Straubing liegt in Ostbayern und ist die größte Stadt im Gäuboden, eines fruchtbaren Landstrichs im Donautal. Dort, wo heute Straubing liegt, lassen sich bereits seit über 7.000 Jahren menschliche Siedlungen nachweisen; von den Bajuwaren, die nach dem Abzug der Römer dort siedelten, leitet sich der Name Straubing ab: sie nannten ihre Siedlung nach ihrem Sippenführer Strupo „Strupinga“.

Stadtturm und Basilika: Straubings Wahrzeichen

Die 400 Jahre dauernde Herrschaft der Römer im Gebiet des heutigen Straubing war ein einschneidendes Ereignis: noch heute finden sich viele Spuren der römischen Herrschaft wie Kastelle und der bekannte Römerschatz, den man im Gäubodenmuseum bewundern kann. 1950 wurde einer der bedeutendsten Römerschätze zufällig bei Bauarbeiten entdeckt; der Kupferkessel enthielt u.a. sieben Masken von Gesichtshelmen, sechs Beinschienen, sieben Pferdekopfschutzplatten sowie zwanzig Statuetten, Sockel und Bronzegeräte.

Basilika St. Jacob, Straubing, Innenraum

Zu den Wahrzeichen Straubings gehört auch der Stadtturm, ein 68 m hoher mittelalterlicher Wachturm, der sich auf dem Stadtplatz befindet. Untypisch für den Stadtturm ist seine Lage, da er mitten in der Stadt steht, anstatt Teil der Stadtbefestigung zu sein. Damals wurden vom Turm aus die Schiffe auf der Donau überwacht, die Zölle zahlen mussten. Ein weiteres Wahrzeichen ist die Basilika St. Jacob, eine gotische Hallenkirche, mit ihrem 90 m hohen Turm, den eine Zwiebelhaube krönt. Sie ist seit 1989 eine Basilica minor.

Straubing und die Herzöge von Straubing-Holland

Herzogsschloss Straubing

Das wittelsbachische Teilherzogtum Straubing-Holland hinterließ vor allem im 14. und 15. Jahrhundert seine Spuren in Straubing: Das Herzogsschloss wurde von Herzog Albrecht I. im Jahr 1356 begonnen; es enthält Fürstenbauten, einen Schlosshof, eine Schlosskapelle und einige Gebäude mehr. Seit dem Jahr 1935 werden im Hof des Schlosses alle vier Jahre die Agnes-Bernauer-Festspiele aufgeführt; das Schauspiel mit Laiendarstellern erzählt die Geschichte der Baderstochter Agnes Bernauer, die Herzog Albrecht III. wahrscheinlich heimlich heiratete. Die unstandesgemäße Verbindung fand 1435 ein jähes Ende, als Albrechts Vater Agnes wegen Zauberei und Majestätsverbrechen in der Donau ertränken ließ.

Das Gäubodenvolksfest: Bayerns zweitgrößtes Volksfest

Jedes Jahr im August findet in Straubing das Gäubodenvolksfest statt, auch kurz Gäubodenfest genannt, das jährlich über eine Million Besucher verzeichnet. 1812 wurde das Fest als landwirtschaftliches Vereinsfest ins Leben gerufen; damals standen Zuchtschauen, landwirtschaftliche Anbaumethoden und ein Pferderennen im Mittelpunkt. Diese Ursprünge nimmt seit Mitte des 20. Jahrhunderts die Ostbayernschau wieder auf, die an das Gäubodenfest angegliedert ist; sie zählt mit jährlich 450.000 Besuchern zu den bedeutendsten und erfolgreichsten Verbraucherausstellungen Bayerns. Auf der Ostbayernschau wird ein umfangreiches Sortiment von Haushaltsartikeln bis Großmaschinen angeboten. Eröffnet wird das Gäubodenfest mit dem Auszug zur Festwiese am Freitag vor dem zweiten Samstag im August. Weitere Veranstaltungen im Rahmen des Gäubodenfests sind das Platzkonzert der Festzeltkapellen, Pferderennen auf der Trabrennbahn Straubing, diverse Sportveranstaltungen sowie die Lampionfahrt mit Niederfeuerwerk auf der nahen Donau. Den Abschluss bildet ein Großfeuerwerk am letzten Montag.

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Bildquellen

  • Basilika St. Jacob: © borisb17 - fotolia.com
  • Herzogsschloss Straubing: © Konrad Steininger - fotolia.com
  • Straubing, Altstadt: © katcya_design - fotolia.com