Das Markgräfliche Opernhaus im oberfränkischen Bayreuth ist ein Meisterwerk barocker Theaterarchitektur des 18. Jahrhunderts und gilt als das schönste erhaltene Barocktheater Europas. Seit dem Jahr 2012 gehört das Opernhaus zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Die Geschichte des Markgräflichen Opernhauses
Das Markgräfliche Opernhaus wurde in den Jahren 1744 bis 1748 anlässlich der Verlobung des Herzogs Carl Eugen von Württemberg mit Elisabeth Friederike Sophie, der Tochter des Markgrafenpaares Friedrich und Wilhelmine von Brandenburg-Kulmbach errichtet, die eine Schwester Friedrichs des Großen war. Das Markgrafenpaar hatte im Jahr 1743 aufgrund der mangelhaften vorhandenen Spielstätten entschieden, das Opernhaus in der kleinen Residenzstadt zu errichten, fern der europäischen Zentren und Handelswege, das dennoch den glanzvollen Bauten in Wien, Dresden, Paris und Venedig in nichts nachstehen sollte. Wilhelmine war es auch, die den Bau entscheidend vorantrieb und den Bayreuther Hofarchitekten Joseph Saint-Pierre beauftragte, das Gebäude mit der strengen Fassade zu errichten.
Der Innenausbau wurde von Giuseppe Galli Bibiena und seinem Sohn Carlo ausgeführt, den berühmtesten Theaterarchitekten ihrer Zeit. Sie gestalteten den Innenraum im ernsten italienischen Barockstil. Nach dem Tod Wilhelmines im Jahr 1758 wurde der regelmäßige Spielbetrieb reduziert, fünf Jahre später mit dem Tod des Markgrafen Friedrich gänzlich eingestellt, was vielleicht mit ein Grund ist, dass das Opernhaus von Feuern verschont und bis heute erhalten blieb. Die Einzigartigkeit des Markgräflichen Opernhauses veranlasste auch den Komponisten Richard Wagner, Bayreuth als Abhaltung von Festspielen zu wählen – auch wenn er das Opernhaus als für seine Zwecke ungeeignet fand und ein eigenes Festspielhaus errichten ließ.
Die Gestaltung des Markgräflichen Opernhauses
Das Markgräfliche Opernhaus ist ein ganz aus Holz gefertigtes Logentheater; die drei Logenränge sind den drei Ständen der Gesellschaft zugeordnet. Die klassizistische Fassade erinnert mit ihren Säulen an einen antiken Tempel. Über ein schmuckloses Vestibül und ein über drei Stockwerke aufragendes Foyer betritt man durch einen dunklen Gang den Zuschauerraum, der allein schon wegen seiner überreichen Dekorationen als weltweit einzigartig gilt. Das Deckengemälde zeigt Apollo und die neun Musen und wurde von Johann Benjamin Müller aus Dresden geschaffen; in den Rundbildern der Deckenrahmung sind mythologische Szenen aus Ovids Metamorphosen dargestellt.
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Bildquellen
- Innenraum Markgräfliches Opernhaus, Bayreuth: © Bayerische Schlösserverwaltung
- Fürstenloge, Markgräfliches Opernhaus, Bayreuth: © Bayerische Schlösserverwaltung
- Blick auf die Grabkapelle auf dem Württemberg: © Manuel Schönfeld - fotolia.com
- Winterlandschaft mit Zugspitze: © outdoorpixel - stock.adobe.com
- Blühendes Barock in Ludwigsburg im Oktober: © Lisa-Marie - stock.adobe.com
- Heidelberg Panorama: © Tobias Schwerdt/Heidelberg Marketing GmbH
- Durnstein, Wachau: © serawood - fotolia.com
- Markgräfliches Opernhaus, Bayreuth: © Bayerische Schlösserverwaltung (Foto: Feuerpfeil Verlag, Bayreuth)