Nachhaltig reisen: 7 Tipps für Aktivitäten, Reiseziele & Mobilität vor Ort

Reisen ist ein ganz besonderes Vergnügen, aber auch für einen großen Teil der CO₂-Emissionen weltweit verantwortlich. Insbesondere Flugreisen sind hier ein Problem, es gibt aber nachhaltigere Alternativen. Wir verraten Ihnen, wie Sie schon bei der Anreise nachhaltiger agieren und welche Tipps Sie vor Ort umsetzen können. Lernen Sie unsere sieben ultimativen Tipps kennen und reisen Sie im Einklang mit der Natur!

1. Es muss nicht immer eine Flugreise sein

Mit dem Flugzeug gelangen Sie an die entlegensten Orte der Welt, aber muss das wirklich immer sein? Innerhalb Deutschlands gibt es sehr viele sehenswerte Orte, die mit dem Zug bereist werden können. Dank des gut ausgebauten Schienennetzes erreichen Sie auch die Nachbarländer Deutschlands bequem mit der Bahn. Zwar ist die Anreise dann etwas länger, Sie haben aber das gute Gefühl der Nachhaltigkeit im Gepäck.

Vor Ort haben Sie die Möglichkeit, sich mit den öffentlichen Nahverkehrsmitteln fortzubewegen und den Mietwagen stehenzulassen. In Deutschland gibt es u.a. mit Bonn, Duisburg und Hamburg mehrere ÖPNV-Hochgeschwindigkeitsstädte, wo Sie ganz ohne Auto ans Ziel kommen. Entdecken Sie Städte in der eigenen Heimat, um nicht auf das Flugzeug zurückgreifen zu müssen – langweilig wird es Ihnen dabei garantiert nicht.

2. Städte in Europa mit besonders nachhaltigem Charakter besuchen

Möchten Sie andere Kulturen und Lebensweisen kennenlernen, finden Sie in Europa zahlreiche Städte, bei denen Nachhaltigkeit im Fokus steht. Wir stellen Ihnen unsere Top 10 für umweltfreundliche Optionen bei Unterkünften, Verkehr, Aktivitäten und mehr vor:

1. Ljubljana in Slowenien: Die Hauptstadt Sloweniens ist für ihre Nachhaltigkeitsinitiativen bekannt. Hier gibt es im Zentrum einen großen autofreien Bereich, stattdessen werden Fahrradverkehr und öffentliche Verkehrsmittel gefördert.

2. Kopenhagen in Dänemark: Die Hauptstadt des Nachbarlandes gehört zu den führenden Städten in Sachen Umweltfreundlichkeit und Ausbau eines innovativen Radnetzes. Dort setzt man darauf, bis 2025 den Status der Kohlenstoffneutralität erreicht zu haben.

3. Amsterdam in den Niederlanden: Weltweit ist Amsterdam ein Musterbeispiel der Fahrradfreundlichkeit. Innovationen wie schwimmende Nachbarschaften sind nicht nur sehenswert, sondern auch nachhaltig gestaltet.

4. Reykjavik in Island: Es ist die Hauptstadt des Landes und gehört zu den saubersten Reisezielen der Welt. Hier kommt fast ausnahmslos geothermische Energie für die Energie- und Heizbedürfnisse von Hotels, Ferienwohnungen und Privathäusern zum Einsatz.

5. Freiburg in Deutschland: Oft wird Freiburg als „Ökostadt“ betitelt und setzt stark auf nachhaltige Entwicklung, Solarenergie und umweltfreundlichen Verkehr. Mit der Bahn ist Freiburg aus nahezu allen Städten Deutschlands problemlos erreichbar.

6. Wien in Österreich: Die Hauptstadt verfügt nicht nur über ein ausgebautes Netzwerk an öffentlichen Verkehrsmitteln, sondern auch über umfangreiche Radwege und zahlreiche Leihmöglichkeiten. Durch die vielen Grünflächen haben Sie hier die Möglichkeit, inmitten der Natur zu entspannen.

