Das Liebieghaus in Frankfurt zählt zu den international wichtigsten Skulpturenmuseen. Die Sammlung vereinigt herausragende Skulpturen vom alten Ägypten bis zum Klassizismus und bietet so einen Überblick über 5.000 Jahre Bildhauerei-Geschichte.
Das Liebieghaus und seine Geschichte
Die Skulpurensammlung im Liebieghaus geht zurück auf den böhmischen Textilfabrikanten Heinrich Baron von Liebieg (1839–1904), der der Stadt Frankfurt seine in den 1890er-Jahren erbaute Villa am Schaumainkai zu einem Vorzugspreis unter der Bedingung vermachte, hier ein öffentliches Kunstmuseum einzurichten. Im Jahre 1909 wurde die Villa als städtisches Skulpturenmuseum eröffnet; die Sammlung sollte bereits von Anfang an ausschließlich der Bildhauerei gewidmet sein. Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts gelang es, innerhalb weniger Jahre zahlreiche herausragende Werke für das Museum zu erwerben. Zu den zahlreichen Meisterwerken der Sammlung zählen unter anderem die marmorne Athena-Skulptur (ca. 450 v. Chr.) nach dem Vorbild von Myron, die Sandsteinfigur Muttergottes (um 1520) von Tilman Riemenschneider und der von Andrea della Robbia um 1500 geschaffene Terrakottaaltar.
Die Skulpturensammlung im Liebieghaus
Die Skulpturensammlung im Liebieghaus bietet auf rund 1.600 qm Ausstellungsfläche mit über 3.000 Werken der ägyptischen, griechischen und römischen Antike, des Mittelalters und der Renaissance, des Manierismus, des Barock und Rokoko, des Klassizismus sowie Ostasiens einen Überblick über 5.000 Jahre Bildhauerei-Geschichte.
Die Antikensammlung beleuchtet die Kulturen des Mittelmeeres vom alten Ägypten über Griechenland bis nach Rom. Zu den Highlights hier zählen die Opferszene aus der berühmten Pyramide des Pharao Sahure, das lebensnahe Porträt Alexanders des Großen aus Rosengranit, die einzigartige Marmorstatue der Athena des Bildhauers Myron sowie die prägnanten Marmorbüsten des Augustus und des Marc Aurel.
Europäische Skulpturen höchsten Ranges aus rund 700 Jahren zeigt die Mittelaltersammlung. Schwerpunkt der Sammlung bildet die deutsche, französische und niederländische Bildhauerkunst des 14. bis frühen 16. Jahrhunderts. Beeindruckende Stücke hier sind die aus Alabaster gearbeiteten Figuren des Kreuzigungsaltars aus Rimini und die aus Linde geschnitzte Statue des Heiligen Abtes.
Des Weiteren besitzt das Museum eine erlesene Sammlung neuzeitlicher Skulpturen von den Anfängen der Renaissance bis zum Klassizismus. Highlights sind die Bronzestatuette des Apoll vom Belvedere des Bildhauers Antico aus der Renaissance, Matthias Steinls Immaculata und Andrea Brustolons Kampf Jakobs mit dem Engel aus dem Barock und Johann Heinrich von Danneckers klassizistische Ariadne auf dem Panther.
Bildquellen
- Außenansicht: © Liebieghaus Skulpturensammlung
- Sammlung Antike: © Liebieghaus Skulpturensammlung
- Sammlung Mittelalter: © Liebieghaus Skulpturensammlung
- Sammlung Renaissance bis Rokoko: © Liebieghaus Skulpturensammlung
- Außenansicht: © Neanderthal Museum
- Müritzeum Waren: © Müritzeum gGmbH
- Ozeaneum Stralsund: © Ozeaneum/Johannes-Maria Schlorke
- Ruhr Museum auf Zollverein: © Ruhr Museum, Foto: Brigida González
- Federseemuseum Außenansicht: © Katja Fouad-Vollmer
- Außenansicht Liebieghaus: © Liebieghaus Skulpturensammlung