Die Burg Hocheppan thront auf einem steilen Hügel oberhalb des zur Gemeinde Eppan gehörenden Dorfes Missian und gehört zu einer der bedeutendsten Burganlagen Südtirols.
Die Geschichte von Burg Hocheppan
Hoch über dem Etschtal gelegen bietet die Burg Hocheppan einen einmaligen Ausblick von den Ötztaler Alpen bis zu den Dolomiten und auf die Landeshauptstadt Bozen. Hungrige Wanderer, Kunstliebhaber und Mittelalterfans kommen hier volle auf ihre Kosten – die Burg zählt durch ihre besondere Lage und Schönheit zu den eindrucksvollsten Zeitzeugen aus dem Mittelalter. Erbaut wurde sie von Graf Ulrich II. um 1130 und war schon damals einer der mächtigsten Adelssitze im Land. Im Laufe der Jahrhunderte wurde sie einmal zerstört und wechselte mehrmals den Besitzer: Ab 1315 ging die Burg in den Besitz der Landesfürsten von Tirol über, in den folgenden Jahrhunderten erhielten zahlreiche verschiedene Familien diese Burg als Lehen. Seit 1911 ist die Burg im Besitz der Grafen von Enzenberg, einem Tiroler Adelsgeschlecht.
Burgkapelle, Burgschänke, Bogenparcours: Ein Tag auf Burg Hocheppan
Ein Besuch der Burg Hocheppan lohnt sich in mehrerer Hinsicht: Nicht nur der wunderschöne Blick aufs Etschtal, auf Bozen und auf zahlreiche Dolomitenberge lockt vor allem Wanderer hierher, auch Kunstliebhaber und Geschichtsinteressierte sind hier genau richtig. Eindrucksvoll ist der Bergfried mit seiner fünfeckigen Form, der teilweise noch aus dem 12. Jahrhundert stammt. Ebenfalls sehenswert ist die Burgkapelle von Hocheppan mit ihrem wertvollen romanischen Freskenzyklus, die den Beinamen „Sixtinische Kapelle der Alpen“ trägt. Die Fresken stammen aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts, wurden jedoch übermalt und waren jahrhundertelang nicht sichtbar, bevor sie erst 1926 wieder freigelegt wurden. Die Fresken zeigen zum Beispiel eine Jagdszene, die zu einer der wenigen profanen Darstellungen Tirols im beginnenden 13. Jahrhundert gehört. Eine der berühmtesten Wandmalereien zeigt die sogenannte Knödelesserin, eine der ältesten Knödel-Darstellungen in Südtirol.
Die Burg Hocheppan ist eines der Ziele der Drei-Burgenwanderung zusammen mit der Burgruine Boymont und Schloss Korb. Wer die Burg unabhängig von der Burgenwanderung besuchen will, fährt an Schloss Korb vorbei und bleibt so lange auf dem Hocheppaner Weg, bis man den nächsten Parkplatz erreicht. Von hier erreicht man die Burg nach einem etwa 20-minütgen Fußmarsch. Hungrige Wanderer sind in der Burgschenke richtig: Hier kann man sich Südtiroler Schmankerl wie Brettlmarende, Gulasch, Polenta und hausgemachte Kuchen schmecken lassen. Der Schwerpunkt der Speisekarte liegt auf den typischen Knödeln – passend zur Wandmalerei der Knödelesserin. Wer Spannung und mittelalterliches Flair miteinander verbinden will, der kann sich auf eine besondere Attraktion freuen: Der Bogenparcours neben der Burg Hocheppan lädt Jung und Alt zur „Jagd“ mit Pfeil und Bogen in die Wälder rund um die Burg. Die Ausrüstung kann in der Burgschenke ausgeliehen werden.
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