Der Fürst-Pückler-Park ist ein Landschaftspark in der Oberlausitz, der mit einer Gesamtfläche von 830 Hektar der größte Landschaftspark im englischen Stil in Zentraleuropa ist. Der Park wurde in den Jahren 1815 bis 1845 von Fürst Hermann von Pückler-Muskau angelegt und liegt beiderseits der Neiße in Deutschland und in Polen. Seit dem Jahr 2004 gehört der Fürst-Pückler-Park zum Weltkulturerbe der UNESCO – als eine von wenigen staatenübergreifenden Welterbestätten.
Die Geschichte des Fürst-Pückler-Parks
Weitläufige Wiesen, majestätische Bäume, geschwungene Wege, pittoreske Seen und Flüsse, einzigartige Brücken und Bauten – das zeichnet den Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau aus. Was wie natürlich gegeben und gewachsen scheint, ist bis ins Detail geplant – ein Gartenkunstwerk von Hermann Fürst von Pückler-Muskau. Bei der Anlage seines Parks Anfang des 19. Jahrhunderts ließ sich der Fürst von englischen Gärten des Regency inspirieren. Er entwickelte eine eigene Formensprache, in der die Szenerien seines Parks natürlich erscheinen, obwohl ihre Anlage und Wirkung genauestens kalkuliert worden sind. Diese Gestaltung wirkte vorbildhaft für Anlagen in Europa und Amerika.
Das Herzstück des Parks: Das Neue Schloss
Herzstück des Parks ist das Neue Schloss, eine dreiflügelige Anlage, malerisch umspielt von Blumengärten und dem Luciesee, mit zwei Turmkuppeln, die das Schloss krönen; vom Südwestturm können Besucher aus 35 Metern Höhe einen weiten Blick in den Park genießen. Eigentlich ein barocker Bau, wurde das Neue Schloss von Pücklers Nachfolgern, der den Park im Jahr 1845 verkaufen musste, im Stil der Neorenaissance verändert und mehrfach umgebaut. 1945 verlief eine Hauptkampflinie des Zweiten Weltkriegs durch den Park, Schloss und Baumbestand nahmen schweren Schaden. Im gleichen Jahr wurde das Schloss durch Brandstiftung zerstört und überdauerte die DDR-Zeit als Ruine. Erst 1995 begannen denkmalgerechter Wiederaufbau und sorgfältige Restaurierung, seit 2008 ist das Gebäude wieder öffentlich zugänglich. Heute findet der Besucher Pücklers Arbeitszimmer so vor, als würde der Fürst nur kurz eine Runde im Park drehen.
Hermann Fürst von Pückler-Muskau (1785-1871) war als Schriftsteller, Reisender und Landschaftsgärtner berühmt – als Frauenheld, Dandy sowie Lebemann berüchtigt. Die Ausstellung „„Pückler! Pückler? Einfach nicht zu fassen!“ im Südflügel des Neuen Schlosses beleuchtet das Leben des Fürsten und seine Gartenträume. Das Obergeschoss widmet sich dem Leben des Muskauer Standesherrn, das Erdgeschoss bietet Animationen, Folianten und interaktive Zeittafeln zur Entwicklung des Muskauer Parks unter Pückler und seinen Nachfolgern.
Bildquellen
- Brücke im Fürst-Pückler-Park: © mirekdeml - fotolia.com
- Fürst-Pückler-Park, Neues Schloss: © Torsten Becker - fotolia.com
- Kristalldom: © Swarovski Kristallwelten
- Blick über Jena: © alexbuess - stock.adobe.com
- Spätsommer in der Lüneburger Heide: © SG- design - stock.adobe.com
- Skulptur Wang Du: © Stefan Kaiser
- Strand auf Langeoog: © Eva Gruendemann - stock.adobe.com
- Fürst-Pückler-Park: © berndkoecher - fotolia.com