Das Jüdische Museum in Berlin: 2000 Jahre deutsch-jüdische Geschichte

Das Jüdische Museum in Berlin gehört seit seiner Eröffnung im Jahr 2001 zu den herausragenden Institutionen der europäischen Museumslandschaft und ist gleichzeitig das größte jüdische Museum Europas. Es gehört zu den meistbesuchten Museen Berlins.

Geschichte und Architektur des Jüdischen Museums

Jüdisches Museum Berlin, Außenansicht Libeskind-Bau

Berlins erstes jüdisches Museum wurde im Jahr 1933 eröffnet, sechs Tage vor der „Machtergreifung“ des Nationalsozialismus. Es bestand bis 1938, das Museumsinventar wurde im Zuge der Novemberpogrome beschlagnahmt. Anfang der 1970er Jahre reifte die Idee für eine Neugründung des Museums, das zuerst noch als Abteilung des ehemaligen Berlin-Museums für Berliner Geschichte bestand und im Jahr 1999 zu einem eigenständigen Museum wurde. Geprägt ist das Jüdische Museum von seinen zwei Bauten: der barocke Altbau von 1735 ist ein ehemaliges Kollegienhaus und das letzte erhaltene Barockpalais in der historischen Friedrichstadt. Der Erweiterungsbau von Daniel Libeskind, ein zinkverkleideter Zickzack-Bau, setzte neue Maßstäbe und ist längst zu einem Wahrzeichen von Berlin geworden.

Die Dauerausstellung im Jüdischen Museum

Jüdisches Museum Berlin, Welt von Aschkenas

Auf 3000 qm Ausstellungsfläche lädt die Dauerausstellung zu einem Streifzug durch 2000 Jahre Geschichte ein. Anhand von 13 Epochenbildern wird ein lebendiges Bild jüdischen Lebens in Deutschland erzählt. Alltags- und Kunstobjekte, Fotos und Briefe, interaktive Elemente und Medienstationen berichten von jüdischer Kultur in Deutschland und zeigen, wie eng jüdisches Leben mit der gesamtdeutschen Geschichte verwoben ist. Jährlich wechselnde Sonderausstellungen mit einem Themenspektrum von Geschichte über Gesellschaft bis hin zu zeitgenössischer Kunst sowie Kabinettpräsentationen ergänzen auf drei Ausstellungsflächen die historische Dauerausstellung.

  1. Die Welt von Aschkenas, 950 – 1500
  2. Frauenleben, 1646 – 1724
  3. Stadt, Land, Hof, 1500 – 1800
  4. Moses Mendelssohn und die Aufklärung, 1750 – 1800
  5. Tradition und Wandel, Historischer Querschnitt
  6. Familienleben, 1850 – 1933
  7. Deutsche und Juden zugleich, 1800 – 1914
  8. Modernes Judentum, 1800 – 1933
  9. Berlin, Berlin, 1890 – 1933
  10. Ost und West, 1900 – 1933
  11. Gefährdete Gleichberechtigung, 1914 – 1933
  12. Nationalsozialismus, 1933- 1945
  13. Gegenwart, 1945 bis heute
Jüdisches Museum Berlin, Modernes Judentum
Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

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Bildquellen

  • Jüdisches Museum Berlin, Außenansicht Libeskind-Bau: © Jüdisches Museum Berlin, Foto: Jens Ziehe
  • Welt von Aschkenas: © Jüdisches Museum Berlin, Foto: Thomas Bruns
  • Modernes Judentum: © Jüdisches Museum Berlin, Foto: Thomas Bruns
  • Europäisches Museum für Modernes Glas, Schlosspark Rosenau: © Kunstsammlungen der Veste Coburg
  • Außenansicht: © Deutsches Spionagemuseum Berlin
  • Außenansicht bei Nacht: © Erwin Hymer Museum / Milla & Partner
  • Außenansicht: © Nationalarchiv der Richard-Wagner-Stiftung, Bayreuth / Foto: Thomas Köhler
  • Handelsfiliale August Horch Museum: © August Horch Museum
  • Jüdisches Museum Berlin, Außenansicht: © Jüdisches Museum Berlin, Foto: Jens Ziehe, Berlin
2022-10-06T12:54:49+02:00