Im südlichen Thüringen erstrecken sich die waldreichen Mittelgebirge Thüringer Wald und Schiefergebirge, die nicht nur hohe Gipfel, malerische Schluchten und sagenumwobene Grotten zu bieten haben, sondern auch bekannte Wintersportzentren wie in Oberhof und die Wartburg bei Eisenach – jene Burg, in der Luther einst die Bibel ins Deutsche übersetzte.
Wo Luther Zuflucht suchte: Sehenswürdigkeiten im Thüringer Wald und im Schiefergebirge
Neben den abwechslungsreichen Landschaften der Mittelgebirgsregion hat der Thüringer Wald bei Eisenach eine ganz besondere Sehenswürdigkeit zu bieten: die Wartburg, die im Jahre 1067 gegründet wurde und seit 1999 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. In den Jahren 1521 bis 1522 versteckte Martin Luther sich hier unter dem Namen „Junker Jörg“ und fertigte seine Bibelübersetzung an, und auch Goethe weilte mehrmals auf der Burg – unter anderem deswegen ist die Wartburg ein nationales Denkmal.
Doch die Region hat noch mehr zu bieten als die berühmte Burg bei Eisenach: mehrere Städte beherbergen sehenswerte historische Bauten, so etwa Suhl, wo sich mit der St.-Marien-Kirche die größte erhaltene Rokoko-Kirche Ostdeutschlands findet, oder auch in Neuhaus am Rennweg, das mit der Stadtkirche eine der größten Holzkirchen Thüringens sein eigen nennt. Unter die Erde geht es in den Schaubergwerken Morassina, das über einen Heilstollen verfügt und sogar im Guinness-Buch der Rekorde zu finden ist als einzigartige Schauhöhle, die Natur und Technik in Einklang bringt, und in der Marienglashöhle, die über eine der schönsten und größten Gipskristallgrotten Europas verfügt.
Aussichtsberge und Feengrotten: Natur erleben im Thüringer Wald und im Schiefergebirge
Die beiden Mittelgebirge Thüringer Wald und Schiefergebirge haben neben viel Wald eine ganze Menge landschaftlich schöner Ecken zu bieten, die es bei einem Besuch in Thüringen zu entdecken lohnt. Sehenswert ist vor allem die Gipfelregion des Thüringer Waldes mit den drei höchsten Erhebungen, die über schöne Aussichtspunkte verfügen, so beispielsweise der Große Beerberg, mit 982 m der höchste Gipfel der Region. Bei Tambach-Dietharz kann man die Trinkwassertalsperre Schmalwassergrund mit einem Steinschüttdamm, der das größte Bauwerk seiner Art in Deutschland ist, sowie den Falkenstein bewundern, ein 96 m hoher Fels, der das bedeutendste Felsgebilde des Thüringer Waldes darstellt.
Sehenswerte Schluchten sind das Schwarzatal mit dem namensgebenden Fluss, das als schönstes Tal des Thüringer Waldes gilt, sowie die Drachenschlucht südlich von Eisenach, die an ihrer schmalsten Stelle nur 68 cm breit ist – Pfade mit Laufgittern erschließen die sehenswerte Klamm. Unter die Erde geht es in sagenumwobenen Höhlen und Grotten: in den Saalfelder Feengrotten bei Saalfeld haben sich über 300 Jahre einzigartige Tropfsteine gebildet, die in bunten Farben schillern, und die Kittelsthaler Tropfsteinhöhle bei Ruhla ist die einzige ihrer Art in Thüringen, die zur Schauhöhle ausgebaut wurde – die Tropfsteingebilde sind mehrere tausend Jahre alt.
Der Rennsteig – Der bekannteste Kamm im Thüringer Wald
Der Thüringer Wald und das Schiefergebirge eignen sich hervorragend zum Wandern, Radfahren, Klettern und zum Wintersport – der Rennsteig steht stellvertretend für die herausragende Stellung des Mittelgebirges für Aktivurlauber. Auf dem 168 km langen Höhenwanderweg Rennsteig kann man nicht nur hervorragend wandern, auch ein Radwanderweg verläuft über den Kamm, und im Winter verwandelt sich der Rennsteig in ein Paradies für Skilangläufer, die schneesichere Rennsteigloipe.
Bildquellen
- Blick auf die Wartburg: © tobias kromke - fotolia.com
- Thüringer Wald: © Hans Linde / pixabay
- Kanzlersgrund im Thüringer Wald: © Henry Czauderna - fotolia.com