Reisen bildet nicht nur, sondern ist gut für das persönliche Wohlbefinden. Wie gut, dass das Reisen für jedermann immer weniger eine Utopie zu sein braucht. Was auch an den barriereärmeren Unterkünften liegt.

Ein angenehmer Urlaub ganz nach Wunsch

Für viele Menschen mit körperlichen Einschränkungen ist es nicht ganz einfach herauszufinden, ob die geplante Urlaubsunterkunft ihren physischen Bedürfnissen entgegen kommt. Eine Übernachtung bei Freunden, die über ein Gästezimmer oder ein Big Sofa mit Schlaffunktion verfügen, bietet den Vorteil der persönlichen Betreuung und Assistenz. Ist jedoch ein Städtetrip oder ein Aufenthalt im Hotel geplant, dann ist es hilfreich, bei der Hotelsuche bereits im Vorfeld herauszufinden, ob das gewünschte Haus über die notwendigen Voraussetzungen und die erforderliche Ausstattung verfügt.

Praktisch, dass der Varta-Guide bei seiner Hotel- und Restaurantsuche barrierefreie Betriebe kennzeichnet und es Reisenden damit leichter macht, entsprechende Übernachtungsmöglichkeiten und Restaurants zu finden. Trotzdem unterliegt der Begriff Barrierefreiheit noch keiner ganz eindeutigen Definition. Somit lohnt es sich, sich genau zu überlegen, welche Checklistenpunkte einem selbst besonders wichtig sind und bei Bedarf bei einer in die engeren Wahl genommenen Unterkunft noch einmal präzise nachzufragen.

Europakarte mit Pins verbunden mit Schnur

Was ist im Hinblick auf barrierefreie Unterkünfte wichtig?

Wer einen Rollstuhl nutzt oder eine andere Geheinschränkung hat und ein geeignetes Hotel sucht, profitiert von der 2005 gemeinsam von den Hotel- und Behindertenverbänden erarbeiteten Zielvorgabe. Sie sieht die Umsetzung von bestimmten baulichen Maßnahmen vor, die Gästen mit den verschiedensten Formen von Geheinschränkungen das Betreten und Nutzen der Gesamtanlage und der Zimmer erleichtert. Dies betrifft unter anderem die Gestaltung von Rampen, Aufzügen und den davor liegenden Bereichen, Flur- und Gang-Durchgangsbreiten sowie Türschwellen.

Hörgeschädigte und gehörlose Reisende

dagegen benötigen ein zusätzliches Maß an optisch wahrnehmbaren Signalen und visuellen Informationen. Dies betrifft unter anderem den Feueralarm, anderweitige Notrufauslösungen oder das Türklopfen beziehungsweise Telefonklingeln. Aber auch weitere Aspekte sind hilfreich:

  • ein Videotext-Decoder für den Fernseher,
  • der Verzicht auf eine zusätzliche Raumbeschallung,
  • eine Lichtgestaltung, die das Lippenablesen erleichtert,
  • das Hinterlegen aller relevanten Hotelinformationen in leicht verständlicher schriftlicher Weise
  • und die Installation von induktiven Höranlagen

Sehbehinderte und blinde Gäste

profitieren ebenfalls von einer optischen Unterstützung. Für sie liegt diese allerdings in einer klar erkennbaren Beschriftung mit unverschnörkelten Buchstaben und Piktogrammen, die mit deutlichen Farbkontrasten (insbesondere im Hell-Dunkel-Bereich) arbeitet. Am besten erfolgt die Beschriftung von wesentlichen Bereichen wie den Notausgängen, Aufzügen oder Toiletten aber auch noch einmal in Braille-Schrift. Außerdem gilt es, Bedienelemente wie Lichtschalter und Notruftasten, Treppen und Stufenkanten sowie Möbel taktil erfahrbar zu machen, beispielsweise durch sich verändernde Bodenbeläge. Insgesamt ist eine helle, aber nicht blendende Gestaltung der Zimmer und der gesamten Unterkunft von Vorteil. Gleiches gilt für die Option, einen Blindenführ- oder Assistenzhund mitzubringen.

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