Wenn es um Wandertouren geht, stehen meistens die mächtigen Alpen im Vordergrund. Dort herrscht in der Hochsaison viel Trubel, den nicht jeder Naturfreund mag – zumindest nicht dauerhaft. Zum Glück gibt es in Europa interessante Alternativen, die sich zwar durch ein etwas anderes Panorama, aber nicht weniger schöne Landschaften auszeichnen. Dazu gehören zweifellos auch die Höhen im Norden Spaniens, wo die Picos de Europa verstärkt Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Ein Geheimtipp abseits der großen Masse

In den Picos de Europa wandern: Das klingt nicht nur spektakulär, sondern ist es auch. Der Gebirgszug im westlichen Teil der Pyrenäen, dem Kantabrischen Gebirge, reicht immerhin auf bis zu 2650 Meter, was die atemberaubenden Szenarien bereits erahnen lässt. Trotzdem blieb das Gebirge bislang vom ganz großen Touristenansturm verschont, weshalb es sich um einen kleinen Geheimtipp abseits der großen Massen handelt.

Das macht sich auch an den Panoramen bemerkbar, die in großen Teilen noch unberührt sind und deshalb eine schroffe Atmosphäre bieten. Wanderer tauchen auf den Picos de Europa Wanderrouten noch viel stärker in die Natur ein als in anderen Gebirgszügen, wo scheue Tiere wie Wölfe aufgrund der vielen Touristen längst den Rückzug angetreten haben. Wer neue Begegnungen machen und dabei beeindruckende Bergzüge vor die Kamera bekommen möchte, sollte sich den Norden Spaniens deshalb genauer ansehen.

Über Berge und durch Schluchten

Die in vielen Teilen unberührte Natur schließt hochwertige Wanderrouten natürlich nicht aus. Ganz im Gegenteil: Das Gebirge ist mittlerweile gut erschlossen, weshalb es sich perfekt für mehrtägige Touren eignet. Unterwegs warten charmante Berghütten, die mit ihrer einladenden Art ideal sind, um nach einem langen Tag in der Natur wieder zu Kräften zu kommen. Auch kulinarisch haben die Picos de Europa einiges zu bieten: Die Region steht besonders für ihre verschiedenen Käsesorten, zu denen ein Glas des heimischen Apfelweins passt.

Sind die Akkus nach einer Übernachtung in der Berghütte wieder aufgeladen, geht es mit neuen Eindrücken weiter. Unterwegs warten neben Berggipfeln auch tiefe Schluchten, in denen die aus Kalkstein bestehenden Felsen noch beeindruckender aussehen. Außerdem ist die Region bekannt für ihre Höhlen, die bereits vor mehreren Millionen Jahren entstanden sind und im Laufe der Zeit immer beeindruckender wurden.

Gipfel des Naranjo de Bulnes im Nationalpark Los Picos de Europa in Spanien im Sommer

Mehrere Tage abschalten und genießen

Am intensivsten wird das Erlebnis beim Wandern mit einer mehrtägigen Tour. Dabei handelt es sich einfach um die beste Möglichkeit, sich ein vollumfängliches Bild von den Felsen, Schluchten und Bergen zu machen und die meisten Eindrücke zu sammeln. Da die Hütten perfekt auf die Bedürfnisse der Wanderer zugeschnitten sind, bleibt der Komfort nicht auf der Strecke. So gibt es in den Unterkünften genügend kühles Bier und leckere Speisen, die nach einem schweißtreibenden Tag in der Natur ebenfalls nicht fehlen dürfen.

Die Vorkehrungen, damit alles nach Plan läuft, unterscheiden sich bei den Picos de Europa nicht von anderen Touren. Wie in anderen Gebirgen auch sind Wetterumschwünge in den Bergen keine Seltenheit, weshalb es auf eine umfangreiche Planung für alle Eventualitäten ankommt. Eine wasserdichte Jacke und Hose gehören deshalb zur Standardausrüstung, um sich vom schlechten Wetter nicht die Freude an den schönen Landschaften nehmen zu lassen.

Bildquellen

  • Rio Tejo in Bulnes: © Valentin - stock.adobe.com
  • Potes Spanien: © jon_chica - stock.adobe.com
  • Nationalpark Los Picos de Europa: © ksl - stock.adobe.com
  • Kantabriens Küste: © Ana Tramont - stock.adobe.com