7. Bristol in Großbritannien: Obwohl England nicht mehr offiziell zur EU gehört, ist Bristol für nachhaltige Urlaube immer noch ein Hit. Als erste Stadt Europas wurde Bristol als „Green Capital“ ausgezeichnet und ist bekannt für Umweltinitiativen in verschiedenen Bereichen.

8. Stockholm in Schweden: Die Umweltauswirkungen sollen in der schwedischen Hauptstadt deutlich reduziert werden. Ziel ist es, fossile Brennstoffe bis 2040 vollständig zu eliminieren und nicht mehr zu nutzen.

9. Helsinki in Finnland: Helsinki arbeitet an der Verringerung der Kohlenstoffemissionen und fördert nachhaltigen Tourismus durch umweltfreundliche Hotels und Dienstleistungen.

10. Zürich in der Schweiz: Diese Stadt ist nicht nur für ihre Finanzindustrie bekannt, sondern auch für ihre saubere Umwelt und die Initiativen zur Förderung der Nachhaltigkeit im Tourismussektor.

Diese zehn europäischen Städte sind beliebte Reiseziele, wenn es um Themen wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit geht. Reisen Sie mit dem Zug an, um die Emissionen zu verringern und einen umweltfreundlichen Urlaub zu planen.

3. Buchen Sie eine umweltfreundliche und nachhaltige Unterkunft

Bei der Urlaubsplanung suchen Sie Ihr Hotel oder Ihre Ferienwohnung nach verschiedenen Kriterien aus. Immer mehr Hotelbetriebe setzen auf Nachhaltigkeit, um Ihre Bemühungen zu unterstützen.

Es gibt eine Reihe von Auszeichnungen für solche Betriebe, an denen Sie sich orientieren können:

• EU Ecolabel
• EarthCheck
• Green Sign
• Green Key
• LEED

Diese Zertifikate sind ein guter Indikator dafür, dass das Hotel strenge Umweltstandards einhält. Sie haben aber auch selbst die Möglichkeit, nach verschiedenen Kriterien Ausschau zu halten.

Nachhaltigkeit erkennen Sie unter anderem an folgenden Punkten:

• Einsatz von Energiesparlampen, Nutzung von Solarenergie und anderen erneuerbaren Quellen
• Einbau von wassersparenden Wasserhähnen, Toiletten und Duschköpfen
• Programme zur Wiederverwendung und zum Recycling von Abfällen
• Verzicht auf Einwegplastikprodukte wie Strohhalme, Flaschen und Toilettenartikel
• Bevorzugung von lokalen und saisonalen Lebensmitteln im Hotelrestaurant
• Nutzung von Bio-Produkten und fairem Kaffee oder Tee

Bei vielen Buchungsportalen haben Sie die Möglichkeit, nach solchen Kriterien zu filtern und so eine Unterkunft zu finden, die Ihren Wünschen entspricht.

4. Nutzen Sie Alternativen zur Mobilität vor Ort

In Deutschland sind drei von vier Menschen offen für mehr Nachhaltigkeit, und das gilt auch bei Urlaubsreisen. Nicht nur bei der Anfahrt sorgen die richtigen Verkehrsmittel für die Reduktion von CO₂-Emissionen. Auch vor Ort haben Sie die Möglichkeit, umweltfreundlicher zu agieren.

Suchen Sie schon bei der Auswahl Ihres Ferienziels nach einem Ort, der an ein gutes Netzwerk aus öffentlichen Verkehrsmitteln angeschlossen ist. Achten Sie auch auf Angebote wie „Hop-on-hop-off-Busse“, denn damit können Sie Sehenswürdigkeiten erreichen und besuchen.

Möchten Sie sich nachhaltig fortbewegen, sind Fahrrad und E-Scooter beliebte Systeme. Letztere können in vielen Städten per App ausgeliehen werden und bringen Sie schnell von A nach B. Schauen Sie bei der Buchung Ihres Hotels, ob Sie direkt vor Ort ein Fahrrad ausleihen und die Gegend erkunden können. Wenn Sie sich für einen Mietwagen entscheiden, wählen Sie ein E-Auto, um weniger Benzin und Ressourcen zu verschwenden.

