Die Alte Pinakothek gehört zu den bedeutendsten Museen Europas und stellt insgesamt 700 Gemälde der europäischen Malerei vom 14. bis zum 18. Jahrhundert aus. Hier reiht sich ein Hauptwerk der Malerei an das andere, von denen nicht wenige Weltrang beanspruchen können.
Die Geschichte der Alten Pinakothek
Der Sammlungsbestand der Alten Pinakothek geht wie bei vielen anderen Kunstmuseen auch auf die Sammelleidenschaft früherer Fürsten, Könige und Adlige zurück. Die Fürsten des Hauses Wittelsbach widmeten sich seit dem 16. Jahrhundert dem Sammeln von herausragenden Kunstwerken. Nach dem Erlöschen verschiedener Familienzweige wurden die Galerien aus Düsseldorf, Mannheim und Zweibrücken um das Jahr 1800 mit den kurbayerischen Beständen in München zu einer gewaltigen Sammlung vereint. Diese wurde im frühen 19. Jahrhundert durch die Zugewinne aus den Klosteraufhebungen im Zuge der Säkularisation sowie die bedeutenden Erwerbungen des kunstbegeisterten Königs Ludwig I. von Bayern noch erheblich vergrößert.
Im Jahre 1836 schließlich fanden die Kunstwerke ihren Platz in der Alten Pinakothek, ein von Leo von Klenze gemeinsam mit Ludwig I. und dem Galeriedirektor Johann Georg von Dillis konzipierter epochemachender Bau der Museumsgeschichte. Die Alte Pinakothek war eines der ersten selbständigen Museumsgebäude in Deutschland und konnte vor allem mit ihrer durchdachten Raumgliederung begeistern. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bau erheblich in Mitleidenschaft gezogen – der Wiederaufbau zog sich bis 1957 hin und zeigt bis heute ein beeindruckendes Beispiel der Architektur des Wiederaufbaus: fehlende Fassadenteile wurden nicht rekonstruiert, sondern wurden durch unverputztes Ziegelmauerwerk ersetzt, die noch heute die „Verwundungen“ des Krieges erkennbar sind.
Die Sammlung der Alten Pinakothek
700 Gemälde herausragender europäischer Künstler des 14. bis 18. Jahrhunderts sind in der Alten Pinakothek ausgestellt. Neben der altdeutschen Malerei mit Werken von Altdorfer, Dürer oder Grünewald und den kostbaren Tafeln der altniederländischen Malerei, unter denen der „Columba-Altar“ Van der Weydens heraussticht, ist die italienische Malkunst mit Leonardo, Raphael, Tizian und Tiepolo glanzvoll vertreten. Das Herzstück der Alten Pinakothek bildet die grandiose Rubens-Sammlung, die sich um das monumentale „Große Jüngste Gericht“ des flämischen Malerfürsten gruppiert. Elf Werke seines Zeitgenossen Rembrandt bilden den Kern der hervorragenden Sammlung holländischer Gemälde des 17. Jahrhunderts. Meisterwerke der französischen (Poussin, Lorrain), spanischen (Velazquez, Murillo) und deutschen Malerei (Elsheimer, Flegel) runden den nahezu vollständigen Überblick über die europäische Malkunst vom 14. bis 18. Jahrhundert ab.
Bildquellen
- Alte Pinakothek, München, Ausstellung: © Alte Pinakothek
- Außenansicht: © Deutsches Sport & Olympia Museum
- Außenansicht: © Computerspielemuseum, Foto: Matthias Zimmermann
- Federseemuseum Außenansicht: © Katja Fouad-Vollmer
- Alte Pinakothek, Außenansicht: © Alte Pinakothek