Das Deutsche Automatenmuseum präsentiert auf Schloss Benkhausen in Espelkamp eine einzigartige Kollektion historischer Münzautomaten, die Exponate aus aller Welt umfasst.
Das deutsche Automatenmuseum: Die Sammlung
Die Sammlung historischer Münzautomaten der Unternehmerfamilie Gauselmann umfasst münzbetriebene Automaten von 1888 bis 1977, darunter Schokoladenverkäufer aus der Kaiserzeit, „allwissende“ Wahrsageautomaten, einarmige Banditen, amerikanische Musikboxen, farbenfrohe Flipper, leuchtende Geldspieler und selbstspielende Klaviere. In einer Dauer- und wechselnden Sonderausstellungen werden permanent 200 historische Exponate gezeigt, die nicht nur einen Einblick in die technische Entwicklung und die Ästhetik der damaligen Zeit bieten, sondern auch in die Geschichte der Automaten und ihre gesellschaftliche Relevanz.
Waren und Dienstleistungen
Mit fortschreitender Industrialisierung gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann der Siegeszug der Waren- und Dienstleistungsautomaten, die Ausdruck einer technischen Revolution waren, an der jeder mit nur einer Münze teilhaben konnte. Automaten dieser Art verkauften etwa Süßigkeiten, Kaffee oder heiße Würste, maßen nach Münzeinwurf das Gewicht oder nahmen Münzen zur Spareinlage entgegen.
Geschicklichkeit
Geschicklichkeitsautomaten verbreiteten sich zunehmend gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Europa. Darunter waren etwa Kugelfang-, Balancier- und Münzschleuderspiele. Gewinne gab es zu Beginn noch in Form von Wertmarken, die gegen Waren eingetauscht werden konnten.
Unterhaltung
Als typische Aufstellorte von Unterhaltungsautomaten dienten Gaststätten, Biergärten, Ausflugsziele und Jahrmärkte, denn diese Automaten waren reine Entertainmentgeräte, mit denen man seine Kraft unter Beweis stellen, sich mittels sportlicher Wettkämpfe messen, sich die Zukunft voraussagen lassen oder Bilder betrachten konnte.
Nadelspiele, Bomber und Flipper
Den heute bekannten Flipper gibt es erst seit 1947 – Vorreiter des beliebten Kugelspiels waren Bagatellspiele aus dem 18. Jahrhundert, die im 19. Jahrhundert aufkommenden Nadelspiele und die Bomber von Beginn des 20. Jahrhunderts.
Mechanische Musik
Musikautomaten oder Jukeboxen haben eine jahrhundertealte Tradition: Durch den Einwurf der passenden Münze ließen sich die Tonträger in Bewegung versetzen und verbreiteten damit zumeist an öffentlichen Orten die aktuelle Musik der damaligen Zeit. Der Urahn einer jeden Jukebox erschien 1927.
Glücks- und Geldspiele
Besonders ausgeprägt war die Glücksspielbranche in den USA, darum gibt es eine besonders reiche Vielfalt an Exponaten aus diesem Teil der Welt. Das Geldspiel hingegen ist eine deutsche Erfindung, die es in ihrer Form seit 1953 gibt.
Bildquellen
- Automatenausstellung: © facebook.com/deutschesautomatenmuseum
- Unterhaltungsautomaten: © facebook.com/deutschesautomatenmuseum
- Musikautomaten: © facebook.com/deutschesautomatenmuseum
- Beethoven-Haus: © Barbara Frommann/Bundesstadt Bonn
- Deutsches Museum, Ansicht von Nordwesten: © Deutsches Museum
- Museumsleiter_Sartorius: © Claudia Fy
- Außenansicht: © facebook.com/deutschesautomatenmuseum