Es gibt Menschen, die wollen im Urlaub nicht das Ruder aus der Hand geben, wollen volle Kontrolle, maximale Planung und alles muss perfekt sein. Das kann man durchaus so machen, darf sich dann aber nicht wundern, wenn es zwischen Planungsphase und Rückkehr etwas anstrengend wird.
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Ein gänzlich anderer Menschenschlag will hingegen im Urlaub einfach nur loslassen und zwar in jeglicher Hinsicht. Eine Reise, bei der man sich um so wenig wie nur möglich kümmern muss, bei der es keinen Ärger gibt und man genug Raum hat, um wirklich den Kopf freizubekommen. Wer sich das auch wünscht, sollte jetzt weiterlesen, denn es folgen die 10 besten Tipps, um einen so unbekümmerten Urlaub zu erlangen.
1. Pauschal toppt alles
Der heutige Trend geht in Richtung Individualreise. Alles sorgsam verglichen, einzeln ausgesucht und gebucht. Doch auch wenn das Vorteile haben kann, ist Unbekümmertheit keiner davon, denn natürlich hat man eine multiple Qual der Wahl und alle Planungslast liegt auf den eigenen Schultern.
Wer sich um so wenig wie möglich kümmern möchte, sollte deshalb den Grundstein damit legen, dass er auf den wichtigsten Klassiker schlechthin setzt, die Pauschalreise. Nicht nur, dass dabei Flug und Unterkunft zusammen gebucht werden, sondern meistens auch noch zahllose andere Aktivitäten zwischen Flughafentransfer und den Mahlzeiten. Und meist kann man gleich im Hotel im Büro des Reiseveranstalters alle Ausflüge und sonstigen Dinge buchen, die einen interessieren.
Simpler geht es tatsächlich nicht und dennoch wird man auf nichts verzichten müssen.
2. Bitte touristisch erschlossen
Manche wünschen sich, dort Urlaub zu machen, wovon noch keine hunderttausend Instagram-Bilder existieren. Schon das ist mittlerweile meist vergebliche Mühe, denn just Instagram hat die Zahl der wirklich exotischen Ziele enorm geschrumpft.
Allerdings muss man auch akzeptieren, dass Einsamkeit praktisch immer Hand in Hand mit Verantwortung geht. Um vieles muss man sich selbst kümmern, Pauschal ist selten(er) möglich. Und oft genug fehlen dort auch die Annehmlichkeiten, die einem beim Ausruhen so sehr helfen.
Aus dem Grund sollte man sich eher auf klassische Ziele fokussieren. Auch dort gibt es noch genug zu entdecken – und man macht ja nicht nur Urlaub, um seine Instagram-Follower zu beglücken.
3. Flughafentransfer ist ein Muss
Rings um jeden Flughafen gibt es mittlerweile zahllose Dauerparkplätze, die mit niedrigen Preisen werben. Es gibt Zug-, Bus- und sonstige Nahverkehrsanbindungen, die Reisende direkt vor dem Flughafen entlassen und dort wieder aufnehmen.
Alles ohne Frage mit viel Daseinsberechtigung versehen. Aber: Will man wirklich morgens aus dem Bett, seine Koffer ins eigene Auto oder den Zug wuchten und immer auf die Uhr schauen müssen?
Wer mit „nein“ antwortet, googelt einfach nach einem Taxi- bzw. Mietwagendienst in seiner Region, sagt ihm, wann man am Flughafen sein muss und der Fahrer wird mit genügend Zeitreserve vor dem Haus stehen – und sogar das Gepäck ein- und wieder ausladen.
4. Saisonränder machen Spaß
Es gibt Reiseziele, die muss man mitten in der Hauptsaison erleben. Allerdings gibt es auch sehr viele Lokalitäten, da hat der geneigte Sorglos-Urlauber zumindest zum Anfang oder Ende der Hauptsaison mehr von seinem Trip.
Schlicht deshalb, weil man mitten in der Saison bei allem zwischen Rundfahrt und Poolliege mit seinen Mit-Urlaubern konkurrieren muss – der berühmte „Kampf um den Liegeplatz“ ist nicht bloß ein Klischee aus dem Boulevard-TV (und dabei rechtlich auch ziemlich vertrackt). An den beiden Enden der Saison indes ist es etwas ruhiger, ohne ausgestorben zu sein. Und wenn man sich beispielsweise vornimmt, am nächsten Tag um elf ein populäres Touristenziel besichtigen zu wollen, wird man auch nicht noch um halb eins in der Schlange davorstehen.
5. No Mietwagen, please!
Mietwagen im Urlaubsort, ferner Quads, Motorroller und dergleichen, versprechen ein Höchstmaß an mobiler Freiheit. Doch einmal abgesehen von den je nach Mietdauer, Modell usw. ziemlichen Kosten, sollte man dabei auch etwas anderes bedenken:
Auch wenn man das Fahrzeug umfangreich versichert, bleibt doch jeder Kratzer daran der Garant für Kopfschmerzen – selbst wenn man das Recht an seiner Seite hat, ist es doch im höchsten Maße unschön, in einem fremden Land, vielleicht auch noch in einer Sprache, die man nicht perfekt beherrscht, einem Mietwagenfirma-Angestellten klar zu machen, dass man eine Panne hat oder jemand den Seitenspiegel abgefahren hat.
