Die Andersartigkeit von fremden Kulturen hat den Menschen von je her fasziniert – kein Wunder also, dass jede größere Stadt ein Museum für Völkerkunde besitzt. So präsentiert das Lindenmuseum in Stuttgart spannende Dauerausstellungen zu Ländern und Kontinenten wie Südostasien, Afrika oder Nord- und Lateinamerika. Darüber hinaus gibt es immer wieder Sonderausstellungen, die stets jeweils ein halbes Jahr lang zu besichtigen sind. So lernt der Besucher einiges über die großen Religionen Südasiens, Buddhismus, Hinduismus und Jinismus, und die gesellschaftlichen Grundlagen, auf denen sie beruhen, kennen.
Orient und Afrika im Lindenmuseum
Der ferne Orient – schon immer war er ein Quell der Faszination und Inspiration für Abenteurer, Forscher, Entdecker sowie Künstler und Schriftsteller. So kann man im Lindenmuseum wertvolle Keramiken und Metallarbeiten sowie die originalgetreue Nachbildung eines afghanischen Bazars bewundern. Darüber hinaus präsentiert das Museum Einblicke in das Leben der Menschen in der Stadt und auf dem Land sowie einzigartige Kalligraphien.
Afrika liegt von Deutschland aus gesehen nicht gerade um die Ecke, und doch ist zumindest ein Stück davon im Lindenmuseum zu finden. Zahlreiche Kulturen leben auf diesem riesigen Kontinent und machen ihn aus diesem Grunde so vielfältig, spannend und faszinierend. Entdecken Sie alte Handwerkskunst aus längst untergegangenen afrikanischen Königreichen oder schauen Sie sich die Rekonstruktion eines nigerianischen Marktes in Sahil an. Insgesamt betrachtet ist das Linden-Museum am Hegelplatz eines der größten Ausstellungshäuser in Europa – es besitzt circa 160.000 Objekte aus der ganzen Welt. Doch nur ein Teil davon wird im Museum ausgestellt, ein Großteil lagert nämlich in Magazinen. Der älteste Schatz stammt zum Beispiel aus Afrika: ein Faustkeil aus Somalia, der eine Million Jahre alt ist. Wichtig wäre auch zu wissen, dass das Lindenmuseum in erster Linie kein kunsthistorisches, sondern ein ethnologisches Museum ist. Das bedeutet, dass hier die Kultur eines bestimmten Landes mit seinen alltäglichen Gebrauchsgegenständen und Sitten im Vordergrund steht.
Bildquellen
- Stehende Dienerin und Tänzerin, China: © A. Dreyer
- Optische Täuschung: © pureguitarfury - stock.adobe.com
- Jüdisches Museum Frankfurt, Außenansicht: © Jüdisches Museum Frankfurt/Foto: Norbert Miguletz
- Heidelberger Schloss, Ottheinrichsbau: © Elisabeth - fotolia.com
- MuSeele-Physiognomie: © Sandra P. Thurner
- Fundamenthalle: © Red Dot Design Museum
- Linden-Museum Stuttgart: © Anatol Dreyer