Verwandtschaftsbeziehungen einer frühgeschichtlichen Menschengruppe genetisch beweisen konnten. Noch beeindruckender war der Nachweis heute lebender Nachfahren dieser Familie. Die Ausstellung zeigt das bereits hochentwickelte Leben und das Sterben des Clans sowie die wahrscheinlichen heutigen Nachfahren zusammen mit dem weltweit bislang ältesten und längsten genetisch belegten Stammbaum einer Großfamilie. Ein originalgetreuer Nachbau des Höhlengrabs schwebt – begehbar – unter dem Museumsdach.
Bildquellen
- Hübichsaal in der Iberger Tropfsteinhöhle: © HEZ, Foto: Günter Jentsch
- Impression Südsee: © HEZ, Foto: Günter Jentsch
- Vorfahren aus der Bronzezeit: © HEZ, Foto: Günter Jentsch
- Deutsches Historisches Museum, Zeughaus: © Ulrich Schwarz
- Chocoversum Hamburg: © Hachez Chocoversum GmbH
- Bayerisches Nationalmuseum, Außenansicht: © Bayerisches Nationalmuseum München
- Haupteingang: © Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité - BMM
- Urzeitwelt: © GONDWANA Praehistorium E.K., Herr Matthias Michael Kuhl
- Außenansicht des HöhlenErlebnisZentrums: © HEZ, Foto: Günter Jentsch