Wer das vermeiden will, steckt sich einfach die Mietwagensumme in kleinen Scheinen in die Tasche und fährt damit grundsätzlich Taxi. Wenn da ein Kratzer passiert, hat man nichts damit am Hut.
6. Gänzlich wunsch- und planlos
Am Tag nach der Ankunft muss der Tauchkurs begonnen werden. Am nächsten Tag muss man die Wanderung mitmachen, Tag drei für den Museumsbesuch, abends das berühmte Restaurant… puh!
Es gibt für manche Menschen nichts Schöneres, als ihren Urlaubskalender so voller Aktivitäten zu packen, dass man glauben könnte, es wäre der Arbeitskalender eines Top-Managers. Doch schon die schiere Menge an Aktivitäten wird für Stress sorgen. Und hinzu kommt der Unsicherheitsfaktor: Je enger das alles getaktet ist, desto mehr ist man gebunden. Sowohl daran, dass alle ihren Job richtig ausüben und dass man es in der (zuhause) kalkulierten Zeit schafft, alles zu sehen, was es in der jeweiligen Location zu sehen gibt.
Doch was, wenn man im Museum feststellt, dass man gerne noch ein Stündchen länger schlendern würde? Wenn es auf der Restaurantterrasse so urgemütlich ist, dass man nicht wegwill? Dann wird der Kalender zum Klotz am Bein.
Ein guter Rat: Wer Sorglosigkeit will, geht nur mit einer Planung in den Urlaub, Entspannung. Alles, was man sonst tun will, sollte man spontan von Tag zu Tag entscheiden.
7. Leerer Koffer, volle Kreditkarte
Je weiter das Reiseziel entfernt ist, desto mehr machen sich viele Menschen Gedanken darum, was sie mitnehmen müssen. Das macht nicht nur das Kofferpacken stressig, sondern die letzten Wochen vor Urlaubsbeginn häufig zu einer Abfolge von Supermarkthopping und Onlineshopping.
Dabei geht es viel einfacher: Ein paar Basis-Kleidungsstücke, Pass und Kreditkarte und los geht es. Mit genügend Mut kann man sogar nur mit Handgepäck reisen. Was man vor Ort benötigt, wird sich dann zeigen – und dann geht man einfach in den Supermarkt und kauft es. Das verhindert auch sehr zuverlässig, dass man Dinge mitnimmt, die man doch nicht benötigt.
8. Handy aus
Seit es Smartphones gibt und noch am verträumtesten Karibikstrand der Empfang bestens ist, hat sich unser Urlaubsverhalten verändert. Denn das Handy setzt uns unter Druck.
- Videoanruf, wenn man gut angekommen ist.
- Tägliche Meldungen der Daheimgebliebenen und deren Sorgen – oh je, der Wellensittich hat Husten.
- Natürlich immer wieder Fotos, Fotos, Fotos, die man über WhatsApp und Co versendet – sofern nicht noch E-Mails von der Arbeit hinzukommen.
Folge: Man nimmt alle Probleme und Sorgen von zuhause mit in den Urlaub, statt sie dort zu lassen, wo man ihnen früh genug wieder begegnen wird. Und gleichzeitig macht man sich selbst noch Druck, auch ja genügend Informationen nachhause zu senden.
Wer wirkliche Sorglosigkeit sucht, lässt deshalb sein Handy im Hotelzimmer und vereinbart mit den Daheimgebliebenen nur ein tägliches Zeitfenster, in dem sie sich melden können – aber nur in echten Notfällen. Bis dahin verfährt man nach der Maxime „keine Nachrichten sind gute Nachrichten“ und schreibt schöne Postkarten, statt WhatsApp-Fotomassen zu versenden.
9. Keine Kalorienkontrolle
Es gehört zur Natur des Pauschalurlaubs, insbesondere bei der Gattung All-Inclusive, dass dabei das Hotel fast rund um die Uhr sämtliche Köstlichkeiten auflegen wird, die man sich nur vorstellen kann – nur damit manche Urlauber sich nur Wasser, Salat und Früchte gestatten, um die schlanke Linie zu halten.
Stellt sich die Frage warum. Zwei, drei Wochen werden an der eigenen Figur nichts Grundlegendes verändern, egal ob man schlemmt oder sich alles verkneift. Wohl aber wird letzteres bzw. das dauernde Denken an die Waage dazu führen, dass man es nicht einfach mal genießen kann, wenn der Koch wieder aus dem Vollen schöpft. Es ist Urlaub, da sollte man auch seinem Gaumen mal alle Freiheiten lassen.
10. Streits um Nichtigkeiten abwürgen
Gerade für Paare sind die schönsten Tage des Jahres oft ein Quell der Streitigkeiten. Und praktisch nie geht es um echte Probleme, sondern letzten Endes vollkommen unwichtige Kleinigkeiten.
Vieles resultiert aus zu hohen Erwartungen und Druck, den man sich macht (siehe Punkt 6). Doch was dann noch übrigbleibt, dafür sollten beide Partner eine maximale Laissez-faire-Haltung vereinbaren. Nicht auf seinem Standpunkt beharren, auch mal „fünfe gerade sein“ lassen.
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