Das Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud in Köln ist eine der großen klassischen Gemäldegalerien Deutschlands. Schwerpunkte der Sammlung sind die Mittelalterabteilung, die einen fast lückenlosen Überblick über die Entwicklung der Kölner Tafelmalerei von 1300 bis 1550 erlaubt, die Barockabteilung, die u.a. mit Hauptwerken von Rubens und Rembrandt glänzt, sowie die Abteilung 19. Jahrhundert, die neben Gemälden der Romantik, des Realismus und des Impressionismus (u.a. Sammlung Corboud) auch Skulpturen zeigt.
Die Geschichte des Wallraf-Richartz-Museums
Das Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud geht auf die umfangreiche testamentarische Hinterlassenschaft des vielseitig interessierten Gelehrten und Sammlers Ferdinand Franz Wallraf (1748-1824) zurück, die sich ihrerseits vor allem aus Säkularisationsgut speiste. Damit handelt es sich um das älteste Kölner Museum und zugleich eines der frühesten bürgerlichen Museen Deutschlands. Nach diversen provisorischen Unterbringungen konnte die Sammlung 1861 ihren ersten eigenen Bau beziehen. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde an selber Stelle 1957 ein Neubau nach Plänen von Rudolf Schwarz und Josef Bernard eröffnet. Seit Anfang 2001 präsentiert sich das Wallraf-Richartz-Museum in einem Neubau von Oswald Mathias Ungers. Die kurz darauf erfolgte „ewige Leihgabe“ zahlreicher impressionistischer und postimpressionistischer Gemälde durch den Schweizer Sammler Gérard Corboud wurde durch die Aufnahme seines Namens in den Museumstitel gewürdigt.
Die Sammlungen im Wallraf-Richartz-Museum
Das Wallraf-Richartz-Museum zeigt, wie modern und aktuell die europäische Kunst vom 13. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts einst war und auch immer noch ist. So können die Besucher in der Mittelalter-Sammlung neben der weltberühmten „Muttergottes in der Rosenlaube“ von Stefan Lochner auch eine äußerst aktuelle Hängung der Ursulalegende bewundern. Die fünfzehn Tafelbilder aus der Mitte des 15. Jahrhunderts sind wie ein Comic aneinander gereiht und erzählen so das traurige Schicksal der heiligen Ursula und der elftausend Jungfrauen.
Auf der zweiten Etage beeindrucken vor allem zwei Meister ihres Faches: der große flämische Maler Peter Paul Rubens und der wichtigste niederländische Künstler Rembrandt van Rijn. Beide waren zu Lebzeiten berühmt für ihre Kunst und galten als „topmodern und extrem angesagt“. Im dritten Stock präsentiert Kölns erstes Museum seine zahlreichen Meisterwerke von van Gogh, Cézanne, Renoir, Monet, Manet, Gauguin, Ensor oder Munch. Deutschlands umfangreichste Sammlung impressionistischer und neoimpressionistischer Kunst hängt im dortigen Hauptsaal sogar zweistöckig, so wie es zu ihrer Zeit Trend war.
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Bildquellen
- Wallraf-Richartz-Museum Köln, Barockabteilung: © Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud
- Wallraf-Richartz-Museum Köln, Mittelalterabteilung: © Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud
- Außenansicht von der Seite: © phaeno Wolfsburg, Foto: Klemens Ortmeyer
- Porzellanikon Selb Außenansicht: © Porzellanikon/Fotostudio Reinhard Feldrapp, Naila
- Gerhard Richter Fenster: © Abtei Tholey - Fotograf Markus Lutz
- BBM_Gläserne_Museumsbrauerei_Dipl.-Braumeister_Sebastian_Hacker: © Museen im Kulmbacher Mönchshof e. V
- Außenansicht Deutsches Dampflokomotiv-Museum: © Reinhard Feldrapp, Naila
- Wallraf-Richartz-Museum Köln, Nordfassade: © Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud