Zum 500. Mal jährt sich im Jahr 2017 die Reformation – noch ein Grund mehr, den Luthergedenkstätten in Eisleben und Wittenberg einen Besuch abzustatten. In den beiden kleinen Städten in Sachsen-Anhalt kann man noch heute den Geist der Reformation überall spüren – ob in Luthers Geburts- und Sterbehaus, in dem Kloster, in dem er wohnte oder der Schlosskirche, an dessen Tür er seine 95 Thesen geschlagen haben soll. Seit 1996 gehören diese authentischen Schauplätze der Reformation zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Luthergedenkstätten in Eisleben
Am 10. November 1483 wurde Luther in Eisleben geboren – und auch wenn er nie in der Stadt wohnte, blieb er seinem Geburts- und Taufort zeitlebens eng verbunden. Hier starb er auch am 18. Februar 1546 während einer Reise. Heute kann man in der Lutherstadt Eisleben sowohl das Geburts- als auch das Sterbehaus Martin Luthers besichtigen. Das Geburtshaus in der heutigen Lutherstraße ist ein Memorialgebäude, das 1693 auf den Grundmauern des originalen Geburtshauses errichtet wurde, das bei einem Stadtbrand vernichtet worden war. Im selben Jahr wurde hier eine Gedenkstätte eingerichtet – das Geburtshaus gilt somit als erstes Museum Deutschlands und als eines der ältesten weltweit. Auch in Luhters Sterbehaus am Andreaskirchplatz ist heute ein Museum eingerichtet. Das Haus steht unter Denkmalschutz und wurde im Jahr 1498 errichtet.
Luthergedenkstätten in Wittenberg
Nicht nur Luthers Grab befindet sich in Wittenberg – auch bedeutende Wirkungsstätten des Reformators findet man in der kleinen Stadt an der Elbe. Im Augustinerkloster der Stadt lebte Martin Luther seit 1511, ab 1525 zusammen mit seiner Familie. Hier hielt er Vorlesungen und verfasste seine Schriften, die die Welt verändern sollten. Im Jahr 1883 wurde das Lutherhaus als Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht – es ist heute das größte reformationsgeschichtliche Museum der Welt. An die Tür der Schlosskirche soll Luther 1517 seine berühmten 95 Thesen geschlagen haben. Das Melanchthon-Haus, Wohnhaus von Luthers kongenialem Mitstreiter, gilt als eines der schönsten Bürgerhäuser der Stadt.
Die Stadtkirche St. Marien gilt als die Mutterkirche der Reformation: Hier wurde die Heilige Messe zum ersten Mal in deutscher Sprache gefeiert und das Abendmahl erstmals in Brot und Wein an die Gemeinde ausgeteilt. Sehenswert in der Kirche ist vor allem der von Lucas Cranach d. Ä. und seinem Sohn Lucas Cranach d. J. gemalte Altar, der auch als „Reformationsaltar“ bezeichnet wird.
Bildquellen
- Luthers Sterbehaus in Eisleben: © IMG_VON M GmbH, Stuttgart
- Thesentür an der Schlosskirche Wittenberg: © Mattoff - fotolia.com
- Lutherhaus Wittenberg: © WittenbergKultur e.V. / Tourist-Information Lutherstadt Wittenberg
- Cranachaltar in der Stadtkirche Wittenberg: © WittenbergKultur e.V. / Tourist-Information Lutherstadt Wittenberg
- Stadtkirche Wittenberg: © kentauros - fotolia.com
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- Blick vom Lunedeich, Bremerhaven: © Fotimmz - fotolia.com
- Rostock bei Nacht: © eplisterra - stock.adobe.com
- Blick auf die Altstadt von Bamberg: © Frank - fotolia.com
- Lutherdenkmal Wittenberg: © steschum - fotolia.com