Das Porzellanikon in Selb befindet sich in einer 1969 stillgelegten ehemaligen Rosenthal-Fabrik. Hier wird die Entstehung des Weißen Goldes als Erlebnis erfahrbar.
Ausstellungen im Porzellanikon in Selb und Hohenberg an der Eger
Das Porzellanikon gliedert sich in zwei Häuser: Die Schausammlung in Hohenberg an der Eger hat ihren Schwerpunkt auf dem 19. und 20. Jahrhundert, in Selb wird die Herstellung des Weißen Goldes als Erlebnis erfahrbar. Hervorragende Designbeispiele, aktuelle Porzellantrends sowie die Geschichte der Rosenthal-Marke kann man hier entdecken, die auch heute noch die Bedeutung der Porzellanregion Oberfranken und nördlichen Oberpfalz widerspiegeln. Zudem führen Themenbereiche in der Technischen Keramik im Porzellanikon Selb eindrucksvoll vor, das aus Porzellan nicht nur Geschirr hergestellt wird. Auf 8000 qm in den historischen Fabrikationsräumen vermitteln Vorführungen und Videofilme 300 Jahre Produktionsgeschichte. Ehemalige Porzelliner geben dem Wissbegierigen gern Auskunft und zeigen, wie es ging.
Gut 1.000 Objekte von Helmut Drexler (1927 – 2016) werden in den zwei Ausstellungsräumen „Weiße Oase“ und „Glanzlichter“ am Standort Selb zur Schau gestellt. Im Brennhaus der 1969 stillgelegten Rosenthal-Fabrik befindet sich der Ausstellungsbereich zur Formgeschichte von Philipp Rosenthal sen. und jun. Zu entdecken gibt es hier eine eigens gestaltete Tapete mit verschiedenen Rosenthal-Bodenmarken der letzten 125 Jahre, ausgewählte Kunstporzellane in speziell dafür entworfenen Archivschränken sowie eine detaillierte Zeitleiste mit historischen Zeugnissen.
Kulturgeschichte des Porzellans im deutschsprachigen Raum vom 18. Jahrhundert bis 1989 gibt es in Hohenberg an der Eder zu sehen, dem zweiten Standort des Porzellanikons. Hier bekommt man viel Neues zu sehen, aber auch viele Erinnerungsstücke an die eigene Wohn- und Esskultur. Hier wird gezeigt, was im deutschsprachigen Raum produziert wurde, seit Johann Friedrich Böttger und Ehrenfried Walther von Tschirnhaus 1708 – erstmals in Europa – das Porzellan erfolgreich nacherfanden.
Highlights der Dauerausstellung sind Porzellane des 18. Jahrhunderts. Eine umfangreiche Sammlung von Porträttassen des 18., 19. und 20. Jahrhunderts bilden bedeutende Persönlichkeiten der Geschichte ab. Im Bereich der Goldenen Zwanziger verdeutlichen eine Plakatwand und mehrere Schaufenstergestaltungen die Wichtigkeit der Werbung und das neue Zeitgefühl. In einer Inszenierung zu den 1970ern werden ein Blumenarrangement aus Porzellan sowie Restaurantgeschirr aus dem Palast der Republik, dem Staats- und Kulturpalast der ehemaligen DDR, gezeigt. Im Kabinett der Besonderheiten kann man Porzellan für Prominente, Luft- und Seefahrt bewundern. Anschaulich vermittelt werden die verschiedenen Ausstellungsbereich durch attraktive Inszenierungen, Großbilder unter Verwendung zeitgenössischer Vorlagen sowie audiovisuelle Medien und interaktive Medienstationen.
Bildquellen
- Blick in die Ausstellung „Porzellinerleben“ im Porzellanikon Selb: © Porzellanikon/Andreas Gießler
- Blick in die Ausstellung „Glanzlichter“: © Porzellanikon/Andreas Gießler
- Porzellan der 1920er-Jahre: Blick in die Ausstellung im Porzellanikon Hohenberg a. d. Eger: © Porzellanikon/Andreas Gießler
- Jugendstil-Vasen Fritz Heckert, 1899 im Glasmuseum Passau: © facebook.com/glasmuseum.passau
- Haupteingang: © Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité - BMM
- Ausstellung Römer: © RömerWelt
- Porzellanikon Selb Außenansicht: © Porzellanikon/Fotostudio Reinhard Feldrapp, Naila