Die Magdeburger Börde ist eine Region im Bundesland Sachsen-Anhalt, durch die die Flüsse Bode, Aller und Saale hindurchfließen. Bekannte Städte der Region sind unter anderem Haldensleben, Oschersleben, Bernburg und Straßfurt. Die Magdeburger Börde ist vor allem für ihre ertragreiche Erde bekannt: So baut man in der Gegend traditionell Zuckerrüben, Weizen und Raps an. Der kleine Ort Eickendorf erhielt 1934 die Bodenwertzahl 100, womit die Erde dort als fertilste in ganz Deutschland gilt. Traditionell sprechen viele Menschen in der Gegend noch das „Bördeplatt“, ein Dialekt des Niederdeutschen.
Die Straße der Romanik in der Magdeburger Börde
Eine Möglichkeit, Land und Leute besser kennenzulernen, bietet sich für den Urlauber mit der Straße der Romanik an. Eine Vielzahl von bedeutenden Bauwerken säumen diesen Weg; ob der Magdeburger Dom, die Friedhofskapelle in Bebertal oder der Figurengrabstein Genthin-Altenplathow, es besteht reichlich Auswahl unter den insgesamt 28 Bauten. Die Idee zur „Straße der Romanik“ kam Anfang der 1990er Jahre auf und wurde 1991 bis 1993 umgesetzt. Grund waren die vielen Bauwerke aus den mittelalterlichen Zeiten im Bundesland Sachsen-Anhalt. Auch die Lage des Landes mitten in Deutschland spielte hier eine tragende Rolle. Mittlerweile hat sich die „Straße der Romanik“ zu einer Touristenattraktion mit jährlich einer Million Besuchern entwickelt.
Bernburg: Gedenken an die Euthanasieopfer der NS-Zeit
In Bernburg, Kreisstadt des Salzlandkreises, hat man das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte nicht vergessen: hier befand sich eine NS-Euthanasie-Stätte für geistig behinderte und kranke Menschen. Im Keller sind nach wie vor die Gaskammern vorhanden, in denen jene Menschen getötet wurden. Interessierte können die Gedenkstätte besuchen, jedoch wird um vorherige Anmeldung für eine Führung gebeten. Bernburg hat jedoch noch einiges mehr für Besucher zu bieten. Die Stadt gilt als einer der schönsten in Sachsen-Anhalt, und auf einem Sandsteinfelsen ist das Schmuckstück Schloss Bernburg zu finden. Wenn man der Geschichte glauben darf, soll in einem der Schlosstürme Till Eulenspiegel als Turmwächter gelebt haben, weshalb eben jener Turm auch nach ihm benannt worden ist. Da sich Schloss Bernburg über die Zeit sehr gut erhalten hat, wird es auch als eines der prächtigsten des Bundeslandes bezeichnet.
Die Geschichte des Schlosses reicht bis in das Jahr 961 zurück, als es zum ersten Mal Erwähnung in einer Urkunde findet. Im 16. Jahrhundert wurde die Anlage ausgebaut, danach erstrahlte der Bau in seiner vollen Renaissancepracht. Es befinden sich dort auch mehrere Dauerausstellungen wie das Lapidarium, eine Ausstellung über Hexen oder die Geschichte der Stadt Bernburg. Ebenso ist die Innenstadt durchaus einen Spaziergang wert. Da die meisten Stadtteile von Bernburg im Mittelalter entstanden, sind die engen, verwinkelten Gassen aus dieser Zeit noch gut erhalten. Viele Bauten wurden im Laufe der Zeit saniert, und so sind das Kloster der Stadt und Häuser aus der Barockzeit erhalten geblieben.
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