Lübeck wurde im Jahr 1143 als erste abendländische Stadt an der Ostseeküste gegründet und trägt nicht umsonst den Beinamen „Königin der Hanse“: die Stadt hatte Vorbildcharakter für diesen mittelalterlichen Städtebund. Die mittelalterliche Altstadt ist eines der bedeutendsten Zeugnisse der Backsteingotik und wurde im Jahr 1987 zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt – das erste Mal, dass eine komplette Altstadt in Nordeuropa dieses Prädikat erhielt.
Die Altstadt von Lübeck: Vom Wasser umgeben
Die von Wasser umschlossene Altstadtinsel von Lübeck beherbergt dank ihrer besonderen Insellage eine reiche Substanz an wertvollen Baudenkmälern aus verschiedenen Epochen: Die Gebäude aus Gotik, Renaissance, Barock und Klassizismus, die Gänge, Kirchen, Klöster, Bürgerhäuser, Handwerkshöfe und Befestigungsanlagen ergeben ein einzigartiges geschlossenes Bild und zeugen noch heute von der einstigen Blütezeit Lübecks. 1000 Jahre lebendige Stadtgeschichte kann man in den verwinkelten Straßen und den versteckten Gängen und Höfen bewundern, die noch heute geprägt werden von den sieben Türmen der fünf Hauptkirchen Lübecks.
Zum Weltkulturerbe der UNESCO zählen der Baukomplex des Rathauses, das Burgkloster, der Koberg – ein vollständig erhaltenes Viertel des späten 13. Jahrhunderts – mit Jakobikirche, Heiligen-Geist-Hospital und den Baublöcken zwischen Glockengießer- und Aegidienstraße, das Viertel der Patrizierhäuser des 15. und 16. Jahrhunderts zwischen Petrikirche und Dom sowie das Holstentor und die Salzspeicher am linken Traveufer. Über 1000 denkmalgeschützte Häuser, zahlreiche Höfe und Gänge des Mittelalters und einige Monumentalbauten zeugen von der lebendigen Geschichte der Stadt.
Das Holstentor: Wahrzeichen Lübecks
Das Holstentor am Eingang zur Altstadt zählt zweifelsohne zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Lübecks. Nach niederländischen Vorbildern wurde das Stadttor in den Jahren 1464–1478 errichtet. Es diente einerseits der Verteidigung, aber auch der Repräsentation. Doch wie einigen anderen Stadttoren Lübecks drohte auch das Holstentor als Ruine abgerissen zu werden, als Mitte des 19. Jahrhunderts die Neigung des Tores durch den morastigen Untergrund immer mehr zunahm. Mit nur einer Stimme Mehrheit wurde im Jahr 1863 entschieden, das Tor zu erhalten, und umfangreiche Renovierungsmaßnahmen begannen. Erst 70 Jahre später konnte das Absinken des Südturms gestoppt werden. Die letzten Renovierungsarbeiten wurden in den Jahren 2004 – 2006 durchgeführt. Heute ist im Inneren des Tores ein Museum untergebracht, das über „Die Macht des Handels“ erzählt: historische Schiffsmodelle, Rüstungen, Waffen, Rechtsinstrumente und Handelswaren geben einen Einblick in die Zeit der Hanse.
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