5. Genießen Sie nachhaltige Urlaubsaktivitäten vor Ort

Johann Wolfgang von Goethe sagte einmal: „Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen“. Dieses alte Zitat ist eine Inspiration für alle, die einen nachhaltigen und erholsamen Urlaub erleben möchten. Nicht jede Ferienaktivität muss die CO₂-Bilanz verschlechtern, es gibt auch Alternativen.

Um Ihr Urlaubsziel besser kennenzulernen, bieten sich Wanderungen durch die Natur an. Die sind nicht nur gesund für Sie, sondern auch für die Umwelt. In der Natur haben Sie die Möglichkeit, alle Sorgen des Alltags zu vergessen und sich Orte anzuschauen, an denen Sie mit dem Auto vorbeigerast wären.

Beachten Sie dabei das Motto: „Leave no Trace“ und nehmen Sie Ihre Abfälle vom Picknick oder der kurzen Rast unbedingt wieder mit. Finden Sie unterwegs Müll, sammeln Sie ihn ein und werfen Sie ihn in die Tonne. Damit tragen Sie nicht nur zum Umweltschutz bei, sondern liefern nachfolgenden Spaziergängern einen wertvollen Dienst.

Möchten Sie schneller vorankommen, nutzen Sie das Fahrrad. Auf dem Rad haben Sie die Möglichkeit, die Gegend zu erkunden und gleichzeitig etwas für Ihre Fitness zu tun. Radeln Sie zum nächsten See oder zu einer Sehenswürdigkeit, die Sie schon immer einmal besuchen wollten.

6. Genießen Sie regionale und saisonale Küche im Urlaub

In vielen Touristenhochburgen erinnert das Buffet an einen deutschen Schnellimbiss. Hier wird Urlaubern die Möglichkeit genommen, einheimische Küche kennenzulernen. Muss es denn auf Mallorca wirklich das klassische „Schnitzel mit Pommes“ sein?

Versuchen Sie einmal, die lokalen Köstlichkeiten zu entdecken und achten Sie dabei auf saisonale Speisen. Oft finden Sie solche Angebote nicht in typischen Touri-Gastronomien, sondern in Restaurants, die auch von Einheimischen besucht werden.

Sie haben keine Lust auf Restaurants und verpflegen sich selbst? Statt importierte Waren im Supermarkt zu kaufen, sollten Sie die lokalen Wochenmärkte besuchen. Dort finden Sie frischen Fisch, Fleisch, Käse, Wurst und zahlreiche Obst- und Gemüsesorten, mit denen Sie sich ein leckeres Mahl zubereiten können. Sie fördern den lokalen Umsatz und tragen dazu bei, dass Ihre Ökobilanz nicht zu schlecht ausfällt.

Tipp: Möchten Sie mehr darüber wissen, wie Lebensmittel eigentlich produziert werden? Wie wäre es mit einem Erlebnisurlaub auf einem Bauernhof? Hier leben Sie inmitten der Natur und lernen gleich noch etwas über Tierhaltung und Selbstversorgung kennen. Meist gibt es angeschlossene Hofläden, wo Sie sich mit Souvenirs für zu Hause eindecken können.

7. Leihen statt kaufen ist im Urlaub ein guter Ansatz

Schon bevor es losgeht haben Sie die Möglichkeit, Ressourcen und Klima zu schonen. Einige Ausrüstungsgegenstände müssen Sie nicht kaufen, sondern können sie vor Ort leihen. Schnorchel, Flossen, Zelte, Skiausrüstung und vieles mehr gibt es bei regionalen Verleihdiensten für kleines Geld. Sie schonen Ihr Urlaubsbudget und tragen zudem dazu bei, dass weniger produziert werden muss. Ihr Vorteil dabei ist, dass Sie weniger transportieren müssen und so leichter ans Ziel kommen.

Fazit: Urlaub kann auch nachhaltig sein!

Auf den Urlaub verzichten, um das Klima zu schonen? Das muss nicht sein! Sie können weiterhin reisen und fremde Orte kennenlernen, wenn Sie ein wenig an Ihrem Bewusstsein für Mutter Natur arbeiten. Oft sind es Kleinigkeiten, mit denen Sie Ihre persönliche Ökobilanz verbessern und dabei auf kein Vergnügen verzichten müssen.