Ungefähr ⅓ der weltweit für den menschlichen Verzehr hergestellten Lebensmittel landen in der Tonne. Von der Aussaat bis zum Teller. Allein schon die Zahl nur für den Bereich Gastronomie und Privathaushalte ist erschreckend: Ganze 22 % aller Lebensmittel, die entlang der Lieferkette verschwendet werden, gehen allein in dieser Phase unnötigerweise verloren. Und verursachen damit ein massives ökologisches Problem.
Warum ist Lebensmittelverschwendung ein Problem für die Umwelt?
Lebensmittelverschwendung spielt im Rahmen des Klimawandels eine entscheidende Rolle: 8 % der globalen Treibhausgasemissionen sind auf die Lebensmittelverschwendung zurückzuführen! Warum? Bei der Produktion von einem Kilogramm Essen entstehen im Schnitt 2,5 kg CO2 (FAO, 2013). Wird dieses Essen nun entsorgt, ist zusätzlich umsonst CO2 entstanden und hinzu kommen die CO2-Emissionen, die während der Müllverarbeitung anfallen. Das alles ist sehr belastend für die Umwelt.
Warum entsteht Food Waste in der Gastronomie?
Die Ursachen für Lebensmittelverschwendung sind vielfältig. Die Hauptursachen in der Gastronomie lassen sich grob wie folgt zusammenfassen:
- Vorkochen übermäßiger Mengen
- Volle Auslagen an Buffets bis zum letzten Gast
- Falsche und übergroße Portionen
- Fehlende Möglichkeiten, Gästen zu gestatten, ihre Reste mitzunehmen
- Reste, die bei der Zubereitung anfallen (z. B. beim Zuschneiden von Fleisch, Schälen) und fehlende alternative Nutzung von Zutaten
- Überbestellung, Überbevorratung und unzulängliche Lagermöglichkeiten
Was also tun angesichts der Mengen an noch gutem Essen, die tagtäglich in den Tonnen der Restaurants, Cafés und Hotels landen?
Wir sind uns sicher: Kein Koch, kein Gastronom und Gastgeber möchte wirklich das mit viel Liebe und Ressourcen hergestellte Essen am Ende des Tages wegwerfen. Dabei geht es um Verantwortung gegenüber diesen Ressourcen, die in die Produktion fließen, sowie deren gebührende Wertschätzung – seien es Arbeitskraft, Energie oder Rohstoffe.
Und trotzdem scheint Lebensmittelverschwendung ein Tabuthema zu sein. Zu stark ist Food Waste mit dem Bild von unappetitlichen Abfällen verbunden. Das bedeutet: Der erste Schritt, um Food Waste aktiv anzupacken, ist Sichtbarkeit und Transparenz zu schaffen. Wer sich aktiv und öffentlich sichtbar mit dem Thema auseinandersetzt, kann eigentlich nur gewinnen: KonsumentInnen sind kritischer als je zuvor, tauschen sich aus und prangern öffentlich an. Wenn sich GastronomInnen transparent und sichtbar mit dem Thema Lebensmittelverschwendung und der Problemlösung im eigenen Betrieb auseinandersetzen, signalisiert das Vertrauen und ein ganzheitliches Verständnis der Rolle eines Unternehmens. Nachhaltiges Wirtschaften und Handeln sind inzwischen wichtige Entscheidungstreiber von VerbraucherInnen. Schließlich sind wir alle Teil dieses Planeten und haben ein Interesse daran, diesen zu erhalten. Das gilt für KonsumentInnen ebenso wie für UnternehmerInnen.
Lebensmittelrettung per App
Eines ist also klar: Nur gemeinsam, wenn alle Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette an einem Strang ziehen, können wir das Problem lösen. Ist der erste Schritt einmal getan, gibt es viele weitere Möglichkeiten, um Lebensmittelverschwendung im eigenen gastronomischen Betrieb anzupacken: Too Good To Go hat beispielsweise eine einfach in den Alltag von Gastronomen zu integrierende Lösung entwickelt. Über die gleichnamige App können gastronomische Betriebe wie Bäckereien, Cafés, Restaurants, Hotels und Supermärkte ihr überproduziertes Essen zu einem vergünstigten Preis für SelbstabholerInnen anbieten. So entsteht eine Win-Win-Win-Situation: Leckeres Essen für die KundInnen, weniger Verschwendung für die Betriebe und Ressourcenschonung für die Umwelt. Mehr Infos gibt es hier.
Hinweis der Redaktion: In Kürze werden wir alle Hotels und Restaurants auf unseren Seiten mit dem Too Good To Go-Logo kennzeichnen, die ein entsprechendes Angebot bereitstellen.
Bildquellen
- Obst und Gemüse: © Too Good To Go
- Take away Genuss: © Too Good To Go
- Lecker Essen und Lebensmittel retten: © Too Good To Go
- Gemüse-Wrap: © Too Good To Go