Die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn, abgekürzt Bundeskunsthalle, widmet sich der Kunst aller Epochen, der zeitgenössischen Kunst, aber auch kulturhistorischen Themen, der Archäologie, der Technik und der Ökologie. Das Ziel der Bundeskunsthalle ist es, den Blick nicht nur auf die westliche Kunst zu richten, sondern einen möglichst globalen Überblick zu bieten. Ihre Aufgabe sieht die Bundeskunsthalle darin, mit ihrem Programm, Ausstellungen und Veranstaltungen ein Schaufenster für den Kulturbegriff zu sein, der für die Identität der Bundesrepublik von zentraler Bedeutung ist.
Die Bundeskunsthalle: Eröffnung über 40 Jahre nach der ersten Idee
Bereits im Jahr 1949 wurde von 120 geladenen Künstlern die Errichtung einer Kunst- und Ausstellungshalle in Bonn diskutiert – aber erst 40 Jahre später, am 17. Oktober 1989, wurde der Grundstein gelegt, nachdem in den Punkten Gestalt, Standort und Funktion einer solchen Halle Einigkeit erzielt worden war. Die Eröffnung erfolgte am 17. Juni 1992 – mit einem Konzept, das völlig neu war: es gab bisher kein Vorbild für ein derartiges künstlerisches Zentrum eines bedeutenden Nationalstaats, das ausschließlich für wechselnde Ausstellungen und Veranstaltungen geschaffen worden war. Die Architektur der Bundeskunsthalle mit ihren drei markanten Lichtkegeln entwickelte sich schnell zum Wahrzeichen Bonns. Das kluge Raumkonzept im Inneren ermöglicht jegliche Form von Ausstellung – von raumgreifender Großausstellung bis hin zu kleiner Kabinettsausstellung ist alles möglich. Die bepflanzte Dachlandschaft dient als Raum für Skulpturen- und Gartenausstellungen und erweitert die Ausstellungsfläche um fast 3000 qm.
Eine gelungene Symbiose aus Kunst, Kultur und Wissenschaft
Die Bundeskunsthalle stellt eine einmalige Symbiose aus Kunst, Wissenschaft und Kultur dar. Das sieht dann für den Besucher folgendermaßen aus: Künstler verweben ihre persönliche Biografie, wie beispielsweise den Kosovokrieg, mit in die Ausstellungsinhalte hinein oder es wird aufgezeigt, wie berühmte Designer mit ihren Kreationen den Zeitgeist beeinflusst haben. Ferner wird der Frage nachgegangen, welche Berührungspunkte oder Gegensätzlichkeiten ein Garten mit der Kunst aufweist. Wer einmal über seinen Tellerrand hinausschauen möchte und auf nicht ganz alltägliche Ausstellungen Lust hat, sollte der Bundeskunsthalle einen Besuch abstatten: hier reist man als Besucher schon mal in den Orient, ins Weltall oder nach Russland. Wer als Gast keinen Nerv auf langweiliges Rumstehen im Museum hat, kann die anderen zahlreichen Angebote der Bundeskunsthalle in Betracht ziehen – seien es nun Workshops, Führungen mit dem Kurator einer Ausstellung, Open-Air-Konzerte, Filmnächte oder Kurse für Kinder. Es muss nicht immer das minutenlange Ausharren vor Kunstwerken sein, um diese zu verstehen. Des Weiteren besitzt das Ausstellungshaus eine Bibliothek, in der man als Besucher sein Kunstwissen anhand von mehr als 5000 Medien vertiefen kann.
Bildquellen
- Bundeskunsthalle Bonn: © Peter Oszvald
- Bundeskunsthalle Bonn: © saiko3p - stock.adobe.com
- Asiensaal Terra Mineralia: © Jan Rieger
- Forschungs- und Erlebniszentrum paläon, Schöningen: © Rotty / pixabay
- Deutsches Filmmuseum Frankfurt: © Deutsches Filminstitut, Foto: Uwe Dettmar
- Museum Ritter, Außenansicht: © Museum Ritter, Fotograf: Stefan Müller
- Dachgarten der Bundeskunsthalle: © Tanja Beilfuß