Viele kennen diese Situation: Man erwartet Gäste und möchte zu diesem Anlass ein ganz besonderes Gericht zubereiten. In den Lieblingskochbüchern oder dem Internet hat man Rezeptinspirationen gesammelt. Der Speiseplan steht und nur wenige frische Zutaten fehlen. Voller Vorfreude verlässt man das Haus, um noch ein paar Kleinigkeiten zu besorgen. Doch der Einkauf verläuft ganz anders als geplant.
Viele Lebensmittel sind normalerweise im Überfluss in den Geschäften vorhanden. Doch ausgerechnet, wenn man sie gerade dringend braucht, herrscht in den Regalen gähnende Leere. Das ist besonders ärgerlich, wenn die Zutat für das herausgesuchte Rezept essentiell ist und nicht einfach ersetzt werden kann. Auch auf dem Wochenmarkt lässt sich das Lebensmittel nicht auftreiben – und was nun? Auf einmal steht der gesamte Menüplan auf der Kippe. Die Gäste wieder auszuladen, kommt nicht in Frage. Um ein neues Rezept auszusuchen und – hoffentlich diesmal – alle fehlenden Ingredienzien zu ergattern, fehlt die Zeit. Jetzt heißt es: Bloß nicht die Nerven verlieren. Mit einem durchdachten Plan kann man trotzdem noch an die fehlenden Zutaten kommen.
So frisch wie möglich
Ob Hühnchen mit Walnuss-Koriander-Marinade oder ein einfacher Superfood-Salat: Dass ich am Tag der Essensvorbereitungen nicht mehr an frische Zutaten komme, ist mir in der Vergangenheit mehr als einmal passiert. Aus seinen Fehlern lernt man. Wenn ich Gäste bekoche, wähle ich Menüs seit diesen Fauxpas von vornherein bedachter aus. Ganz ohne frische Zutaten kommt man meist nicht über die Runden, wenn man Gäste mit selbst gekochten Gerichten verköstigt. Haltbare Lebensmittel wie Erbsen, Bohnen und Linsen hat man in der Vorratskammer. Für ein eindrucksvolles Menü reicht der Inhalt der Vorratsregale meist trotzdem nicht aus. Gerade Kräuter und Gemüsebeilagen kauft man lieber frisch. Nicht nur wegen des Geschmacks. Auch die Nährstoffbilanz spricht für frische Ware. Je frischer, desto voller ist das Profil an Vitaminen und Mineralstoffen. Zutaten wie Gemüse kauft man daher oft in letzter Minute ein, damit sie so frisch wie möglich sind.
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort
Der frühe Vogel fängt den Wurm. Das gilt auch, wenn es um den Supermarkteinkauf geht. Wer vormittags ausrückt, hat wesentlich bessere Chancen, noch alles zu bekommen. Genauso wichtig ist die Saisonalität der Zutatenliste. Schon bei der Entscheidung für das Menü bevorzuge ich mittlerweile Gerichte aus Ingredienzien der Saison. Wer eine Pfifferlingsuppe kocht, steht im Hochsommer schneller vor leeren Regalen als in der Herbstsaison. Auf ähnliche Weise sind exotische Zutaten vom anderen Ende der Welt schwieriger zu finden als regionale. Saisonalität und Regionalität verbessern nicht nur die Erfolgschancen bei der Zutatenjagd. Auch die Umwelt dankt einem die Berücksichtigung dieser Kriterien.
Der Jagd nicht wehrlos ausgeliefert
Was, wenn man trotz bedachter Zutatenwahl leer ausgeht, was bestimmte Produkte betrifft? Am besten riskiert man es erst gar nicht. Natürlich sollen Gemüse und Kräuter trotzdem so frisch wie möglich sein. Tage zuvor einkaufen zu gehen und so die Verfügbarkeit sicherzustellen, kommt deshalb nicht in Frage. Ist man seinem Schicksal dann einfach ausgeliefert, falls sie am Tag aller Tage nirgends zu finden sind? Nicht unbedingt. Zumindest nicht, wenn man auf ausgelieferte Produkte setzt. Mittlerweile kann man frische Zutaten für festgelegte Rezepte per Expressversand bestellen. Zur angefragten Zeit wird das Paket an die Haustür geliefert und das Kochen kann ohne stressige Zutatenjagd beginnen. Das Ganze hat gleich noch einen Vorteil: Die Zutatenmenge ist auf eine angegebene Personenzahl abgestimmt. So werden keine Lebensmittel verschwendet und man muss sich auch keine Gedanken mehr machen, ob das Essen für die Gäste reicht.
Wenn alle Stricke reißen
Manchmal will es trotz aller Bemühungen einfach nicht mit dem Kochen gelingen. Was man eigentlich nur aus Sitcoms kennt, habe ich zu meiner Schande schon getan: Meinen ahnungslosen Gästen statt Selbstgekochtem bestellte Gerichte aus der Wirtschaft nebenan serviert. Immer noch besser als sie wieder auszuladen. Ein Tipp, falls alle Stricke reißen: die App Too Good To Go. Gastronomen aus der Umgebung bieten über das Tool zu günstigen Preisen zubereitete Gerichte an, die sie nicht unter die Leute bringen konnten. Die vorbereiteten Mahlzeiten einfach wegwerfen, will man in Zeiten der Lebensmittelverschwendung nicht mehr. Der Nachhaltigkeit zuliebe bietet man sie zu reduziertem Preis lieber online an. Wer über die App an Gerichte kommt und eingeladenen Gästen diese Mahlzeiten serviert, tut zumindest etwas für die Umwelt.
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